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Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Titel: Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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fragte Carmine und setzte sich.
    »Mit einer Green Card. Ich war stellvertretende Verwaltungschefin in einer von Englands regionalen Gesundheitsbehörden. Ich hatte die Verantwortung für alle Forschungseinrichtungen in den verschiedenen Krankenhäusern dieser Region sowie den Redbrick-Universitäten.«
    »Äh – den Redbrick-Universitäten?«
    »Das sind die Universitäten, zu denen sie die Studenten aus der Arbeiterklasse schicken – so wie mich. Wir kommen nicht nach Oxford oder Cambridge, die
nicht
aus roten Ziegeln sind, selbst wenn ihre neuen Gebäude durchaus daraus gebaut sind.«
    »Was wissen Sie nicht über das Hug?«
    »Sehr wenig.«
    »Was ist mit den braunen Papierbeuteln mit den Kadavern?«
    »Ihre unerfindliche Fixierung auf die Kadaversäcke ist schon mehr Leuten als nur mir aufgefallen, aber keiner hat eine Idee, welche Bedeutung sie haben, obwohl ich eine Vermutung habe. Warum sagen Sie mir nicht die Wahrheit, Lieutenant?«
    »Beantworten Sie einfach meine Fragen, Miss Dupre.«
    »Dann stellen Sie eine.«
    »Haben Sie diese Kadaverbeutel jemals gesehen?«
    »Natürlich. Als Geschäftsführerin sehe ich alles. Die Sendung vor der letzten bestand aus einem minderwertigen Produkt, was zur Folge hatte, dass ich mich intensiv mit der Sache beschäftigt habe«, antwortete Miss Dupre. »Allerdings sehe ich sie normalerweise überhaupt nicht, besonders dann nicht, wenn eine Leiche darin liegt.«
    »Und um wie viel Uhr haben Cecil Potter und Otis Green normalerweise Feierabend?«
    »Um drei Uhr nachmittags.«
    »Weiß das jeder hier?«
    »Natürlich. Von Zeit zu Zeit führt das zu Klagen seitens der Forscher – sie glauben manchmal, die ganze Welt existiere nur, um ihnen zu Diensten zu sein.« Ihre hellen Augenbrauen bewegten sich nach oben. »Meine Antwort ist dann immer, dass Mr Potter und Mr Green als Tierpfleger arbeiten. Der Tagesrhythmus der Tiere erfordert Aufmerksamkeit drei bis vier Stunden nach Sonnenaufgang. Die Abende sind weniger wichtig, vorausgesetzt, dass die Tiere gut gefüttert wurden und saubere Ställe haben.«
    »Welche anderen Aufgaben übernimmt Otis, abgesehen von der Tierpflege?«
    »Mr Greens Tag ist hauptsächlich mit seinen Pflichten in den oberen Tierräumen ausgefüllt; seine anderen Verpflichtungen sind nicht besonders fordernd. Er trägt die schweren Sachen, wechselt die Leuchtkörper aus und beseitigt die gefährlichen Abfälle. Es wird Sie sicher überraschen, zu hören, dass die Laborantinnen Mr Green bitten, ihnen die Gasflaschen zu holen. Davor hatten die Mädchen sie sich selbst geholt, bis eine volle Flasche versehentlich umgestoßen wurde und der unter Druck stehende Inhalt entwich. Es ist nichts passiert, aber wenn das Gas kein träges gewesen wäre –« Sie blickte sorgenvoll. »Es gibt auch Zeiten, wenn Forscher mit Substanzen arbeiten, die Gammastrahlen abgeben. Das erfordert die Errichtung von Barrieren, die aus Bleiziegeln bestehen –
sehr
schwer.«
    »Es überrascht mich, dass an diesem Ort nicht alles über Rohre bereitgestellt wird.«
    Sie erhob sich. »Haben Sie noch weitere Fragen an mich, Sir?«
    »Nein. Danke für Ihre Zeit.«
    Wie packe ich sie richtig an?, fragte Carmine sich, als er durch den Flur zu Tamara Vilichs Büro ging. Sie ist eine Quelle von Informationen, die ich dringend brauche.
    Die Sekretärin des Professors hatte eine direkte Verbindungstür zu seinem Büro, bemerkte Carmine beim Eintreten.
    »Ist Ihnen klar«, sagte Tamara Vilich mit eisiger Stimme, »dass Sie uns dadurch, dass Sie uns bis zuletzt aufgespart haben, außerordentliche Unannehmlichkeiten bereitet haben? Ich komme verspätet zu einem Termin.«
    »Die Sanktionen der Macht«, sagte Carmine, ohne sich zu setzen. »Wissen Sie, dass ich heute mehr gespreiztes Gerede und technischen Jargon gehört habe als sonst in Monaten? Auch ich erleide Unannehmlichkeiten, Miss Vilich. Kein Frühstück, kein Mittagessen und bis jetzt kein Abendbrot.«
    »Dann machen Sie doch weiter! Ich muss los!«
    Lag da Verzweiflung in ihrer Stimme? Interessant. »Sehen Sie jemals die Kadaverbeutel, Ma’am?«
    »Nein, tue ich nicht.« Sie sah gereizt auf ihre Uhr. »Verdammt!«
    »Niemals?«
    »Nein, nie!«
    »Dann können Sie jetzt Ihre Verabredung einhalten, Miss Vilich. Danke.«
    »Ich bin zu spät!«, jammerte sie verzweifelt. »Viel zu spät!«
    Bevor Carmine an die Verbindungstür klopfen konnte, war die Frau schon verschwunden.
    Professor Smith wirkte sorgenvoller als am Morgen, vielleicht,

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