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Ein Jahr im Frühling (Cappuccino-Romane) (German Edition)

Ein Jahr im Frühling (Cappuccino-Romane) (German Edition)

Titel: Ein Jahr im Frühling (Cappuccino-Romane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Nohl
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denn die
Größenverhältnisse passten einfach nicht. Oder irgendwas Kreatives. Sie
kicherte, als sie sich Josue in einem befleckten Malerkittel vor der Leinwand
vorstellte. Was er wohl malen würde? Flo mampfte schon wieder Teig.
    Jetzt hieß es konsequent
sein. „Flo, ich hab’s genau gesehen. Du hast Keksverbot für heute.“ Er heulte
los, in einer Lautstärke, die Emily ziemlich übertrieben fand. Die Tränen
spritzten auf den Teig und er haute zornig auf die matschige Masse ein. „Komm
her kleiner Mann. Jetzt reicht’s.“ Emily versuchte ihm die Schürze abzuziehen
und ihn zum Wasserhahn zu transportieren. Er wehrte sich nach Leibeskräften. In
dem Moment trat Josue zur Tür rein. Flo riss sich los und stürzte auf ihn zu.
Er drückte sein mehliges Gesicht an Josues schwarze Hosen. Josue versuchte zu
verhindern, dass Flos Hände auch noch sein Hemd verklebten.
    „Emily lässt mich keine Kekse essen“, schluchzte er.
    Emily lächelte müde. „Und du weißt genau, warum.“
    „Florian, das wird sich sicher klären lassen. Jetzt komm mit
ins Bad Händewaschen.“ Die beiden Männer zogen ab. Emily versuchte die
Teigüberschwemmung einzudämmen. Sie wusste, dass Josue es hasste, Chaos zu
Hause anzutreffen. Deswegen war er auch mit Frau Schmitt so gut klargekommen,
die die Kinder ziemlich gedrillt hatte. Emily konnte aber nicht immer Rücksicht
darauf nehmen, alles von Josue fernzuhalten. Wenn er eben in eine
Auseinandersetzung hineinplatzte, dann war es so.
    „Lizzy, kannst du jetzt bitte Schluss machen. Ich friere den
Rest Teig ein, dann können wir am Ende der Woche nochmal weitermachen.“ Lizzy
musste noch fünf Plätzchen verzieren, aber dann konnte sie auch gesäubert
werden.
    „Wenn der Papa es erlaubt, könnt ihr Sandmännchen gucken
gehen.“ Es fiel ihr schwer, dass sie zwar tagsüber die volle Verantwortung
hatte. Sobald Josue auftauchte, hatte er dann allerdings das Sagen. Auch
darüber mussten sie reden. Lizzy stürzte raus und rief: „Papa, wir wollen Sandmännchen
gucken.“
    Als beide Kinder vor dem Fernseher saßen, kam Josue in die
Küche und konnte ihr endlich einen Kuss geben.
    „Gut riecht’s hier. Ich glaube, es hat schon lange keiner
mehr mit den Kindern gebacken.“
    Emily schaute sich um. „Vermutlich weil das immer einen
hohen Preis hat.“
    „Was gibt’s zum Abendessen?“
    „Brot und Sachen für einen Salat sind im Kühlschrank. Du
kannst schon damit anfangen, ich muss schnell noch das Chaos hier beseitigen.“
    „Ach, ich setz mich mal zu den Kindern. Sie mögen es, mit
mir Sandmännchen zu schauen.“ Schon war er weg. Emily blieb der Mund offen
stehen. Pah, dann würde es eben heute keinen Salat geben, entschied sie.
     
    Nach einem langen, anstrengenden Samstag, an dem sie es
endlich geschafft hatten, in Mannheim Winterklamotten für die Kinder zu kaufen,
saßen Emily und Josue in einer Ecke des grünen Krokodils. Josue hatte sie
eingeladen, um ihr Sechsmonatiges zu feiern. Beide saßen auf der Eckbank und
lasen genüsslich in der Karte. Emily entschied sich für den Salat mit
Rinderfiletstreifen und Gorgonzolasauce, Josue nahm den warmen
Ratatouille-Salat. Gemeinsam bestellten sie noch einen Flammkuchen. Josue
machte sich Sorgen um seinen kleinen Schwimmring um die Hüfte, den er bis zur Hochzeit
wieder weghaben wollte.
    Emily gab ihm einen kleinen Kuss aufs Kinn. „Stell dir vor,
ich heirate dich auch mit ein bisschen Speck. Vor allen Dingen muss ich nicht
so hungern, weil’s dann nicht so auffällt.“
    „Du bist genau richtig, so wie du bist“, sagte Josue. „Du
weißt doch, Männer mögen auch was zum Anfassen.“
    Ja, das habe sie schon gehört, flachste Emily. „Es tut auch
gut ohne Kinder unterwegs zu sein, findest du nicht?“
    Josue schaute sie nachdenklich an. „Reicht’s dir schon mit
uns?“
    „Nein, du weißt genau, so habe ich’s nicht gemeint. Einfach
so wir zwei als Paar, das brauche ich auch gelegentlich.“
    Josue nickte nachdenklich. „Es ist wichtig, dass du sagst,
was du brauchst. Ich bin da nicht so gut im Raten.“
    „Welcher Mann ist das schon?“ Emily lachte. Gabriel
vielleicht. David vielleicht auch, aber an ihn wollte sie jetzt nicht denken.
Er kam ihr so schon zu oft in den Sinn.
    „Also, ich brauche es, heute ein bisschen über die Hochzeit
zu reden. Es ist nicht mehr lange hin.“
    Josue nickte. Doch bei dem Thema wirkte es so, als würde er
sich hinter eine Wand aus Eis zurückziehen. „Also, schieß los. Wie hättest

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