Ein Killer für Rockford
zeigte.
»Da haben wir eine nette Verbindung«, sagte Rockford, »sieh dir das an.«
»Wer ist das?« fragte Sara.
»Das ist Mrs. Mildred Elias.«
»Ich sehe immer noch nicht, wieso uns das weiterhilft.«
»Es bestätigt einen Verdacht, den ich hatte«, sagte er.
»Und welchen?«
»Daß ich die richtigen Steine herumgedreht habe.«
»Ich verstehe nicht.«
»Ich erkläre es dir später. Sara, hast du ein Bild deines Vaters?«
»Zu Hause.«
Rockford legte das Album zurück in die Schublade und schloß sie. »Gut«, sagte er. »Ich möchte mich hier noch ein wenig umsehen. Dann holen wir das Bild. Ich möchte etwas ausprobieren.«
Eine Stunde später befanden sich die beiden im Archiv der »Los Angeles Daily Press« und ärgerten den Archivar, einen Mann, der sich leicht und oft ärgern ließ.
»Wenn wir beide nicht zusammen zur Akademie gegangen wären, Jimmy«, sagte Angel Martin, »würde ich dich hier raus werfen lassen.«
»Du bist ein Prinzchen, Angel.«
»Das hat meine Mutter immer zu mir gesagt. Sie sagte immer: ›Du bist ein Prinzchen, Angel.‹ Wußtest du das?«
»Du hast es mir eine Million Mal erzählt. Hast du etwas gefunden?«
»Elias … William Elias«, sagte Angel und kramte in einer Schublade voller Umschläge herum. »Mal nachsehen … Da ist er schon!«
Er gab Rockford einen Umschlag. »Junge, das Zeug ist verstaubt«, sagte er. »Sie haben mich zuerst hier unten hingesetzt, damit ich das System neu organisiere. Dann wurden Sparmaßnahmen angeordnet, und mein Assistent flog raus, so daß ich jetzt alles allein nachsehen muß. Ausgerechnet ich, der ich noch nicht einmal meinen eigenen Namen im Telefonbuch finden kann.«
Rockford nahm eine Fotografie von Willam Elias aus dem Umschlag und warf sie auf Martins Schreibtisch. Daneben legte er die Aufnahme von Harry Butler. Es bestand nicht die geringste Ähnlichkeit. Elias hatte ein rundes Gesicht und eine Glatze; Butler hatte eine Habichtnase und einen üppigen weißen Schopf.
»Und du glaubst, daß diese beiden Burschen miteinander verwechselt wurden?« fragte Martin. »Daß die Cops vielleicht den Falschen beerdigt haben?«
»Nein«, sagte Rockford. »Der eine starb zehn Monate später als der andere, außerdem hatte Elias ein feierliches Begräbnis, bei dem alle seine Freunde am offenen Sarg vorbeidefilierten.«
Martin zuckte die Schulter und steckte den Umschlag wieder an seinen Platz in der Schublade.
»Kann ich das behalten?« fragte Rockford und winkte mit dem Bild von Elias.
»Sicher. Bring's zurück, wenn du fertig bist. Wenn eine große Sache daraus wird, könnte es sein, daß sie das Bild in die Zeitung bringen wollen.«
»Mach's gut, Angel«, sagte Rockford und führte Sara aus dem Zimmer.
»Wir waren zusammen im Knast«, rief Martin dem Mädchen zu. »Wir wurden beide reingelegt.«
14
»Was soll das Ganze?« fragte Sara, als sie zurück zum Strand fuhren.
»Oh, Angel wollte mich ein bißchen ärgern. Er ist wütend, weil er das Verbrechen zugegeben hat, wegen dem sie ihn eingesperrt haben …« »Während du …«
»Ich habe es nicht getan. Aber er. Er ist sauer, weil er es mir erzählt hat, deshalb versucht er, mir eins auszuwischen. Er ist ein feiner Kerl.«
»Nein, ich meinte die Sache mit den Bildern.«
»Ich wollte nur wissen, ob eine gewisse Ähnlichkeit zwischen deinem Vater und William Elias bestanden hat.«
»Es bestand keine«, sagte sie.
»Das ist ziemlich klar, nicht wahr?«
»Aber jetzt gibst du wenigstens zu, daß Mrs. Elias etwas mit dem Mord an meinem Vater zu tun hat?«
»Oh, natürlich. Und es ist sehr gut möglich, daß der Affe, den du dir angelacht hast, es getan hat, wie ich dir schon sagte, als wir das Apartment verließen. Es scheint, daß dein Vater und die Familie Elias irgendwie miteinander in Verbindung standen. Und als Ergebnis dieser Verbindung kam er plötzlich an eine Menge Geld. Einiges davon hat er ausgegeben, aber den größten Teil zahlte er auf dieses Konto für dich ein. Und er zwang Mrs. Elias, ein ähnliches Konto einzurichten, um die Ausbildung deines Bruders sicherzustellen. Wenn ich morgen mit dem Bild deines Vaters zur Bank gehe, bin ich sicher, daß sie ihn als den Mann wiedererkennen, der das Konto eingerichtet hat.«
»Du verschweigst mir etwas«, sagte sie argwöhnisch.
»Es gibt ein paar Dinge, die ich dir verschwiegen habe. Die naheliegendste Frage ist: hat dein Vater Mrs. Elias erpreßt? Die Antwort ist ja, auf irgendeine Art. Er wußte etwas von ihr,
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