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Ein Kampf um Rom

Ein Kampf um Rom

Titel: Ein Kampf um Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Dahn
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fragen:
     in drei Sprüngen war er unten.–
    »Das Tor ist eingestoßen!« riefen ihm entsetzt die Seinigen entgegen.
    »Ich weiß es: jetzt sind wir selbst der Riegel Roms.« Und den Schild fester andrückend, trat er hart an den rechten Torflügel,
     in welchem in der Tat ein breiter Riß klaffte; und schon stieß der Widder an die splitternden Platten neben der Öffnung.
    »Noch ein solcher Stoß, und das Tor liegt ganz«, sagte Gregor, der Byzantiner.
    »Richtig, deshalb darf es nicht mehr dazu kommen. Her zu mir, Gregor und Lucius: stellt euch, Milites! die Speere gefällt!
     Fackeln und Brände! zum Ausfall! Winke ich, so öffnet das Tor und werft Widder und Schirmdach und alles in den Graben.«
    »Du bist sehr kühn, mein Feldherr!« rief Lucius Licinius, entzückt neben ihn springend.
    »Ja, jetzt hat die Kühnheit Vernunft, mein Freund!«
    Schon war die Kolonne gestellt, schon wollte der Präfect das Schwert zum Zeichen des Angriffs erheben,– da erscholl vom Rücken
     her ein Lärm, größer selbst als der der stürmenden Goten: Wehegeschrei und Pferdegetrappel:– und Bessas drängte sich heran:
     er faßte den Arm des Präfecten:– seine Stimme versagte.
    »Was hemmst du mich in diesem Augenblick?« rief dieser und stieß ihn zurück.–
    »Belisars Truppen«, stammelte entsetzt der Thraker, »stehen schwer geschlagen vor dem tiburtinischen Tor – sie flehen um Einlaß
     – wütende Goten hinter ihnen – Belisar ist in einen Hinterhalt gefallen – er ist tot.«
    »Belisar ist gefangen!« schrie ein Türmer vom tiburtinischen Tor, atemlos heraneilend.
    »Die Goten! die Goten sind da! sie stehn vor dem nomentanischen und vor dem tiburtinischen Tor!« scholl’s aus der Tiefe der
     Straße.
    »Belisars Fahne ist genommen! Prokop verteidigt seine Leiche!«
    »Laß das tiburtinische Tor öffnen, Präfect!« drängte Bessas, »deine Isaurier stehen plötzlich dort. Wer hat sie dorthin geschickt?«
    »Ich!« sagte Cethegus, überlegend.
    »Sie woll’n nicht öffnen ohne deinen Befehl! rette doch seine – Belisars! Leiche!«
    Cethegus zauderte – er hielt das Schwert halb erhoben – er schwankte.
    »Die
Leiche
«, dachte er, »rett’ ich gern.«
    Da flog Syphax heran.
    »Nein! er lebt noch!« rief er seinem Herrn ins Ohr, »ich hab’ ihn gesehen von der Zinne: er regt sich noch: aber er ist gleich
     gefangen: die gotischen Reiter brausen heran:– Totila, Teja, gleich sind sie bei ihm!«
    »Gib Befehl, laß das tiburtiner Tor öffnen!« mahnte Bessas. Aber des Präfecten Auge blitzte: sein Antlitz überflog jener Ausdruck
     stolzer, kühner Entschlossenheit, der es mit dämonischer Schönheit verklären konnte. Er schlug mit dem Schwert an den zertrümmerten
     Torflügel vor sich:
    »Auf, zum Ausfall. Erst Rom: dann Belisar. Rom und Triumph!«
    Das Tor flog auf. Die stürmenden Goten, schon des Sieges sicher, hätten alles eher erwartet als dies Wagnis der, wie sie wähnten,
     ganz verzagten Byzantiner. Sie waren ohne Fechtordnungum das Tor herum zerstreut, wurden völlig überrascht und durch den Anlauf der fest geschlossenen Kolonne rasch in den hinter
     ihnen klaffenden Graben geworfen.
    Der alte Hildebrand wollte seinen Widder nicht lassen. Sich hochaufrichtend, zerschmetterte er Gregor, dem Byzantiner, mit
     seinem Steinhammer den hochgeschweiften Helm und das Haupt. Aber gleichzeitig fast stieß ihn selber Lucius Licinius mit dem
     Schildstachel in den Graben. Cethegus zerhieb mit dem Schwert die Seile der Maschine, die krachend auf den Alten stürzte.
    »Jetzt Feuer in die Holzmaschinen, die noch stehen«, befahl Cethegus.
    Rasch loderten deren Balken auf in Flammen. Sogleich kehrten die siegreichen Römer zurück in die Wälle. Da rief Syphax dem
     Präfecten entgegen:
    »Gewalt, Herr, Aufruhr und Empörung! Die Byzantiner gehorchen dir nicht mehr! Bessas rief sie auf, das tiburtinische Tor mit
     Gewalt zu öffnen. Seine Leibwächter drohen, Marcus Licinius anzugreifen und deine Legionäre und Isaurier zu schlachten durch
     die Hunnen.«
    »Das büßen sie!« rief Cethegus grimmig. »Wehe, Bessas! Ich will’s ihm gedenken! Auf, Lucius Licinius, nimm den halben Rest
     der Isaurier! Nein, nimm sie alle! alle! du weißt, wo sie stehn: fasse die Leibwächter des Thrakers von Porta Clausa her im
     Rücken. Und stehn sie nicht ab,– so hau sie nieder, ohne Schonung. Hilf deinem Bruder! Ich folge gleich!«
    Lucius Licinius zauderte.
    »Und das tiburtinische Tor?«
    »Bleibt geschlossen.«
    »Und

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