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Ein Hologramm für den König

Ein Hologramm für den König

Titel: Ein Hologramm für den König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Eggers
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in Schweiß gebadet, während ihre Münder versuchten, sich gegenseitig zu verschlingen, und Cayley gerade mal sechs Meter entfernt an ihrem Laptop arbeitete.
    Cayley bemerkte Alan in der Tür und winkte. Aber Brad und Rachel waren nicht bereit aufzuhören. Sie sahen zu ihm rüber, versuchten abzuschätzen, ob er bleiben wollte. Es interessierte ihn nicht, was sie da machten, und am nächsten Tag war Wochenende, und Zahra würde ihn abholen und zum Mittagessen mit in das Haus ihres Bruders nehmen, das am Meer lag, daher konnte er keinen Grund erkennen, warum er eingreifen sollte. Er verließ das Zelt und spazierte weiter herum, bis der Tag sich neigte.

XXXII.
    EIN BULLIGER GELÄNDEWAGEN bog in die Zufahrt zum Hilton. Er war auf Hochglanz poliert, und sämtliche Fenster und Lichter des Hotels spiegelten sich auf seiner Obsidianoberfläche. Unten an der Frontscheibe sah Alan seine Initialen, AC , als machte der Wagen Reklame für seine Klimaanlage. Er lächelte, und die Tür zum Fond schwang auf.
    Alan sah zuerst ihre Beine. Sie trug eine Abaja, doch ihre Knöchel und Füße in hochhackigen Riemchenschuhen boten sich seinem Blick dar. Er schaute auf und sah, dass sie ihn anlächelte, das Gesicht heiter und amüsiert.
    Deutlich sichtbar für ein Dutzend Hotelpagen und Bedienstete stieg er in den Wagen, vor aller Augen wurde ein Westler von einer saudischen Frau in den Wagen gebeten. Wie konnte das sein?
    Alan nahm Platz und schloss die Tür hinter sich, und drinnen war es sehr dämmrig. Er begrüßte den Fahrer mit einem Lächeln und einem Nicken, und schon ging es um den Kreisel vor dem Hotel, vorbei an dem Soldaten auf dem Panzerwagen und hinaus auf die Schnellstraße.
    Zahra trug ein loses Kopftuch über dem Haar, doch ihr Gesicht war unbedeckt. In dem goldenen Licht sahen ihre Augen größer und brauner aus als im Krankenhaus, und sie waren mit einem akkuraten Streifen blauen Lidschattens umrandet. Ihr Haar, mit dem sie, wie sie sagte, zu kämpfen hatte, war so dick, dass es nicht frisiert, sondern gemeißelt aussah. Vorne jedoch diese Vorhänge, die geteilt werden mussten. Sie tat es wieder, benutzte zwei Finger, offenbarte erneut ihr Gesicht.
    Alan wollte etwas Bedeutsames sagen. Es gab vieles, was er sagen wollte, aber alles, was er sagen könnte, musste gründlich überdacht sein. Was konnte er im Beisein des Fahrers sagen?
    – Was macht KAEC ?, fragte sie.
    Wie Yousef fand sie es amüsant, dass er so viel Gedankenarbeit und Hoffnung in die zukünftige Stadt investiert hatte. Die Art, wie sie KAEC aussprach, implizierte, dass sie das naiv und albern fand, eine Ablenkung von wichtigeren Dingen.
    – Ganz gut, würde ich sagen. Die Arbeiten gehen voran.
    Ihr Blick war skeptisch.
    – Wirklich, sagte er. Es braucht eben seine Zeit.
    – Sehr viel Zeit, sagte sie.
    Sie brausten durch die Stadt, vorbei an glitzernden Geschäftszentren und von hohen Mauern umgebenen Compounds. Der Fahrer zeigte aus dem Fenster und warf ein paar Wörter über die Schulter.
    – Er sagt, das da ist das Haus des saudischen Maradona. Er denkt, das beeindruckt uns. Beeindruckt es Sie?, fragte sie.
    Alan hatte nicht mitbekommen, welches Haus der Fahrer meinte, aber sie fuhren jetzt durch eine eigenartige, aber für Dschidda typische Wohngegend, wo auf der einen Straßenseite von Mauern geschützte Luxusvillen standen, pastellfarben gestrichen und Millionen wert, während sich auf der anderen Seite ein riesiges unbebautes Gelände erstreckte, auf dem Hunderte Lastwagen ihren Bauschutt abgeladen hatten. Überall ordentliche Geröllberge. Alan wollte Zahra danach fragen, vermutete aber, dass das irgendwie als Beleidigung aufgefasst werden würde. Er wusste nicht, wie stolz oder unstolz sie auf ihr Land war. Er wusste es noch nicht.
    – Wasser?
    Sie hatte zwei Gläser Wasser in den Getränkehaltern.
    Er trank einen Schluck.
    – Gut?, fragte sie.
    – Danke.
    Sie hob ihr Wasserglas an die Lippen, und sie so zu sehen, die Augen geschlossen, brachte Alan unversehens auf wilde Gedanken. Sie stellte das Glas ab, und ihre Zunge fing rasch einen Tropfen auf.
    – Die Fahrt dauert über eine Stunde, sagte sie. Bis wir da sind, haben wir alles Wichtige übereinander erfahren.
    Und das stimmte mehr oder weniger. Sie erzählte ihm von ihrer Schulzeit in Genf. Von einem ehemaligen Freund, der jetzt versuchte, die tunesische Regierung zu stürzen. Von ihrem einmaligen Versuch mit LSD . Ihrer Arbeit für Islamic Relief, in Flüchtlingslagern in

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