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Ein Hologramm für den König

Ein Hologramm für den König

Titel: Ein Hologramm für den König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Eggers
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ist?, fragte sie.
    Er lächelte in sich hinein.
    – Sie lachen, weil ich diesen Tick mit den Haaren habe. Mein Mann hat sich oft darüber lustig gemacht.
    – Nein, nein. Mir gefällt das.
    – Ach, hören Sie auf.
    – Ehrlich. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr es mir gefällt.
    Sie verzog ihr Gesicht zu einem Ausdruck vorsichtigen Vertrauens.
    Die Straße atmete ein und aus, umarmte die Küste. Es kam ihm so vor, als könnte er das Sonnenlicht um sie herum schmecken, könnte es berühren. Er liebte das alles, die leeren Grundstücke, auf denen sich der Müll türmte. Er liebte die medizinische Hochschule, in der es ein Woman’s College und ein Man’s College gab – zwei Enden desselben Gebäudes, das vage an Jeffersons Monticello erinnerte.
    – Es ist beinahe komisch, nicht?, sagte sie.
    – Es hat eine gewisse Klarheit.
    Sie lachte, taxierte ihn dann erneut.
    – Sie sollten nicht nervös sein.
    – Wirke ich so? Ich war bloß verzückt.
    – Sie wollen mich nicht ansehen.
    – Ich hab mir nur die Landschaft angeschaut. Die erinnert mich an so viele andere Küsten. Die rosa Lehmziegelbauten am Wasser. Die weißen Jachten.
    Er lehnte sich zurück, betrachtete das vorbeigleitende Meer, die daneben gespannte Halskette aus sonnengebleichten Häusern.
    – Wo kommen Sie her?, fragte er.
    – Meinen Sie, wo meine Eltern herkommen? Deren Eltern?
    Er wusste, dass es eine beispiellose Kombination von Völkern sein würde.
    – Ja, sagte er. Ist das eine seltsame Frage?
    – Nein, nein. Die kommen wirklich von überall her. Von hier, aus dem Libanon. Ein bisschen arabisches Blut, aber meine Großmutter war Schweizerin. Ein Urgroßvater war Grieche. Ein bisschen Holländer ist auch dabei, und natürlich habe ich viele Verwandte in Großbritannien. Ich habe alles in mir.
    – Das möchte ich auch.
    – Haben Sie wahrscheinlich.
    – Ich weiß nicht genug darüber.
    – Sie könnten es herausfinden, Alan.
    – Ich weiß, ich weiß. Ich möchte herausfinden, wo alle herkommen. Jede Seite von mir. Ich werde mich umhören.
    Sie lächelte. – Wird wahrscheinlich Zeit. Dann wurde ihr klar, dass sich das vielleicht wie Tadel angehört hatte, und sie fügte hinzu: Ich meine, Sie haben reichlich Zeit.
    Alan war keineswegs beleidigt. Er gab ihr vollkommen recht.
    – Was würden unsere Kinder wohl hiervon halten?, fragte er.
    – Wovon? Von Ihnen und mir? Weil mit uns sozusagen zwei Kulturen aufeinanderprallen?
    – Könnte man so sagen.
    – Ich bitte Sie. Uns trennt nur ein hauchdünnes Fädchen.
    – Tja, genau so seh ich das auch.
    – Genau so ist es. Sie sah ihn streng an. Ich lasse nicht zu, dass wir solche Spielchen spielen. Das ist so ermüdend. Überlassen Sie das den Studenten.
    Die Zufahrt wurde von einem Stahltor unterbrochen, das der Fahrer mittels eines Knopfs irgendwo an der Sonnenblende aus dem Weg schaffte. Es glitt beiseite und gab den Blick frei auf ein bescheidenes einstöckiges Haus, cremefarben und weiß, mit Bogenfenstern, rosa Türen und Vorhängen.
    Als sie eintraten, blieb der Fahrer im Eingangsbereich, während Zahra Alan nach hinten führte, in ein Zimmer mit Blick aufs Wasser. Sie goss ihnen beiden Saft ein und setzte sich neben ihn auf die Couch. Das Meer draußen war grellblau, mit kleinen Schaumkronen betupft. Auf der anderen Seite des Zimmers hing ein Gemälde, das anscheinend die Schweizer Alpen darstellte.
    – Seltsam, in einem Strandhaus, bemerkte Alan.
    – Jeder will irgendwo anders sein, sagte sie.
    Sie starrten das Bild an.
    – Es ist furchtbar, nicht? Mein Bruder kauft überall, wo er hinkommt, Gemälde. In jedem Ferienort. Er hat einen schauerlichen Geschmack.
    – Haben Sie schon mal Schnee gesehen?
    Zahra schaute zur Decke und lachte, eine blitzartige Entladung.
    – Wie bitte? Alan, Sie sind mir ein Rätsel. Sie sind so klug, was manche Dinge angeht, und bei vielen anderen sind Sie so blind.
    – Woher soll ich denn wissen, ob Sie schon mal Schnee gesehen haben?
    – Sie wissen, dass ich in der Schweiz studiert habe. Da gibt es Schnee.
    – Kommt drauf an, wo.
    – Ich bin schon zigmal Ski gelaufen.
    Er wusste nicht, was er sagen sollte.
    – Ach, Alan.
    – Okay, Sie haben schon mal Schnee gesehen. Sorry.
    Sie sah ihn an, schloss die Augen und verzieh ihm.
    Sie trank den Rest von ihrem Saft und lachte dabei ins Glas.
    – Zeit zu schwimmen.
    – Wieso schwimmen?
    – Wir gehen schwimmen. Sie können die Badehose meines Bruders nehmen.
    Er zog sich im Bad aus, stieg in eine blaue

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