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Ein kleiner Ritter um halb vier

Ein kleiner Ritter um halb vier

Titel: Ein kleiner Ritter um halb vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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nach Schätzen gräbt.«
    Aus der Ecke kam ein Wimmern.
    Papa erstarrte. »Ist das das Meerschweinchen? Das klingt aber nicht glücklich!«
    Theo holte tief Luft. »Nein, das war nicht das Meerschweinchen.«
    »Das Meerschweinchen liegt in meinem Puppenbett«, warf Milli ein. »In der Küche.«
    Papa schaute immer verwirrter. »Habt ihr noch ein Tier reingeschmuggelt?«
    »Kein Tier! Das ist der Ritter Kasimir. Er wird dir eine große Hilfe sein – wegen Mama!« Theo hielt inne.
    »Ritter?« Papa legte sein Messer beiseite.
    »Er ist zwar nur sehr klein«, meinte Theo betont munter. Aber er kennt sich aus bei Frauen! Wirklich! Es geht ums Rückerobern, verstehst du?«
    »Er ist nur sehr klein?«, wiederholte Papa verständnislos.
    »Aber er ist ein großer Liebhaber und könnte dich beraten. Wie man mit Frauen umgeht, damit sie nicht weglaufen, sondern wieder zurückkommen«, fuhr Theo fort.
    »Er ist ein … großer Liebhaber …« Papa stöhnte leise.
    »Und umgekehrt möchte er dich bitten, dass du ihm erlaubst, nach seinem Schatz zu suchen, und dein Schatzsuchverbot aufhebst«, erklärte Theo. »Es war nicht leicht für ihn, überhaupt so weit zu kommen und pünktlich hier zu sein!«
    » Nimm lieber mich, ich liebe dich, hier ist ein Schatz und auch ein Schmatz «, hörte Theo es leise wispern. Doch anscheinend nur er, denn jetzt legte ihm Papa seine Hand auf den Arm. »Theo. Du brauchst dir keine Sorgen wegen deiner Hausaufgabe machen. Ich schreibe Frau Mollermann eine Entschuldigung wegen der Schätze, das hab ich doch gesagt.«
    »Es geht nicht um meine Hausaufgabe«, wehrte Theo ungeduldig ab. »Der Schatz ist auf einer Schatzkarte eingezeichnet! Nach dem Drachental links kommt das Herzogtum, in dem der Schatz verborgen ist.«
    Jetzt legte ihm Papa die Hand auf die Stirn.
    »Mein Junge«, hörte er ihn murmeln, »ich verstehe ja, dass das im Augenblick alles ein wenig viel für dich ist. Für mich ja auch.«
    Theo wandte seinen Kopf ab. »Papa, ich habkein Fieber! Ich hab Besuch! Ritterlichen Besuch! Kasimir ist heute Nachmittag auf seinem Meerschwein zu uns gekommen. Um halb vier! Beinah hätte ihn der Drache erwischt, so ein lila geschuppter, besonders gefährlicher! Und diese ganze Strapaze hat er auf sich genommen, weil seine angebetete Herzeloide einen Schatz von ihm will, bevor sie ihn heiratet! Als Beweis seiner Liebe!«
    »Gerade dann brauchen Kinder eine starke Hand«, murmelte Papa und fuhr sich übers Gesicht. Dann sagte er ernst: »Theo, bitte, ich will nichts mehr von diesem Ritter Kasimir hören. Und das Meerschweinchen verschwindet morgen. Hast du verstanden?«
    Theo sprang auf. »Aber Papa, ich kann dir doch Kasimir zeigen. Er will schon die ganze Zeit, dass ich ihn dir vorstelle!«
    Papa starrte ihn an. »Will er das?«
    Das Handy begann zu klingeln.
    Theo stöhnte. »Ja natürlich! Wie oft noch? Er wartet darauf, dass du ihm erlaubst, in deinem Herzogtum nach dem Schatz zu suchen.
    »In meinem Herzogtum ?«, wiederholte Papa.
    »So nennt er eben unsere Burg. Ich meine unser Haus.«
    »So?« Papa nahm seine Brille ab.
    Theo nickte. »Kasimir, du siehst, die Sache ist geregelt. Der alte Herzog will dich sprechen.«
    Nichts geschah.
    Nur das Handy hörte wieder auf zu klingeln.
    »Kasimir!«
    Papa legte den Arm um Theo. »Ist schon gut. Ich hab dich sehr lieb, das weißt du, ja?«
    »Kasimir!«, brüllte Theo.
    Aber kein Kasimir ließ sich sehen.
    »Papa«, fragte in diesem Augenblick Milli, »darf das Meerschweinchen eigentlich Toastbrot essen?«

    »Was?« Papa schaute sich um. Rosalinde saß neben dem Toaster auf dem Stuhl und knabberte an den schwarz verkohlten Brotscheiben. »Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, dem armen Tier einen Sattel aufzusetzen? Milli?«
    Milli schüttelte den Kopf. »Das gehört so.«
    »Theo?« Papa sah ihn streng an.
    »Das war Kasimir!«
    »Kasimir? Kein Wort mehr von diesem Kasimir! Das ist Tierquälerei!«
    Wieder konnte man ein Wimmern aus der Zimmerecke vernehmen.
    Papa hielt inne. »Und was, um alles in der Welt, wimmert da, wenn es nicht das Meerschweinchen ist? Und sag nicht wieder, es sei dieser – Kasimir.«
    Theo schwieg. Was konnte er dafür, dass die Wahrheit die Wahrheit war!
    Papa stand auf und warf einen Blick hinter den Papierkorb, der in der Wohnzimmerecke stand. »Jetzt im Herbst kommen die Mäuse ins Haus. Macht bloß immer die Haustür zu!«
    »Papa, darf das Meerschweinchen auch Papier essen?«, fragte Milli. Inzwischen hatte sich

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