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Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Menge Klinkenputzen erspart«, sagte ich. »Wir sollten was für sie tun.«
    »Da können wir nichts tun«, meinte Franklin. Lokalitäten wie diese hier nahmen ihn immer etwas mehr mit als mich. Detroit war seine Heimat. Ich arbeitete hier bloß.
    Hinter der ersten Tür, an die wir klopften, fanden wir unsern Mann. Er öffnete die Tür nur einen Spalt weit und sah zu uns hinaus. Das blonde Haar stand fast zehn Zentimeter von seinem Kopf ab.
    »Polizei, Sir«, erklärte ich. »Können wir Sie eine Minute sprechen?«
    Er sah mich an, dann Franklin, dann wieder mich und so weiter, ohne ein Wort zu sagen.
    »Dürfen wir hineinkommen?« fragte ich.
    »Weshalb?« antwortete er. Seine Stimme war völlig tonlos.
    »Damit wir mit Ihnen sprechen können.«
    »Warum wollen Sie mich sprechen?«
    »Öffnen Sie bitte die Tür.«
    »Soll er auch reinkommen?« Der Mann wies mit dem Kopf auf Franklin.
    »Das ist mein Kollege«, erklärte ich. »Sein Name ist Franklin. Ich heiße McKnight. Darf ich nach Ihrem Namen fragen?«
    »Ha«, sagte er. »Das könnte Ihnen so passen.«
    »Sir, öffnen Sie bitte die Tür«, sagte Franklin. Der Mann zuckte beim Klang seiner Stimme förmlich zusammen.
    »Was wollen Sie?« fragte er. »Warum sind Sie hier?«
    »Wir kommen gerade vom Krankenhaus«, erwiderte ich. »Man sagte uns, Sie haben dort Leute belästigt. Können wir jetzt für einen Moment reinkommen, um darüber zu sprechen?«
    Er öffnete langsam die Tür. Beim Eintreten versuchte ich ihn abzuschätzen. Etwas unter einsachtzig, leichtes Übergewicht. Er trug Jeans, alt, aber sauber, Tennisschuhe und ein Sweatshirt. Keine Brille. Glatt rasiert. Er hätte fast normal ausgesehen, wäre da nicht diese verdammte Perücke gewesen. »Belästigt?« sagte er. »Sie sagen, ich habe Leute belästigt? Haben sie das gesagt?«
    Das Apartment war klein. Ein Tisch mit drei Stühlen, eine Couch, die man vermutlich zum Bett ausziehen konnte. Eine Kochnische, ein kleines Bad. Eine einzelne Lampe brannte in einer Ecke und verteilte ihr spärliches Licht im ganzen Raum. Vom Fenster kam kein Licht. Wir wußten nicht einmal, ob es überhaupt ein Fenster gab; denn alle vier Wände waren komplett mit Aluminiumfolie ausgekleidet.
    Wir standen bloß da und sahen uns um. Schließlich sagte Franklin: »Wer hat denn bei Ihnen tapeziert – ein Blechschlosser?«
    Der Kerl sah Franklin an, mit blankem Haß in den Augen. In meinem Hinterkopf schrillte eine Alarmglocke. Ich merkte, daß hier etwas nicht stimmte, aber zu diesem Zeitpunkt hielt ich den Mann einfach für einen armen Irren mit einer fixen Idee. Ich dachte nicht an das, was sonst noch in seinem Kopf vorgehen mochte.
    »Es gibt einen guten Grund für die Aluminiumfolie«, erklärte er.
    »Ja, da hab ich mal von gehört«, sagte Franklin. »Damit wehrt man die Radiowellen ab, oder?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Sie meinen, die Folie hält die Radiowellen ab? Das hier ist gegen Mikrowellen.«
    »Mikrowellen«, wiederholte Franklin. »Na klar.«
    »Sie haben gesagt, daß Sie McKnight heißen?« wandte er sich an mich.
    »Ja«, sagte ich.
    »Wäre es wohl möglich, daß dieses …« Er musterte Franklin von oben bis unten. »… dieses Individuum hier rausgeschafft wird? Ich würde gern mit Ihnen allein sprechen.«
    »Nein, das wäre nicht möglich«, sagte ich. Ich wußte, daß Franklin eine Lammsgeduld hatte, aber langsam machte ich mir doch etwas Sorgen. Wären die Rollen umgekehrt gewesen, hätte ich schon lange mit dem Drang zu kämpfen gehabt, dem Typen die Arme auf den Rücken zu drehen und ihm Handschellen anzulegen.
    »Ich versteh das nicht«, sagte der Typ. Er begann sich hin- und herzuwiegen, indem er das Gewicht abwechselnd auf den rechten oder den linken Fuß verlagerte. »Ihr beide. Seid ihr wirklich Partner? Ich meine, arbeitet ihr jeden Tag zusammen?«
    »Den lieben langen Tag«, antwortete Franklin. »Manchmal trinken wir sogar am selben Trinkbecken.«
    »Das ist sehr interessant«, befand er. »Das könnte eine wertvolle Information sein.«
    »In Ordnung«, sagte ich. »Ich werde mich jetzt setzen.« Ich nahm einen der drei Stühle und setzte mich an den Tisch. »Mein Partner wird sich ebenfalls setzen.« Franklin behielt den Mann im Auge und setzte sich schließlich neben mich. »Bitte, Sir, setzen Sie sich doch.«
    Der Mann setzte sich.
    »Wie ist Ihr Name?« fragte ich.
    »Mein Nachname ist Rose«, sagte er. »Mehr werde ich Ihnen nicht sagen.«
    »Keine Vornamen?«
    »Vornamen sind

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