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Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Titel: Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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wissen, und Sie sind die Einzige, die ich fragen kann.«
    Sie verzog das Gesicht, aber nahm den Cognac, was er als Einwilligung auffasste. »Na, dann schießen Sie mal los.«
    »Ich verstehe die Gemütsverfassung des Professors, die von Dr. Finch auch, aber warum ist Polonowski so gereizt? Ich frage, Desdemona, weil ich Antworten von Ihnen haben möchte, die nichts mit den Morden zu tun haben. Wenn ich nicht weiß, warum ein Hugger sich seltsam benimmt, neige ich dazu, an die Morde zu denken, aber verschwende dabei vielleicht eine Menge wertvoller Zeit. Ich hatte gehofft, dass Francine den Verdacht von Ihnen allen abwendet, aber das war nicht so. Der Täter ist so gerissen wie eine Kanalratte und schafft es, an zwei Orten gleichzeitig zu sein. Erzählen Sie mir etwas über Polonowski.«
    »Walt ist in seine Laborantin, Marian, verliebt, aber gleichzeitig sind ihm Hände und Füße in einer Ehe gebunden, die er schon vor Jahren bereut hat«, sagte sie und schwenkte den Cognac in ihrem Glas. »Sie haben vier Kinder – sie sind sehr katholisch, also keine Verhütung.«
    »Löse den Weinschlauch erst, wenn du wieder in Athen bist«, zitierte Carmine.
    »Gut gesagt!«, rief sie anerkennend aus. »Ich nehme an, der arme Walt ist einer von denen, dessen Weinschlauch seinen eigenen Willen hat, wenn er ins Bett, neben das Weinglas seiner Frau klettert. Sie heißt Paola und ist eine sehr nette Frau, die sich in eine Kratzbürste verwandelt hat. Viel jünger als er, und sie gibt ihm die Schuld an dem Verlust ihrer Jugend und ihres Aussehens.«
    »Hat er so eine richtige Affäre mit Marian?«
    »Ja, seit Monaten.«
    »Aber, wo treffen sie sich? Manchmal nachmittags im Major Minor?«, fragte er und meinte ein Motel an der Route 133, das ein reges Geschäft mit gesetzwidrigem, außerehelichem Geschlechtsverkehr betrieb.
    »Nein, er hat irgendwo im Hinterland eine Blockhütte.«
    Verdammt, dachte Carmine. Der Typ hat eine Hütte, und wir wissen nichts davon. »Wissen Sie, wo die Hütte ist?«
    »Nein. Selbst Paola sagt er es nicht.«
    »Ist das Verhältnis allgemein bekannt?«
    »Nein, die zwei sind sehr diskret.«
    »Aber woher wissen Sie es dann?«
    »Weil ich einmal in die Toilette im dritten Stock kam und Marian sich gerade die Augen ausgeheult hat. Sie dachte, sie sei schwanger. Als ich sie tröstete und ihr riet, sich ein Diaphragma zu holen, wenn sie Bedenken hätte, was die Pille betrifft, sprudelte die ganze Geschichte aus ihr heraus.«
    »Und, war sie schwanger?«
    »Nein. Falscher Alarm.«
    »Okay, dann weiter zu Ponsonby. Er hat ziemlich schräge Kunst an den Wänden seines Büros, von den Schrumpfköpfen und den Totenmasken mal ganz abgesehen. Folter, Monster, die ihre Kinder fressen, schreiende Leute.«
    Ihr perlendes Lachen war so ansteckend, dass Carmine ganz warm ums Herz wurde. »Ach, Carmine! So ist Chuck einfach! Diese Kunst ist nur eine weitere Facette seines unerträglichen Snobismus. Er tut mir leid.«
    »Warum?«
    »Hat Ihnen niemand gesagt, dass er eine blinde Schwester hat?«
    »Ich mache meine Hausaufgaben, Desdemona, also weiß ich das. Ich nehme an, sie ist der Grund, warum er in Holloman geblieben ist. Aber warum tut er Ihnen leid?«
    »Weil er sein ganzes Leben um seine Schwester herum aufgebaut hat. Hat nie geheiratet, keine engen Verwandten, obwohl sie die Smiths seit Kindertagen kennen. Es gibt nur die zwei beiden in diesem alten Haus in der Ponsonby Lane. Sie besaßen einmal eine Meile weit das Land um ihr Haus herum, aber Claires Ausbildung war teuer, und ich vermute, ihre Eltern waren damals knapp bei Kasse. Auf jeden Fall haben sie das ganze Land verkauft. Chuck liebt surrealistische Kunst und klassische Musik. Claire kann die Kunst natürlich nicht sehen, aber auch sie ist ein großer Freund klassischer Musik. Beide sind Gourmets und Weinkenner. Er tut mir wahrscheinlich deshalb leid, weil er immer, wenn er von ihrem gemeinsamen Leben spricht, in einen euphorischen Tonfall verfällt. Das ist irgendwie – seltsam. Sie ist seine Schwester, nicht seine Frau, also machen die etwas raueren Kollegen Witze über sie. Ich denke, in seinem Herzen muss es Chuck zumindest in ein paar Aspektenwiderstreben, an Claire gebunden zu sein, aber er ist viel zu loyal, um das zuzugeben, auch sich selbst gegenüber. Er kann mit Sicherheit nicht das Monster sein.«
    »Ich fand nur seine Kunst ziemlich schräg«, sagte Carmine entschuldigend.
    »Ich mag sie. Entweder, sie gefällt einem oder nicht.«
    »Okay, dann

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