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Ein Jahr im Frühling (Cappuccino-Romane) (German Edition)

Ein Jahr im Frühling (Cappuccino-Romane) (German Edition)

Titel: Ein Jahr im Frühling (Cappuccino-Romane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Nohl
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jeden Abend, wenn du nicht da bist.“ Was?
Das wusste sie ja gar nicht, aber es gab ihr ein ganz warmes Gefühl in der
Brust.
    „Lizzy hat schon ein wenig getrauert, nachdem sie verstanden
hat, dass Camilla niemals ihre Mutter werden kann. Am letzten Sonntag, als du
arbeiten warst, hat sie mich beiseite genommen und gefragt, ob du vielleicht
ihre Mutter werden könntest, weil sie dich besser fände als andere, die sie
nicht kennen würde.“
    Na, ob das ein Kompliment war ... Aber sie konnte Lizzy
verstehen und nahm es ihr auch nicht übel.
    „Wenn ich ehrlich sein soll, hat sie mich erst auf die Idee
mit dem Heiratsantrag gebracht.“ Er lächelte.
    Emily gefror das Lächeln im Gesicht. Wusste er, was er da
gerade gesagt hatte?
    „Natürlich habe ich schon
vorher darüber nachgedacht“, schob er schnell hinterher, als er ihren
Gesichtsausdruck sah, „aber ich dachte, es ist vielleicht noch ein bisschen zu
früh, zu fragen. Du musst dich ja auch erst an uns gewöhnen.“
    Emily nickte stumm. Dann nahm sie all ihren Mut zusammen.
„Du bist dir aber schon sicher, dass du mich auch als Partnerin willst, nicht
nur als Mutter für deine Kinder?“
    Er wurde rot und seine große Nase zuckte kurz. Aber er sah
ihr fest in die Augen. „Natürlich. So altruistisch bin ich dann doch nicht.
Emily, ich will dich mit Haut und Haar, mit deinen Tränen und deinem Lachen und
überhaupt, so wie du bist.“
    Emily entspannte sich langsam. Eine Frage brannte ihr aber
noch auf der Seele. Sie druckste herum.
    „Schieß los, ich sehe doch, dass du noch was wissen
möchtest“, sagte er.
    „Meinst du, Kathleen würde ihren Segen dazu geben, zu uns
und zu mir mit den Kindern?“
    Er war sichtlich
überrascht von der Frage und es fiel ihm auch schwer zu sprechen, als er nach
einer langen Pause antwortete: „Weißt du, ich unterhalte mich ab und zu mit
ihr. Keine Ahnung, ob sie mich hört oder nicht. Manchmal, zum Beispiel bei
einer besonders schönen Sopran-Arie, meine ich, dass sie anwesend ist. Ich habe
ihr auch schon von dir erzählt, dass du uns guttust, mir und den Kindern. Und
ich hatte das Gefühl, sie hat sich gefreut,“ sagte er ein wenig verlegen.
„Manchmal war sie ein strenger Mensch, aber das Wichtigste war für sie immer,
dass es uns gut geht.“
    Emily dachte an den Hauch, den sie schon in der Wohnung
gespürt hatte. Sie hatte auch das Gefühl, Kathleen, wenn sie damit was zu tun
haben sollte, war ihr wohlgesonnen. „Also gut“, sie hob ihr Glas „ich glaube,
meine ersten Fragen wären geklärt, weiter folgen bestimmt! Jetzt lass uns
trinken, bis die Wände wackeln.“
    Josue schien bei dieser
Aussage Angst zu bekommen. Er winkte dem Weißbefrackten. „Zeit für den
Hauptgang, oder? Dann haben wir eine Grundlage.“
    Emily dachte, um mich muss er sich keine Sorgen zu machen.
Er hatte sicher zwei Drittel der Flasche geleert, aber bei ihm verteilte sich
das auch besser.
    „Rotbarbenfilets auf Ragout von Borlotti-Bohnen und
Tintenfischen im aufgeschäumten Artischockensud“ wurde gereicht und Emily fand
alles himmlisch. Immer wieder musste sie Josue anschauen, wie er so dasaß und
so wahnsinnig gut aussah. Und dann dachte sie: Ich fasse es nicht, das soll
mein Mann sein? Vor lauter Aufregung schien ihr Magen viel enger als sonst und
sie musste die Hälfte liegen lassen. Josue tauschte großzügig mit ihr den
Teller und aß ihre Portion mit auf. „Schmeckt’s dir nicht?“
    „Doch, es ist so lecker, aber ich bin viel zu aufgeregt, um
normal essen zu können. Stört’s dich, wenn ich kurz eine SMS an Anna und Ruth
schicke?“
    Natürlich störte es ihn, aber er schüttelte den Kopf. „Deine
Freundinnen sind dir wichtig.“
    Ja, sicher waren sie das und sie mussten umgehend in
Kenntnis der neuen Ereignisse gesetzt werden. Staunend schaute Josue zu, wie
Emilys Finger über die kleinen Tasten huschten.
    „Fertig.“ Sie strahlte.
    „Ich glaube, ich bin doch aus einer anderen Generation, wenn
ich das so sehe.“
    „Das kann schon sein“, sagte Emily. „Mit wie viel Jahren
hast du denn dein erstes Handy gekauft?“
    „Lass mich nachdenken. Ich glaube mit 27 oder so.“
    „Na siehst du, ich habe schon eins mit zwölf bekommen. Damit
ich immer für meine Eltern erreichbar war.“ Emily zog eine Grimasse. „Das
prägt, das kannst du mir glauben. Ich fühle mich richtig nackt, wenn ich das
Ding nicht dabei habe.“
    Sie plauderten ganz entspannt und verkosteten das „Delice
von Baileys und Mascarpone mit

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