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Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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trugen.
    Estella ließ Reg die Tiere voneinander trennen und den noch trächtigen Futter und Wasser in einem anderen Trog geben.
    Sie hörte, wie Reg zu Murphy sagte, sie scheine wenigstens »den Kopf vom Hintern unterscheiden zu können«.Wahrscheinlich war das in Australien ein Kompliment, doch Estella wusste nicht recht, ob sie sich darüber freuen oder ärgern sollte.
    »Sie müssen Ihr Vieh möglichst von dem anderer Farmer getrennt halten«, erklärte sie. »Das ist sehr wichtig, wenn die Seuche sich nicht ausbreiten soll.«
    »Wir werden unser Bestes tun!« Reg grinste Murphy an.
    »Ich hoffe, Sie nehmen das hier so ernst, wie es ist!«, stieß Estella zornig hervor.
    »Regen Sie sich nicht so auf – ich hab gehört, was Sie sagten!«
    Estella blickte zu Murphy hinüber, der sie schweigend beobachtet hatte, und wusste, dass er an ihre erste Unterhaltung dachte. »Ich möchte kein Wort von Ihnen hören«, sagte sie, während sie sich den Gummihandschuh abstreifte, der ihr bis zur Schulter reichte.
    »Ich würde niemals wagen, etwas zu sagen«, gab er zurück und gab sich Mühe, nicht zu lächeln. Estella warf ihm einen warnenden Blick zu. Als sie sich umwandte, sah sie Annie und Dan Dugan, die sie beobachteten.
    Estella blickte Dan an, der angespannt wirkte. »Hat Teddy Brucellose?« Sie ahnte die Antwort, noch bevor Dan ein Wort sagte.
    »Um hundertprozentig sicher zu sein, müsste ich ihm Blut abnehmen, aber alle Anzeichen sprechen dafür.«
    »Das tut mir sehr Leid, Annie«, sagte Estella.
    Annie war ihr für das aufrichtige Mitgefühl sichtlich dankbar. »Dan hat ihm ein Antibiotikum gegeben. Nun bete ich, dass er wieder gesund wird. Gott weiß, dass wir Teddy dringend brauchen!« Ihre besorgte Miene ließ sie noch älter aussehen. »Ich mache mir auch Sorgen um die Kinder!«
    »Falls es Sie beruhigt: Kinder scheinen einen natürlichen Schutz gegen Brucellose zu besitzen.«
    »Das hat Dan auch gesagt, aber es ist tröstlich zu hören, dassSie der gleichen Meinung sind. Wegen der Rinder brauche ich dann wohl gar nicht erst zu fragen?«
    Estella schüttelte den Kopf. »Fast die Hälfte dieser Kühe haben ihre Kälber verloren. Ich habe Reg gerade erklärt, dass Sie am besten keine frische Milch von diesen Tieren trinken und keine ihrer Ausscheidungen mit bloßen Händen anfassen. Wenn Sie vorsichtig sind, haben Sie nichts zu befürchten. Brucellose wird nicht oft auf Menschen übertragen, und wenn doch, dann fast immer auf den, der am meisten mit den Rindern zu tun hat, wie in diesem Fall Teddy. Wie viele andere Zuchtkühe haben Sie hier auf der Farm?«
    »Das weiß ich nicht genau. Wir haben schon länger keine Zählung mehr durchgeführt.«
    »Ich würde Ihnen raten, die Tiere näher ans Haus zu holen, damit sie nicht mit den Rindern der anderen Farmer in Kontakt kommen.«
    »Wird gemacht«, sagte Annie.
    »Kann ich Teddy kurz sehen?«, wollte Murphy wissen.
    »Ja, natürlich«, gab Annie zurück. »Vielleicht gelingt es dir ja, ihn ein wenig aufzumuntern. Aber achte nicht darauf, wenn er seltsame Dinge sagt – er fantasiert manchmal im Fieber.«
    »Anders kenne ich ihn gar nicht«, meinte Murphy in der Hoffnung, mit seinem Scherz die Stimmung ein wenig aufzulockern. Er tätschelte Annie die Schulter und ging davon, begleitet von Dan.
    Die Andeutung eines Lächelns legte sich auf Annies Lippen. »Murphy ist es noch jedes Mal gelungen, ihn aufzuheitern«, sagte sie leise.
    »Ich werde ein paar Löcher graben gehen«, erklärte Reg und machte sich daran, die toten Kälber fortzuschaffen. »Gibt es irgendeine wirksame Behandlung für die Kühe, die noch trächtig sind?«
    Estella schüttelte den Kopf. »Nichts Verlässliches, fürchte ich. Wenn es für Sie ein Trost ist: Manchmal tragen auchinfizierte Kühe ihre Kälber aus, und die Symptome verschwinden nach einigen Monaten.«

    »Was genau ist eigentlich Brucellose?«, erkundigte sich Annie bei Estella, als sie allein waren. »Aus Dr. Dan habe ich nicht viel herausbekommen.«
    »Es ist eine bakterielle Infektion, eine der wenigen, die Menschen und Tiere befallen kann. Einige Symptome sind Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost und Depressionen. Die Krankheit kann chronisch werden und immer wieder ausbrechen, wenn sie nicht behandelt wird.« Estella verzichtete auf die Feststellung, dass die Depressionen sogar bis zum Selbstmord führen konnten.
    »Teddy hat schon seit ein oder zwei Wochen immer wieder Fieber gehabt«, berichtete Annie. »Und er

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