Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman
Besitzer der stations und Farmen und die Einwohner von Kangaroo Crossing waren offensichtlich unterschiedlicher Meinung darüber, wie man am besten vorging. Alle waren gereizt, und die Spannung im Raum war fast mit Händen zu greifen. Dan wusste, warum: Murphy war stets allein zurechtgekommen und hatte anderen in Notfällen geholfen. Jetzt brauchte er selbst Hilfe, und die anderen konnten sich nicht einigen, was zu tun war.
»Es wäre das Beste, auf ein Suchflugzeug zu warten«, meinte Teddy Hall.
»Ja. Es wäre Wahnsinn, zu Fuß in der Wüste umherzustreifen«, schloss Frances Waitman sich ihm an.
»Da draußen sind schon genügend Leute gestorben«, fügte Teddy hinzu. »Und ich möchte nicht, dass es mir auch so ergeht. Außerdem würde Murphy nicht wollen, dass wir unser Leben für eine fast aussichtslose Suche aufs Spiel setzen.«
»Er hat Recht«, pflichtete Marjorie ihm bei.
»Natürlich wäre es vernünftiger, zu warten«, pflichtete Charlie bei. »Aber es wird noch ein paar Tage dauern, bis wir ein Suchflugzeug zur Verfügung haben, und in der Zwischenzeit könnten Murphy und Estella sterben!«
»Murphy hat immer einen Erste-Hilfe-Kasten, einen Notvorrat und sehr viel Wasser bei sich«, meinte Barney.
»Das nützt ihnen alles nichts, wenn ...«, Charlie wagte es kaum auszusprechen, »... wenn sie ernsthaft verletzt sind.«
»Vielleicht schaffen sie es in Longreach, die Maschine mit dem Motorproblem schnell zu reparieren«, warf Marjorie ein.
»Ich bezweifle, dass sie die Ersatzteile so schnell bekommen. Außerdem – wir wissen doch überhaupt nicht, ob sie zehn oder hundert Meilen von hier entfernt notgelandet sind«, sagte Barney. »Wenn es hundert Meilen sind, würde eine Suchmannschaft eine ganze Woche brauchen, um sie zu erreichen.«
»Ich finde es am vernünftigsten, auf ein Suchflugzeug zu warten«, meinte Teddy, und zustimmendes Gemurmel wurde laut.
»Ich bin anderer Meinung.« In Charlies Stimme schwangen Enttäuschung und Angst mit. »Ihr nehmt einfach an, dass sie hundert Meilen entfernt notgelandet sind, dabei könnten es genauso gut fünf oder zehn Meilen sein. Ich habe nicht vor, hier zu sitzen und nichts zu tun, in der Hoffnung, dass ein Flugzeug sie früh genug entdeckt. Vielleicht finden wir sie wirklich nicht, aber ich kann nicht untätig abwarten. Murphy würde auch keinen von uns im Stich lassen. Wer ist bereit, mit mir zu gehen?«
»Ich komme mit«, sagte Marty.
Charlie hatte gewusst, dass er sich auf Marty verlassen konnte. Doch die anderen ...
Das Schweigen dehnte sich.
»Du kannst auf mich zählen«, erklärte Wags.
»Auf mich auch«, sagte Kylie.
Charlie runzelte die Stirn.
»Vielleicht braucht ihr eine Krankenschwester!«, beharrte sie.
Charlie musste zugeben, dass sie Recht hatte. Estella würdevielleicht Hilfe brauchen, besonders, wenn mit dem Baby etwas nicht stimmte.
»Da draußen ist es zu anstrengend für eine Frau«, meinte Marjorie, die nie den Mut gehabt hätte, selbst mitzugehen.
»Wir passen schon auf Kylie auf«, erwiderte Charlie.
»Kev geht auch mit«, erklärte Betty und stieß ihren Mann an, der ein wenig überrascht wirkte.
»Äh ... ja, klar!«, sagte Kev mit etwas verspätetem Enthusiasmus.
»Ich bin ebenfalls dabei«, meldete sich John Matthews zu Wort, ohne auf Teddys finsteren Blick zu achten.
»Und ich auch«, ließ Dan sich von hinten vernehmen.
»Vielen Dank, Dan«, erwiderte Charlie. »Aber wir dürfen die Hilfe für die Familien auf den Farmen nicht aufs Spiel setzen.«
»Ohne Murphy und sein Flugzeug kann ich nicht zu den stations und Farmen gelangen«, sagte Dan bitter, und das Gefühl der Ohnmacht, das ihn quälte, war ihm deutlich anzusehen.
»Nein, aber wir alle wissen, dass du zumindest über Funk wertvolle Ratschläge geben kannst, die Leben retten können – und wir werden ja Kylie bei uns haben.« Charlie hoffte immer noch darauf, dass Dan seine Ängste überwinden und endlich handeln würde.
Dan senkte den Kopf.
»Ich möchte, dass du am Funkgerät bleibst und auf eine Nachricht von Murphy wartest, Dan«, meinte Charlie. »Wenn sein Gerät nicht völlig zerstört ist, wird er es vielleicht wieder in Gang bekommen.«
»Und ich bleibe mit Longreach in Verbindung«, erklärte Barney Everett. »Das wird das Klügste sein.«
Charlie nickte. »Dann gehen wir sechs bei Tagesanbruch los.« Er war erleichtert, endlich etwas unternehmen zu können.
»Am besten, wir teilen uns in Zweiergruppen undschwärmen aus«, meinte
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