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Ein Hummer macht noch keinen Sommer

Ein Hummer macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Hummer macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Wekwerth
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schwimmen?«, fragte er.
    »Logo.«
    »Na, dann los!« David machte lang gezogene Hupgeräusche, und schon bald hatten sie all die anderen Schwimmer hinter sich gelassen. »Ist das schön«, murmelte David etwas atemlos. Sie blickten über blau glitzerndes Wasser zurück zum Strandband Wannsee mit seinen vielen weißen Strandkörben, und David gab ein lautes, glückliches »Huuup-huuup!« von sich.
    »Guck mal, Rosie, da hinten steht dein Papa und winkt ganz aufgeregt. Ist der klein! Huhu, Rudolf! Wer ist denn der Typ neben ihm, mit dem Megaphon?«
    »Das ist der Bademeister«, antwortete Rosie.
    »So, so. Kennst du den Film Titanic ?«, fragte David, den das Auf-der-Stelle-Schwimmen mit Rosie an seinem Hals etwas zu ermüden begann.
    »Nö«, antwortete sie.
    »Da spielt eine wunderschöne Frau mit, die heißt auch Rose, und sie fährt auf einem Dampfer, huuup-huuup, genau wie du gerade.«
    »Und dann?«
    »Dann rammt der Dampfer einen Eisberg.«
    »Im Wannsee gibt es keine Eisberge«, gab Rosie zu bedenken.
    »Nein. Im Moment nicht.«
    »Was passiert mit Rose?«
    »Sie wird gerettet.«
    »Das ist die Hauptsache.«
    »Stimmt.«
    »Und der Dampfer?«
    »Na, der geht unter.«
    »Oh«, machte Rosie betroffen.
    »Ich frage mich nur, was der Bademeister da die ganze Zeit in sein Megaphon plärrt«, sinnierte David. »Es hört sich an wie: Zu weit draußen. Achtung! Achtung! Na, so ein Wichtigtuer. Huuup!«
    »Soll ich dir was sagen?«, fragte Rosie.
    »Huuup! Was denn? Hup-huuuup.«
    »Ich kann gar nicht schwimmen.«
    »Huu…! Was?«, rief David entsetzt. Dabei geriet jede Menge Seewasser in seine Luftröhre. Er hustete, ruderte wild mit Armen und Beinen, und Rosie klammerte sich noch fester an ihn, so dass er überhaupt keine Luft mehr bekam. Kurz erfasste ihn Panik. Er würde doch jetzt nicht mit einem fliegengewichtigen kleinen Mädchen am Hals im Wannsee ertrinken? Nein, das ergab einfach keinen Sinn. David riss sich zusammen. Ruhig bleiben, sagte er sich und lockerte Rosies Griff. Dann atmete er durch und schwamm ganz behutsam in Richtung Strand zurück. »Ich wäre doch niemals mit dir so weit hinausgeschwommen, wenn ich gewusst hätte, dass du gar nicht schwimmen kannst«, schimpfte er.
    »Ja eben«, meckerte Rosie in sein rechtes Ohr.
    »Du hast gelogen.«
    Sie antwortete nicht.
    Kurz darauf stellte David erleichtert fest, dass er wieder Boden unter den Füßen hatte. Sie erreichten den Strand, wo sie von einer Menschentraube, drei gut gebauten DLRG -Rettungsschwimmern und einem erbosten Bademeister empfangen wurden. Auch Rudolf war da, mit Handtüchern, Sonnenhütchen, Sunblocker und drei Eis am Stiel beladen.
    »Ich habe mir Sorgen gemacht!«, rief er. »Ihr wart ja ganz schön weit draußen, und Rosie hatte ihre Schwimmflügelchen gar nicht um, sie muss jetzt auch dringend in den Schatten, und das Eis schmilzt schon, am besten fahren wir so langsam nach Hause, es wird einfach zu heiß hier ohne Sonnenschirm, und …«
    »Keine Panik auf der Titanic .« Schwer atmend ließ David zuerst Rosie in den Sand fallen und dann sich selbst auf die karierte Decke plumpsen. Die Menschenmenge verstreute sich, vorwurfsvoll murmelnd.
    »Ist noch Wodka übrig?«, fragte David und schloss die Augen.
    »Was ist denn nun ein Pokto-Dingsbums?«, ertönte Rosies helles Stimmchen.
    David riss die Augen wieder auf. »Du hältst jetzt mal fünf Minuten den Schnabel, verdammt noch mal!«, herrschte er sie an.
    »Hey«, erwiderte sie pikiert, während ihr Vater ihr das Gesicht eincremte, »du weißt doch, dass ich gerade eine schwere Zeit durchmache.«
    ▶◀
    »Le scha, la wasch, la fromasch, nee, le fromasch.«
    Hertha kratzte sich am Kopf.
    Sie saß am Couchtisch (auf dem Balkon war es viel zu heiß) und schrieb eifrig in ein Heft. »Da staunst du, Feivel. Was in so einen alten Kopp noch alles reinwill. Le fromasch heißt der Käse. Und Hund heißt … Moment mal.« Hertha blätterte in einem Buch. »Hier: le sch… wie spricht man das denn aus? Schien? Ich werde mal Theodor fragen.«
    Sie griff zum Telefonhörer, drückte eine Taste, wartete. »Bonschur, Theodor, wie spricht man Hund auf Französisch aus?«
    »Wieso willst du das wissen?«
    »Weil ich es eben wissen will.«
    »Le chien.«
    »Bist du sicher?«
    »Natürlich.«
    »Und Mops?«
    »Carlin.«
    »Mein Sohn ist schlau.«
    »Na ja.«
    »Wie geht es dir heute?«
    »Viel besser.«
    »Ich komme dich heute Abend besuchen. Für Feivel ist das heiße Straßenpflaster nichts, er

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