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Ein Hut voller Sterne

Ein Hut voller Sterne

Titel: Ein Hut voller Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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glaubt, es liege daran, dass wir nicht genau wissen, welche Art von Frosch und welches Bein.«
    »Tut mir Leid, aber ich helfe niemandem, der unschuldige Frösche und Fledermäuse zerhackt«, sagte Tiffany mit fester Stimme.
    »O nein, sie tötet nie welche!«, versicherte ihr Fräulein Tick schnell. »Sie verwendet nur Geschöpfe, die eines natürlichen Todes gestorben oder überfahren worden sind oder Selbstmord begangen haben. Frösche können manchmal sehr depressiv sein.«
    Der Karren rollte weiter die weiße, staubige Straße hinunter, bis er außer Sicht geriet.
    Nichts geschah. Feldlerchen sangen so hoch am Himmel, dass sie unsichtbar blieben. Schafe riefen »Mäh« oben im Kreideland.
    Und dann kam etwas die Straße entlang. Es bewegte sich wie ein kleiner langsamer Wirbelwind und konnte nur von dem Staub gesehen werden, den es aufwirbelte. Als es vorbeikam, hörte es sich an wie ein Fliegenschwarm.
    Es verschwand ebenfalls weiter unten...
    Nach einer Weile ertönte eine Stimme tief im hohen Gras. »Potzblitz! Und er is' doch glatt hinter ihr her!«
    Eine zweite Stimme erklang. »Die alte Hexe bemerkt ihn sicher.«
    »Was? Die Lehrerhexe? Sie is' doch gar keine richtige Hexe!«
    »Sie hat 'nen spitzen Hut unter all den Blumen, Großer Yan«, erwiderte die zweite Stimme ein wenig vorwurfsvoll. »Ich hab ihn gesehen. Sie zieht 'ne kleine Feder, und schwups kommt die Spitze nach oben!«
    »Ja, Hamisch, und bestimmt kann sie gut lesen und schreiben, aber sie hat keine Ahnung von Dingen, die nich' in Büchern stehen. Und ich zeige mich nich', während sie in der Nähe is'. Scheint mir genau die Art von Frau zu sein, die Dinge über einen Mann aufschreibt! Komm, lass uns mit der Kelda reden!«
    Die Wir-sind-die-Größten des Kreidelands hassten das Schreiben aus verschiedenen Gründen, aber der wichtigste Grund war: Geschriebenes bleibt. Es befestigt Worte. Ein Mann sagt seine Meinung, und dann kommt irgendein Mistkerl und schreibt alles auf, und wer weiß, was er mit all den Worten macht? Genauso gut könnte man den Schatten eines Mannes an die Wand nageln!
    Aber jetzt hatten sie eine neue Kelda, und eine neue Kelda bringt neue Ideen. So sollte es sein. Es verhinderte, dass sich ein Clan zu sehr an bestimmte Dinge gewöhnte. Kelda Jeannie stammte aus dem Clan des Langen Sees, oben in den Bergen, und dort schrieb man Dinge auf.
    Sie sah keinen Grund dafür, warum ihr Mann nicht schreiben sollte. Und Rob Irgendwer fand heraus, dass Jeannie zweifellos eine Kelda war.
    Schweiß tropfte von seiner Stirn. Einmal hatte er ganz allein gegen einen Wolf gekämpft, und dazu wäre er gern noch einmal bereit gewesen, mit geschlossenen Augen und eine Hand auf den Rücken gebunden, anstatt das zu tun, was er jetzt tun musste.
    Die ersten beiden Voraussetzungen des Schreibens, so wie er es verstand, hatte er erfüllt: 1) Papier stehlen. 2) Einen Stift stehlen.
    Doch leider war es damit nicht getan.
    Er hielt den Bleistiftstummel in beiden Händen vor sich und neigte sich zurück, während ihn zwei seiner Brüder nach vorn drückten, dem an der Wand befestigten Stück Papier entgegen (eine alte Rechnung für Schafglocken, von der Farm gestohlen). Der Rest des Clans hatte sich auf den Galerien an den Wänden eingefunden und beobachtete das Geschehen mit fasziniertem Entsetzen.
    »Vielleicht könnte ich ganz langsam anfangen«, protestierte Rob, während seine Füße zwei Rillen im festgetretenen Boden der Höhle hinterließen. »Vielleicht könnte ich es erst mal mit den Komma- und Punktdingern versuchen.«
    »Du bist der Große Mann, Rob Irgendwer, deshalb ist es nur angemessen, dass du als erster schreibst«, sagte Jeannie. »Ich will keinen Mann, der nicht mal seinen eigenen Namen schreiben kann. Ich habe dir die Buchstaben gezeigt, nicht wahr?«
    »Ja, Frau, die scheußlichen kringeligen und krummen Dinger«, knurrte Rob. »Dem Q traue ich nicht, das hat's für 'n Mann in sich. Ein Buchstabe mit 'nem Stachel!«
    »Du hältst den Stift aufs Papier, und ich sage dir, welche Zeichen du malen sollst«, sagte Jeannie und verschränkte die Arme.
    »Ja, aber das Schreiben bringt nur Scherereien«, klagte Rob. »Ein niedergeschriebenes Wort kann einen Mann den Kopf kosten!«
    »Ach, hör auf damit!«, schnappte Jeannie. »Es ist ganz einfach. Selbst die Kinder der Großen können schreiben, und du bist ein erwachsener Größter!«
    »Und Geschriebenes spricht sogar die Worte eines Mannes, wenn er tot ist!«, stieß Rob Irgendwer

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