Ein Killer für Rockford
Sirene.
»Ich muß dir noch etwas sagen«, sagte Sara und biß in ihren Taco. »Du warst wirklich eine völlig neue Erfahrung für mich.«
»Hör zu, Sara, wenn Mrs. Elias etwas gesagt hätte, in das ich meine Zähne schlagen könnte, hätte ich weitergemacht. Aber sie hat offiziell nur ein Konto für deinen Bruder eingerichtet. Seine Ausbildung ist gesichert.«
»Und für mich hat auch jemand ein Konto eingerichtet. Nur so. Ein kompletter Zufall.«
»Dein Vater …«
»… könnte eine Bank überfallen halben. Rockford, laß mich mit diesen hirnverbrannten Ideen in Ruhe.«
»Es könnte so gewesen sein.«
»Warum willst du dieser Spur nicht nachgehen?«
»Weil ich nicht möchte, daß du dein Geld für nichts ausgibst.«
»Aber ich will es dir geben, Jim. Es ist mein gutes Recht, es so zum Fenster hinauszuwerfen, wie ich will. Außerdem hast du mir selbst gesagt, daß es etwas bedeutet, wenn sich herausstellt, daß Nick der einzige ist, den sie zur medizinischen Hochschule schickt!«
»Nein«, widersprach Rockford. »Ich habe gesagt, wenn es andere gäbe, würde das helfen, Nicks Verbindung zu ihr zu erklären, und du würdest die Sache schneller vergessen. Ich weiß nicht, warum sie an Nick interessiert ist, aber ich bin in einer Sackgasse gelandet. Ich habe sogar versucht, nett zu ihr zu sein, aber sie ist nicht darauf eingegangen.«
»Vielleicht waren deine Gebühren zu hoch?«
»Nein, sie mag einfach keine Lastwagenfahrer.«
»Was hat das mit der Sache zu tun?« fragte sie erstaunt.
»Sie glaubte, daß ich wie einer aussehe.«
Rockford sah sie an und runzelte die Stirn.
»Niemand kann behaupten, daß sie nicht schlau ist.«
»Sehr komisch. Sieh mal, du hast etwas Geld, dein Bruder hat etwas Geld, eure Zukunft ist gesichert…«
»Du bist ein Idiot, weißt du das?« wollte Sara von ihm wissen.
»Wie bitte?«
»Glaubst du wirklich, daß ich mir über eine sichere Zukunft Gedanken mache? Ich hätte vor Jahren einen Rechtsanwalt oder einen Arzt heiraten können. Und ich bekomme immer noch Anträge genug. Ich brauche kein Geld für meine Sicherheit. Ich verdiene es selbst. Genau wie du.«
»Was willst du also von mir?« fragte er ernst.
»Daß du herausbekommst, wer meinen Vater getötet hat.«
»Ich sagte schon, im Augenblick stecke ich in einer Sackgasse.«
Sara schüttelte ärgerlich den Kopf.
»Dann such eine andere Gasse.«
»Das kannst du dir nicht leisten.«
»Ich bezahle dich«, sagte sie mit fester Stimme. »Bitte, wir wollen das alles nicht noch einmal durchkauen.«
»Ich will dir was sagen. Laß mich einen Tag oder so darüber nachdenken. Vielleicht habe ich einen Einfall.«
Sara sah ihn fragend an.
»Soll das heißen, daß du den Fall nicht aufgibst? Das war das zweitemal, daß du ausgestiegen bist … oder schon das drittemal?«
»Ich kann mich nicht erinnern. Wahrscheinlich das viertemal, wenn du in deine Rechnung die Tatsache einbeziehst, daß ich den Fall zunächst überhaupt nicht übernehmen wollte.«
»Egal, ich habe es satt, dauernd diese kleinen Stückchen Papiere von dir zu bekommen.«
»Ganz wie du willst, Kindchen. Jetzt muß ich gehen und mein Haus bauen.«
»Oh, die Gebrauchsanweisung liegt übrigens in der oberen linken Schublade deines Schreibtischs.«
»Wie kommt sie denn dorthin?« wollte Rockford wissen.
»Sie ist hingeflogen, was hast du sonst gedacht? Ich wollte, daß sie an sicherer Stelle liegt. Willst du dieses Ding wirklich bauen?«
»Warum hätte ich es denn sonst gekauft? Wenn ich ein Spielzeughaus bauen wollte, hätte ich mir einen Lego-Baukasten gekauft.«
»Weißt du denn überhaupt, wie man ein Haus baut?«
»Ich werde es dich wissen lassen, wenn ich die Gebrauchsanweisung gelesen habe«, sagte Rockford und verabschiedete sich kurz von ihr.
Er fuhr langsam zurück und war ziemlich sicher, daß die Affäre mit Sara Butler vorbei war, ein für allemal. Als er zu Hause ankam, überprüfte er den automatischen Telefonbeantworter, um festzustellen, ob keine Anrufe gekommen waren. Dann sah er im Briefkasten nach und stellte fest, daß keine Briefe eingegangen waren außer einem Reklameschreiben des Golden-Cove-Einkaufszentrums. Rockford überflog ihn, während er eine Tasse Kaffee trank, und kam zu dem Entschluß, daß er einen Zimmermannshobel brauchte, der im Eisenwarenmarkt für einen Dollar und 88 Cents zu haben war. Er trank noch eine Tasse Kaffee, zog sich Arbeitskleidung an und ging dann hinaus, um mit der Arbeit an seinem Haus zu
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