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Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Titel: Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Mohammed entschieden. »Das braucht unser Volk nicht, die Black Brigade allerdings schon. Und nicht Provokation. Wir brauchen einen Märtyrer, Ali. Ein leuchtendes Beispiel, das uns Zehntausende von Männern zuführt.« Er klopfte Wesley/Ali auf den Arm. »In der Zwischenzeit geh du zu deinem Job und leiste dort gute Arbeit. Melde dich bei der Abendschule an. Mach dir dieses ungläubige Schwein zum Freund, diesen Delmonico. Und finde heraus, was du nur eben in Erfahrung bringen kannst.«
    Die Forbes waren immer noch in Boston und würden auch erst zurückkehren, wenn die Straßen wieder sicherer waren, und die Finches waren eingeschneit. Walt Polonowski hatte das Wochenende in seiner Blockhütte verbracht, allerdings gemeinsam mit einem lebenden Mädchen, mit Marian. Die Männer, die Marciano zu Ermittlungen dort hinaufgeschickt hatte, hatten nicht auf sich aufmerksam gemacht; es lag nicht in Carmines Absicht, einen Hugger unglücklicher zu machen als unbedingt nötig, und das bedeutete auch, Polonowski zu helfen, sein Geheimnis zu wahren – vorläufig.
    Patrick hatte in dem Haus an der Dublin Road nichts gefunden, was die These unterstützte oder widerlegte, dass Margarettas Entführer ihr Mann war, obwohl er bewiesen hatte, dass Äther das Mittel der Wahl gewesen war.
    »Er trägt irgendeine Art Schutzanzug«, sagte Patrick zu seinem Cousin. »Er ist aus einem Material, das keine Fasern verliert, und was immer er an den Füßen trägt, hat weiche Sohlen, die keinerlei Abdrücke hinterlassen, sofern er nicht in Matsch tritt, was er nicht tut. Der Anzug besitzt eine engsitzende Haube oder Kapuze, die seine Haare vollständig bedeckt, und erträgt ebenfalls Handschuhe. Bei dieser nächtlichen Entführung war offensichtlich seine gesamte Kleidung schwarz. Vielleicht hat er sich sogar das Gesicht geschwärzt. Der Anzug ist anscheinend aus Gummi und enganliegend, wie beispielsweise ein Taucheranzug.«
    »In den Dingern kann man sich gar nicht richtig bewegen, Patsy.«
    »Doch schon, wenn man sich das Beste leisten kann.«
    »Und er kann sich das Beste leisten, denn er besitzt Geld.«
    Coreys und Abes Ermittlungen in Groton hatten nichts ergeben.
    »Danke, Jungs«, sagte Carmine zu ihnen.
    Niemand sprach das Nächstliegende aus: dass sie nämlich mehr wissen würden, sobald Margarettas Leiche auftauchte.
     
    Am Abend zuvor war Carmine mit dem Fahrstuhl des Nutmeg Insurance Building ganz nach oben gefahren, wo er Dr. Hideki Satsuma aufsuchte, der ihn bereitwillig hereinließ.
    »Oh, das ist aber nett hier«, meinte Carmine, als er sich umsah. »Ich hab’s gestern Abend schon mal versucht, Doktor, aber da waren Sie nicht zu Hause.«
    »Nein, ich war oben in meinem Haus auf Cape Cod. The Chathams. Als ich den Wetterbericht hörte, habe ich beschlossen, heute wieder nach Hause zu fahren.«
    So, dann besaß Satsuma also ein Haus in den Chathams, ja? Eine Fahrt von drei Stunden in diesem kastanienbraunen Ferrari. Weniger, wenn er in Groton losgefahren war.
    »Ihr Innenhof ist wundervoll«, sagte Carmine.
    »War er früher mal, aber da sind Unausgewogenheiten, die ich in Ordnung zu bringen versuche. Bislang noch ohne Erfolg, Lieutenant. Vielleicht liegt es an der Hollywoodzypresse – kein japanischer Baum. Ich habe sie dort eingepflanzt, weil ich dachte,ein bisschen Amerika wäre nötig, aber vielleicht irre ich mich auch.«
    »Für mich, Doktor, ist es das Highlight des Gartens – höher, um sich selbst gedreht wie eine Doppelhelix. Ohne sie ist hier nichts hoch genug, um bis unter die Decke zu kommen, und nichts ist symmetrisch.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen.«
    »Sir, werden Sie mir die Erlaubnis geben, jemanden einen Blick auf Ihr Haus auf Cape Cod werfen zu lassen?«
    »Nein, Lieutenant Delmonico, das werde ich nicht. Falls Sie es auch nur versuchen, werde ich Sie verklagen.«
    So war der Sonntag zu Ende gegangen; ziemlich ergebnislos.
     
    Um sechs Uhr am Montagabend traf Carmine an der Nummer 6, Ponsonby Lane ein, um den Ponsonbys entgegenzutreten. Das tiefe Bellen eines großen Hundes begrüßte sein Auto, und als Charles Ponsonby die Haustür öffnete, hatte er eine Hand am Halsband des – Blindenhundes seiner Schwester?
    »Eine komische Rasse«, sagte Carmine zu Ponsonby.
    »Halb Golden Retriever, halb Deutscher Schäferhund«, sagte Charles, während er die Kleidung aufhängte. »Sie heißt Biddy. Schon okay, Schätzchen, der Lieutenant ist ein Freund.«
    Der Hund war sich da nicht so sicher. Er beschloss,

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