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Ein Hut voller Sterne

Ein Hut voller Sterne

Titel: Ein Hut voller Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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erkannte einige Traumfänger und Fluchnetze, die sie daheim manchmal an Hütten gesehen hatte. Andere Dinge sahen aus wie Wirrwarrs, die sich drehten und dabei leise klimperten. Was die übrigen Objekte betraf. Eins ähnelte einem Vogel aus alten Bürsten, doch die meisten schienen nichts weiter zu sein als Ansammlungen von Abfällen. Aber es waren sonderbare Abfälle. Einige von ihnen bewegten sich scheinbar, als Tiffany vorbeiging.
    Als sie in die Hütte zurückkehrte, saß Frau Grad am Küchentisch.
    Frau Grad leistete ihr Gesellschaft. Sie war doppelt anwesend.
    »Entschuldige«, sagte die Frau Grad auf der rechten Seite. »Ich halte es für das Beste, wenn wir es sofort hinter uns bringen.«
    Die beiden Frauen sahen genau gleich aus. »Oh, ich verstehe«, sagte Tiffany. »Ihr seid Zwillinge.«
    »Nein«, widersprach die linke Frau Grad. »Das bin ich nicht. Vielleicht ist dies.«
    ». für dich schwer zu verstehen«, sagte die andere Frau Grad. »Mal sehen. Du weißt sicher.«
    ». dass man Zwillingen nachsagt, sie könnten Gedanken und Gefühle teilen«, sagte die erste Frau Grad.
    Tiffany nickte.
    »Bei mir ist's etwas komplizierter«, fuhr die zweite Frau Grad fort, »denn ich bin.«
    ». eine Person mit zwei Körpern«, sagte die erste Frau Grad, und jetzt sprachen sie wie zwei Tennisspieler, die Worte hin und her schlugen.
    »Ich wollte es dir vorsichtig beibringen.«
    ». denn manche Leute lassen sich davon durcheinander bringen.«
    ». oder finden es gruselig.«
    ». oder einfach nur.« ». seltsam.«
    Die beiden Frauen verstummten.
    »Bitte entschuldige den letzten Satz«, sagte die Frau Grad auf der linken Seite. »Das mache ich nur, wenn ich wirklich nervös bin.«
    »Äh, soll das heißen, ihr beide.«, begann Tiffany, aber die rechte Frau Grad unterbrach sie. »Es gibt keine >beiden<, nur mich, verstehst du? Ich weiß, es ist schwer. Ich habe eine rechte rechte Hand und eine rechte linke Hand und eine linke rechte Hand und eine linke linke Hand. Das alles bin ich. Ich kann einkaufen gehen und gleichzeitig zu Hause bleiben, Tiffany. Wenn es dir hilft: Stell dir vor, dass ich eine.«
    ». Person mit vier Armen und.«
    ». vier Beinen und.«
    ». vier Augen bin.«
    Alle vier Augen beobachteten Tiffany nervös.
    »Und zwei Nasen«, sagte Tiffany.
    »Stimmt. Da hast du völlig Recht. Mein rechter Körper ist ein wenig ungeschickter als der linke, aber mit dem rechten Paar Augen kann ich besser sehen. Ich bin ein Mensch, genau wie du, doch es ist mehr von mir da.«
    »Aber eine von euch. ich meine, eine Hälfte von dir. kam den ganzen Weg bis nach Zweihemden, um mich abzuholen«, sagte Tiffany.
    »O ja, ich kann mich so teilen«, sagte Frau Grad. »Darin bin ich recht gut. Aber bei einem Abstand von mehr als etwa zwanzig Meilen werde ich recht unbeholfen. Und ich denke, jetzt würde uns eine Tasse Tee gut tun.«
    Bevor sich Tiffany rühren konnte, standen beide Frau Grad auf und durchquerten die Küche.
    Tiffany beobachtete, wie eine Person mit vier Armen Tee kochte.
    Es sind recht viele Dinge nötig, um Tee zu kochen, und Frau Grad machte alles gleichzeitig. Die Körper standen nebeneinander, reichten Gegenstände von einer Hand zur anderen, bewegten Kessel, Tassen und Löffel wie bei einem Ballett.
    »Als ich ein Kind war, hielt man mich für Zwillinge«, sagte sie über eine der Schultern hinweg. »Und dann. hielt man mich für böse«, fügte sie über eine andere Schulter gewandt hinzu.
    »Bist du das?«, fragte Tiffany.
    »Was ist das für eine Frage?«, erwiderte Frau Grad.
    »Äh, eine offensichtliche? Ich meine, wenn jemand >Ja, das bin ich! Mwahahaha!< antwortet, spart man viel Zeit.«
    Frau Grad kniff vier Augen zusammen.
    »Frau Wetterwachs hat Recht«, sagte sie. »Sie meinte, du wärst eine Hexe bis in deine Stiefel.«
    In ihrem Innern strahlte Tiffany voller Stolz.
    »Das Problem mit dem Offensichtlichen ist, dass es oft nicht offensichtlich ist«, sagte Frau Grad. »Hat Frau Wetterwachs wirklich den Hut vor dir abgenommen?«
    »Ja.«
    »Eines Tages begreifst du vielleicht, wie viel Ehre dir damit widerfahren ist«, sagte Frau Grad. »Wie dem auch sei. Nein, ich bin nicht böse. Aber ich glaube, ich wäre fast böse geworden. Mutter starb kurz nach meiner Geburt, und mein Vater war auf dem Meer unterwegs und ist nie zurückgekehrt.«
    »Schlimmere Dinge geschehen auf dem Meer«, kommentierte Tiffany. Das hatte Oma Weh immer gesagt.
    »Ja, stimmt, und wahrscheinlich sind sie passiert, oder

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