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Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
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nicht wirklich, aber als er und Mama uns zum ersten Mal gemeinsam in Albuquerque besuchten, nutzte ich ihn nur aus, versuchte, freundlich zu sein, und überzeugte ihn davon, mir eine Videokamera zu kaufen. Ich weiß noch, dass ich die Schachtel hochhielt, bevor ich sie öffnete, und dabei zu ihm sagte: »In dieser Schachtel steckt die ganze Welt.« Das war so ziemlich alles, was uns beide verband.
    Mama und Roger hatten sich als Abstinente kennengelernt, doch lange dauerte es nicht, bis sie rückfällig wurden und gemeinsam tranken. Ich weiß nicht, wer von beiden als Erster wieder zur Flasche gegriffen hatte, erinnere mich aber noch genau, dass beide erkennbar betrunken zu meiner Clown-College-Abschlussfeier gekommen waren. Eigentlich hatten sich Mama und Roger ein paar Monate zuvor scheiden lassen, hatten sich jedoch offenbar gerade wieder versöhnt.
    Als Cindy und ich eintrafen, war Roger bereits im Krankenhaus und berichtete, was geschehen war: Am Tag zuvor hatte Mama noch 18 Loch Golf gespielt und ein Drei-Gänge-Menü gekocht. Natürlich hatte sie getrunken, aber ein richtig heftiges Besäufnis oder Ähnliches hatte sie nicht hinter sich. Als sie dann an jenem Morgen aufwachte, zitterte sie am ganzen Leib, doch Roger dachte zunächst nicht, dass es etwas Ernstes sein könnte. Später brach er in Tränen aus und gestand, dass er zehn Minuten gewartet hatte, bis er endlich einen Krankenwagen rief, obwohl sie längst schon diese Zuckungen gehabt hatte. Ich kann nicht entscheiden, wie gravierend sich dieses zehnminütige Zögern auswirkte, doch nach dem, was ich von den Ärzten hörte, war es von erheblicher Bedeutung. In jener ersten Nacht blieb ich im Krankenhaus bei Mama, während Cindy zu Mamas Haus fuhr und die ganze Nacht damit vor dem Computer verbrachte, medizinische Fachaufsätze zu lesen.
    Cindy: Nachdem wir erst einmal im Krankenhaus waren, kam Steve nicht mehr mit raus. Er ließ sich auf dem Boden des Warteraums nieder, ignorierte die Blicke anderer Besucher und schaffte es, ein wenig zu schlafen. In heitereren Momenten machten wir uns gerne über Steve lustig und spotteten, dass es wohl keine Krise gebe, in der er nicht schlafen könne, doch jetzt war ich unendlich dankbar, dass er hier war, denn nur deswegen konnte ich überhaupt gehen. Ich tat die ganze Nacht lang kein Auge zu und las wohl sämtliche Artikel, die in den letzten zehn Jahren zum Thema Aneurysma veröffentlicht worden waren. Ich fand heraus, dass es eine Alternative zu traditionellen operativen Eingriffen gab, die höhere Überlebenschancen bot. Am nächsten Morgen fing ich daher einen der beiden Neurochirurgen ab, die im Krankenhaus Bereitschaftsdienst leisteten, und fragte, ob das Städtische Krankenhaus von Boca Raton die Möglichkeiten hätte, dieses alternative Verfahren anzuwenden. Sie hatten sie nicht. Ich hakte nach, weil ich wissen wollte, welches das nächstgelegene Krankenhaus war, in dem dieses Verfahren möglich war. Der Arzt war beleidigt und reagierte im Stil von » Ich habe Medizin studiert, also lassen Sie das meine Sorge sein « . Der zweite Neurochirurg schien aufrichtiger und Fragen gegenüber aufgeschlossener zu sein. Er erklärte uns frei heraus, dass das Krankenhaus nicht darauf ausgerichtet sei, richtig mit Mamas Situation umzugehen. Wenn wir sie nicht verlegen ließen, würde sie sterben, was natürlich sowieso geschehen konnte. Er riet uns, Mama, falls wir sie verlegen lassen wollten, ins Jackson-Memorial-Krankenhaus in Miami bringen zu lassen, denn die hätten ein Team von zwanzig Neurochirurgen und eine Intensivstation, die speziell für solche Fälle eingerichtet sei. Sein Kollege war damit gar nicht einverstanden und meinte, dass Mama sterben würde, wenn wir sie gegen seinen ärztlichen Rat transportierten, und das wäre dann allein unsere Schuld. Steve und ich trafen unsere Entscheidung, ohne zu zögern. Die 45-minütige Fahrt mit dem Krankenwagen nach Miami war entsetzlich, aber Mama überlebte.
    Wie sich herausstellte, rettete die Operation in Miami Mama vermutlich das Leben, aber sie war damit noch lange nicht über den Berg. Sie wurde noch mehrfach operiert und fiel bald darauf ins Koma. Die Diagnose zum damaligen Zeitpunkt besagte, dass Mama möglicherweise überleben, dann aber nur so dahinvegetieren würde. Richtig erholen würde sie sich davon wohl nie wieder: Wenn wir sie am Leben erhielten, dann wäre das auch schon alles – sie bliebe nur am Leben.
    Ich erinnere mich noch sehr genau, dass ich

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