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Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Erleichterung und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Offensichtlich hatte er mit dem Schlimmsten gerechnet.
    Estella lächelte ihn an. »Tut mir Leid, dass ich dir einen Schrecken eingejagt habe. Ich wollte nur, dass du mit eigenen Augen siehst, wie gut es Stargazer wieder geht. Was ihn gequält hat, ist inzwischen aus seinem Körper.«
    »Du kannst dir nicht vorstellen, wie erleichtert ich bin!« Marty strich sanft über Stargazers weiche Nüstern.
    »Das haben wir Mai zu verdanken. Sie hat ein Mittel gebraut, das von den Aborigines bei Koliken benutzt wird. Gott sei Dank hat es gewirkt! Sie besitzen erstaunliche Kenntnisse in der Heilkunde!« Estella dachte auch an das Mittel, das Kylie ihr gegeben hatte, damit sie ihr Kind nicht verlor. »Wer hat das Rennen gewonnen?«
    Marty verzog das Gesicht. »Plumbago. Clem feiert jetzt in der Bar und gibt an wie ein Hund mit zwei Schw...« Er verstummte und räusperte sich. »Aber soweit ich weiß, leisten ihm dabei nur seine Farmarbeiter Gesellschaft. Fast alle anderen sind nach Hause gegangen.«
    Bitterkeit stieg in Estella auf. Eigentlich wäre es an Marty gewesen, mit den Leuten aus Kangaroo Crossing zu feiern. »Hat Stargazer je zuvor unter Koliken gelitten?«, fragte sie.
    »Nein. Das heißt ... Er hatte mal eine Kolik, als er noch ein Fohlen war.« Er musterte den Dunghaufen, trat noch näher heran, um ihn genauer in Augenschein zu nehmen, und wurde wieder blass.
    »Eine interessante Farbe, nicht wahr?«, meinte Estella, als sie Martys Überraschung bemerkte. »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Fällt dir etwas dazu ein?«
    Marty schüttelte ratlos den Kopf. »Ich muss jetzt gehen. Phyllis braucht mich im Geschäft.«

    Als Marty gegen sieben Uhr an jenem Abend die Bar betrat, war er nicht gerade froh darüber, Clem Musgrove noch dort anzutreffen. Ohnehin war Marty nur deshalb erschienen, weil Charlie dringend um einige Vorräte gebeten hatte.
    »Wie geht es deinem Pferd?«, rief Clem, kaum dass er Marty erblickt hatte. Der Siegerpokal stand neben ihm auf der Theke. Clem war nicht betrunken; er trank nur selten, doch er hatte seinen Arbeitern den ganzen Nachmittag Drinks ausgegebenund dabei Charlies Bar trockengelegt. Die meisten Männer lagen auf dem Boden und schliefen ihren Rausch aus oder waren vom Alkohol besinnungslos.
    »Stargazer geht es wieder gut – im Unterschied zu mir«, beantwortete Marty die Frage seines Rivalen und stellte einen Karton mit Vorräten neben Charlie auf die Theke.
    »Eine Wunderheilung, findest du nicht?«
    »Ich glaube nicht an Wunder, aber Stargazer ist seine Beschwerden los.«
    »Mach dir nichts draus, dass er nicht am Rennen teilnehmen konnte. So ist dir wenigstens die Demütigung erspart geblieben, im direkten Vergleich zu verlieren.«
    Marty hätte am liebsten das selbstzufriedene Grinsen mit einem Faustschlag aus Clems Zügen verbannt. »Ich hätte nicht verloren, und das wissen wir beide. Stargazer ist das schnellste Pferd weit und breit. Kein Gegner hat ihn je im Rennen besiegt.«
    »Gegen Plumbago hätte er so viele Chancen wie ein Esel gegen ein Vollblut gehabt. Plumbago ist die Meile heute in einer Minute vierundvierzig Sekunden gelaufen. Das dürfte ein neuer Streckenrekord sein, nicht wahr?«
    »Stargazer hat sie im Training in eins zweiundvierzig geschafft«, schoss Marty zurück.
    Clem schnaubte ungläubig, doch Marty starrte ihn mit grimmiger Entschlossenheit an.

21
    E stella reinigte und verband die Wunde der Hündin, als Charlie erschien.
    »Ich wollte nur sehen, wie es dir geht«, meinte er ein wenig verlegen.
    Sie blickte kurz von ihrer Arbeit auf, konzentrierte sich jedoch gleich wieder auf die Wunde, weil die Zuneigung in seinem Blick sie zu Tränen rührte.
    »Ich habe mir Martys wegen Sorgen gemacht«, murmelte sie.
    »Er sagte doch, dass es Stargazer besser geht.«
    »Das stimmt auch. Aber es sieht verdächtig danach aus, als hätte jemand dem Hengst etwas gegeben, das er nicht verträgt. Marty hat von Anfang an befürchtet, dass so etwas geschehen könnte, und jetzt grübelt er darüber nach, wer es gewesen sein kann.«
    Estella stand auf und klopfte sich den Staub von den Knien. Dann verließ sie den Zwinger und zog die Tür hinter sich zu. »Sag mir die Wahrheit, Charlie«, sagte sie leise. »Geben die Leute mir die Schuld?«
    Charlie wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte sehr viele abfällige Kommentare gehört, denn natürlich suchten alle nach einem Sündenbock. »Nein«, erwiderte

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