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Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Titel: Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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hatte einen eigenen Schrank am Fußende des Bettes. Über Margarettas Bett hingen ein großes Poster von Dionne Warwick und ein kleineres von Mary Bell. Lindas Bett hatte ein Regalbrett mit einem halben Dutzend Teddybären.
    »Die zwei schliefen ruhig und tief«, meinte Patrick. »Die Bettwäsche ist kaum durcheinander.« Er ging zu MargarettasBett und beugte sich herab, um seine Nase dicht über das Kopfkissen zu halten. »Äther«, sagte er. »Äther, kein Chloroform.«
    »Bist du sicher? Er verdunstet innerhalb von Sekunden.«
    »Ich bin sicher. Meine Nase ist so gut, ich könnte in die Parfumbranche einsteigen. Unser Freund hat ihr einen in Äther getränkten Lappen aufs Gesicht gedrückt, sie hochgehoben und dann durchs Fenster rausgeschafft.« Patrick ging zum Fenster und schob mit einer behandschuhten Hand zuerst die innere, dann die äußere Fensterhälfte nach oben. »Hör dir das an – absolut lautlos. Mr Bewlee hält sein Haus in Schuss.«
    »Es sei denn, unser Freund hat alles geölt.«
    »Nein, ich setze mein Geld auf Mr Bewlee.«
    »Mein Gott, Patsy! Ein Mädchen, das barfuß einsfünfundsiebzig groß ist, dürfte rund fünfzig Kilo wiegen, und ihre Schwester schläft keine drei Meter entfernt … Wenn Linda aufgewacht wäre …«
    »Kinder schlafen wie Tote, Carmine. Margaretta ist wahrscheinlich nie richtig wach geworden, wenn ich mir das Bettzeug ansehe – nichts deutet auf einen Kampf hin. Linda hat fest weitergeschlafen und hat überhaupt nichts davon mitbekommen. Er wird die ganze Sache in zwei Minuten durchgezogen haben, maximal.«
    »Dann bleibt die Frage, wer die Fenster offen gelassen hat? Hat Mr Bewlee sie nicht regelmäßig überprüft, oder war unser Freund im Vorfeld hier und hat es bei dieser Gelegenheit gemacht?«
    »Er war schon vorher hier. Ich vermute, Mr Bewlee verriegelt sie mit Einsetzen des richtig kalten Wetters. Das Haus besitzt eine richtig gute Heizung, und es ist viel zu kalt, als dass die Mädchen ein Fenster öffneten. Hier ist es im Winter gut und gerne zehn Grad kälter als in Holloman.«
    Paul kam kopfschüttelnd herein.
    »Dann nehmen wir mal hier drinnen jeden Zentimeter unter die Lupe – wir packen Margarettas Bettwäsche ein, mit besonderer Aufmerksamkeit für diesen Kopfkissenbezug. Carmine«, sagte Patrick, als sein Cousin das Zimmer verließ, »wenn dieses Mädchen groß, dünn und richtig schwarz ist, dann hat er seine Parameter
komplett
verändert. Vielleicht ist es nicht derselbe Kerl.«
    »Wollen wir wetten?«
    »Dreißig Tage, eine andere Entführungsmethode, ein anderer Mädchentyp – und das soll ich glauben?«
    »Ja. Denn der wichtigste Faktor hat sich nicht geändert. Ein Mädchen, so rein und unberührt wie die anderen. Das, was an Veränderungen vorhanden ist, sagt mir, dass wir es nicht geschafft haben, ihm groß Angst einzujagen. Er folgt einem Masterplan, und das hier ist Teil davon. Zwölf Mädchen in vierundzwanzig Monaten. Vielleicht macht er jetzt zwölf Mädchen in zwölf Monaten. Es ist Neujahr. Vielleicht sind ihre Größe und Hautfarbe unerheblich für sein zweites Dutzend. Oder vielleicht ist Margaretta auch einfach nur sein neuer Typ.«
    Patrick schnalzte deutlich hörbar. »Du denkst, er wird auch das verändern, was er ihnen antut, stimmt’s?«
    »Das sagt mir mein Bauch, ja. Aber zweifle niemals an dieser einen Tatsache, Patsy: Das hier ist unser Mann.«
    Carmine ließ Abe und Corey mit Patrick zurückfahren; es fiel ihm zu, an der Dublin Road eine Haustür nach der anderen abzuklappern und zu fragen, ob irgendwer etwas gesehen oder gehört hatte. Nicht sehr wahrscheinlich an einem Neujahrstag, wenn man die Partys und den Alkohol bedachte.
    Es war halb elf morgens, als der Ford in die Zufahrt der Smith’ einbog, die vor einem sehr großen, traditionellen weißen Schindelhaus auf einer Anhöhe endete. Dunkelgrüne Schlagläden an den großen Fenstern. Nicht aus der Zeit vor dem Unabhängigkeitskrieg,aber auch nicht wirklich neu. Zwei Hektar Land mit natürlichem Baumbestand bis auf den Bereich, wo das Haus stand; keine Gärtner in der Familie Smith.
    Eine hübsche Frau von etwa vierzig öffnete die Tür. Zweifellos die Frau des Professors. Als Carmine sich vorstellte, öffnete sie die Tür weit und bat ihn in ein Haus, das so traditionell eingerichtet war, wie es das Äußere nahelegte. Nette Dinge, für die keine Kosten gescheut worden waren, aber gleichzeitig beherrschte ein eher biederer Geschmack die Inneneinrichtung. Ganz

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