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Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Titel: Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Patrick und setzte sich.
    »Schwanger mit Neuigkeiten.«
    »Sieh da, drei erfahrene Hebammen. Also entbinde!«
    Mit klaren Worten führte Carmine seine Zuhörer Schritt für Schritt durch alles, was passiert war, seit er mit Eliza Smith gesprochen hatte.
    »Letzten Endes ging alles von ihr aus – was sie sagte, wie sie es sagte. Ich habe so viel Glück in diesem Fall gehabt«, sagte er, bevor er mit seinem Bericht endete.
    »Nein, nicht Glück«, widersprach Patrick mit glänzenden Augen. »Sture, knallharte Entschlossenheit, Carmine. Wer sonst hätte sich die Mühe gemacht, Leonard Ponsonbys Todesfall zurückzuverfolgen? Und wer sonst hätte sich die Mühe gemacht, einen Blick in einen sechsunddreißig Jahre alten Beweismittelkarton zu werfen? Ein Verbrechen zu untersuchen, das als ungelöst ins Archiv gewandert ist? Weil du einer der sehr wenigen Menschen bist, die mir einfallen, die wissen, dass wenn ein Blitz zweimal an derselben Stelle einschlägt, irgendjemand ihn dorthin leiten muss.«
    »Das ist ja alles gut und schön, Patsy, aber es lief nicht auf genug hinaus, um es Richter Thwaites vorzulegen. Ich habe den richtigen Beweis erst durch puren Zufall gefunden – ein Sturz auf einem rutschigen Abhang.«
    »Nein, Carmine. Der Sturz mag ja ein Unfall gewesen sein, aber was du gefunden hast, war kein Zufall. Jeder andere wäre aufgestanden, hätte sich die Kleidung abgeklopft« – Patrick klaubte tote Blätter von Carmines ruinierter Jacke – »und wäre fortgehumpelt. Du hast die Tür gefunden, weil dein Gehirn ein falsches Geräusch registriert hat, nicht weil der Sturz die Tür freigelegt hatte. Hat er ja auch nicht. Und außerdem, du wärest ja überhaupt nicht erst auf dem Abhang gewesen, wenn du nicht unser Gesicht auf einem Foto gefunden hättest, das etwa 1928 aufgenommen wurde. Komm schon, ich bitte dich, lass dir doch wenigstens etwas zum Verdienst anrechnen!«
    »Okay!«, rief Carmine und riss die Hände in die Luft. »Viel wichtiger ist im Moment jedoch, dass wir uns entscheiden, wie wir jetzt weitermachen.«
    Die Atmosphäre in Silvestris Büro war wie aufgeladen von Euphorie, Erleichterung sowie der wunderbaren und unnachahmlichen Freude, die sich in dem Augenblick einstellt, wenn in einem Fall die entscheidende Wende eingetreten ist. Welche Schwierigkeiten auch immer jetzt noch kommen mochten – sie hatten nun genug Antworten, um sich vorwärtszubewegen, um zu spüren, dass es bis zum Ende nicht mehr weit war.
    »Erstens, wir können nicht davon ausgehen, dass das Rechtssystem auf unserer Seite steht«, sagte Silvestri, die Zigarre im Mund. »Ich will nicht, dass uns dieser Scheißkerl wegen irgendeines Formfehlers noch vom Haken kommt – besonders nicht wegen eines Formfehlers, den seine Verteidigung der Polizei nachweisen kann. Seien wir doch ehrlich, wir sind normalerweise diejenigen, die am Ende den Schwarzen Peter abkriegen. Das wird ein großer Prozess werden, man wird landesweit darüber berichten. Das bedeutet, Ponsonbys Verteidigung wird nicht aus zweitklassigen Winkeladvokaten bestehen, selbst wenn er kaum Geld besitzt. Jeder Drecksanwalt, der sich mitdem Recht in Connecticut und mit dem Bundesrecht auskennt, wird sich darum balgen, Teil von Ponsonbys Verteidigung zu werden. Wir können uns keinen einzigen Fehler erlauben.«
    »Was Sie da gerade sagen, John, heißt doch im Klartext, wenn wir uns jetzt einen Durchsuchungsbefehl besorgen und durch Ponsonbys Tunnel hineingehen, dann werden wir letzten Endes nur etwas haben, das wie ein Operationsraum im Privathaus eines Arztes aussieht«, sagte Patrick. »Wie Carmine habe ich immer geglaubt, dass dieser Typ keine blutdurchtränkte, schmuddelige Bude hat, in der er mordet – er besitzt einen OP. Und wenn er nur halb so sorgfältig ist, was das Zurücklassen von Spuren in seinem OP betrifft, wie er bei seinen Opfern vorgeht, dann kann es sehr gut sein, dass wir am Ende nichts in Händen haben. Geht Ihr Gedankengang in diese Richtung?«
    »Genau so«, sagte Silvestri.
    »Keine Fehler«, sagte Marciano. »Keinen einzigen.«
    »Und wir haben bereits massenweise welche begangen«, kam es von Carmine.
    Schweigen legte sich über den Raum. Die Euphorie war komplett verschwunden. Schließlich gab Marciano ein verärgertes Geräusch von sich und redete los.
    »Wenn ihr anderen es nicht tut, dann sage ich es eben: Wir müssen Ponsonby auf frischer Tat erwischen.«
    »Oh, Danny, um Himmels willen!«, rief Carmine. »Sollen wir ein weiteres

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