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Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Titel: Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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wichtiger als der Mord, er mordet nur, um sicherzugehen, dass das Opfer nicht mehr reden kann. Ich bin persönlich Hunderte von Akten durchgegangen auf der Suche nach irgendeinem Vergewaltiger, der noch einen draufgesetzt hat. Als keiner der verurteilten oder beschuldigten Vergewaltiger passte, bin ich zu den Fällen übergegangen, in denen das Mädchen oder die Frau die Anklage fallengelassen hat – das passiert häufig. Ich habe mir die Bilder der Mädchen angesehen, die Beschreibungen ihrer Vergewaltigungen, aber mein Polizisteninstinkt wurde nie geweckt.«
    »Dann muss er jung sein«, meinte Spaight.
    »Wie kommen Sie darauf, Sir?«
    »Seine Geschichte ist zwei Jahre alt. Solch schockierendes Verbrechen hätte mit Sicherheit vorher Symptome von Wahnsinn hervorgerufen, wenn er ein älterer Mann wäre.«
    »Ein guter Punkt, aber, nein, Sir, ich denke nicht, dass der Mörder besonders jung ist. Er ist eiskalt, kalkulierend, erfinderisch, ohne Gewissen oder nur den geringsten Zweifel. All das deutet auf Reife hin, nicht auf Jugend.«
    »Könnte er aus derselben ethnischen Gruppe sein wie seine Opfer?«
    »Über diese Möglichkeit haben wir auch schon nachgedacht, Mr Parson. Einer der FBI-Psychiater dachte, er könnte so aussehen wie seine Opfer – also, dieselbe Hautfarbe haben –, aber wenn es einen solchen Mann gibt, haben wir ihn noch nicht gesichtet, und er hat keine Akte.«
    »Was Sie also tatsächlich damit sagen, Lieutenant, ist, dass, wenn dieser Mörder gefangen wird, es nicht mit Ihren traditionelleren Methoden sein wird.«
    »Ja«, sagte Carmine rundheraus, »das ist genau das, was ich sage. Wie so viele andere wird er durch Zufall oder versehentlich stolpern.«
    »Keine besonders vertrauenerweckende Option«, meinte Parson trocken.
    »Oh, wir werden ihn schon kriegen. Wir haben ihn zu Änderungen gedrängt, und wir werden ihn weiter drängen. Ich denke nicht, dass seine Gemütsverfassung noch so gelassen ist, wie sie mal war.«
    »
Gelassen?
«, fragte Spaight erstaunt. »Das sicher nicht!«
    »Warum nicht?«, erwiderte Carmine. »Er hat keine Gefühle, Mr Spaight, so wie das, was wir, Sie und ich, unter Gefühlen verstehen. Er ist wahnsinnig, aber geistig auf der Höhe.«
    »Wie viele weitere Mädchen werden noch eines qualvollen Todes sterben?«, fragte Parson mit bissigen Worten.
    Carmine verzog das Gesicht. »Wenn ich diese Frage beantworten könnte, würde ich die Identität des Mörders kennen.«
    Ein uniformiertes Dienstmädchen schob einen Wagen herein und begann, den Tisch zu decken.
    »Ich hoffe, Sie bleiben zum Mittagessen, Lieutenant?«, fragte Roger Parson Junior und stand auf.
    »Danke, Sir.«
    »Setzen Sie sich.«
    Carmine setzte sich. Auf dem Tisch stand Lenox-Geschirr.
    »Wir sind Patrioten«, sagte Spaight, der zu Carmines Rechten saß, während Parson sich links von ihm niederließ.
    »In welcher Weise, Mr Spaight?«
    »Amerikanisches Geschirr, amerikanische Tischwäsche. Wirklich alles ist amerikanisch. Es war Onkel William, dem der ausländische Kram gefiel.«
    Ausländischer Kram. Nicht unbedingt der Ausdruck, mit dem ich den Teppich beschreiben würde, dachte Carmine. Oder den Velazquez.
    Ein Butler und die Hausangestellte bedienten am Tisch: geräucherter Lachs aus Nova Scotia mit dünnem braunem gebuttertem Brot, geröstetes Kalbfleisch im eigenen Saft, Bratkartoffeln und gedämpfter Spinat. Eine Käseplatte und hervorragender Kaffee. Kein Alkohol.
    »Diese ausgedehnten Geschäftsessen sind ein Fluch«, meinte Richard Spaight. »Wenn ich weiß, dass jemand getrunken hat, empfange ich ihn nicht. Für Geschäfte braucht man einen klaren Kopf.«
    »Für die Polizeiarbeit auch«, sagte Carmine. »In dieser Hinsicht führt Commissioner Silvestri ein trockenes Regiment. Kein Alkohol in der Dienstzeit und keine Säufer in der Truppe.«Er blickte den traumhaft schönen Poussin an. »Es ist wundervoll«, sagte er zu seinem Gastgeber.
    »Ja, wir haben für dieses Zimmer ruhige Werke ausgesucht. Die Goyas aus der Kriegszeit hängen in meinem Büro. Beim Hinausgehen sollten Sie unseren einzigen el Greco nicht verpassen. Er hängt hinter Panzerglas am Ende des Flurs.«
    »Wurde Ihnen schon jemals Kunst gestohlen?«, wollte der Polizist in ihm wissen.
    »Nein, es ist viel zu schwierig, hier hereinzukommen. Oder vielleicht gibt es eine Menge leichtere Beute. Dies ist eine Stadt voller wundervoller Kunstwerke. Ich male mir oft zum Spaß aus, wie ich einen guten Rembrandt aus dem Metropolitan

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