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Ein kleines Stück vom Himmel nur

Ein kleines Stück vom Himmel nur

Titel: Ein kleines Stück vom Himmel nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Carr
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nett, Schatz.«
    Â»Das ist er auch. Sehr nett«, sagte ich lahm und wenig begeistert.
    Â»Er hat gesagt, ich würde mich gar nicht nach Großmutter anhören; meine Stimme würde noch gar nicht so alt klingen.«
    Â»Ja, das kann ich mir vorstellen. Das ist typisch Fergus. Und es stimmt ja auch. Du hörst dich wirklich nicht so alt an, als wärst du meine Großmutter. Du klingst wie eine Zwanzigjährige.«
    Â»Er hat eine sehr nette Stimme. Sieht er auch gut aus?«
    Â»Er sieht ganz gut aus, ja.«
    Â»Aber er ist nicht der Richtige.«
    Ich schob die Spaghetti auf meinem Teller herum. »Er will mich heiraten.«
    Â»Aber du …«
    Â»Ich denke darüber nach. Grandma, ich bin sechsunddreißig. Ich möchte eine Familie haben, ehe es zu spät dafür ist, und es sind nicht mehr allzu viele gute Männer im Angebot. Wenn man erst mal sechsunddreißig ist, sind die meisten Männer entweder verheiratet oder sie werden nie heiraten. Oder sie tragen einen Haufen Altlasten mit sich herum, oder sie suchen eine, die zehn Jahre jünger ist, jedenfalls keine karrierebewusste Akademikerin. Ich habe fast zehn Jahre mit einer Beziehung verschwendet, auf die ich mich nie hätte einlassen dürfen und die nirgendwohin geführt hat – das weißt du ja alles. Fergus ist wirklich ein netter Kerl. Vielleicht manchmal ein bisschen draufgängerisch und ungehobelt, aber wenn er eine richtige Beziehung und eine Familie hätte, würde er bestimmt ruhiger und häuslicher werden. Er sagt, dass er mich liebt, aber …«
    Â»Er ist doch nicht etwa immer noch in Belinda verliebt, oder?«, fragte Nancy und blickte mich prüfend an. Ich hatte schon ganz vergessen, dass sie ja wusste, dass Fergus Belindas Freund war, ehe er meiner wurde.
    Â»Das glaube ich nicht. Vielleicht ist er immer noch ein bisschen fasziniert von ihr. Belinda hat nun mal diese Wirkung auf Männer.« Nancy runzelte die Stirn; seltsamerweise hatte sie nie allzu viel für Belinda übrig, obwohl der Rest der Welt zu glauben schien, dass sie einfach großartig sei. Vielleicht passen ihre Persönlichkeiten einfach nicht zueinander, so wie es Nancys und meine tun, dachte ich.
    Nancy setzte sich in ihrem Stuhl zurück und betrachtete mich. »Was arbeitet er denn?«
    Â»Er arbeitet für eine der großen Versicherungen in Bristol.«
    Â»Und wenn er nicht arbeitet?«
    Â»Spielt er Golf. Geht ins Fitnessstudio. Fährt mehrmals im Jahr zum Skilaufen. Trinkt ganz gern mal einen.«
    Â»Also ein ziemlich umgänglicher Typ.«
    Â»Ja … Ja, das ist er wohl.« Ich schenkte noch etwas Wein in unsere Gläser nach und trank einen Schluck. »Was meinst du, Grandma? Findest du, ich sollte die Gelegenheit beim Schopf packen und ihn heiraten?«
    Nancy nahm ihr Glas und schloss die geschwollenen Finger um den Stiel. Sie trug inzwischen keine Ringe mehr; ihren Ehering hatte sie sich vor etwa einem Jahr entfernen lassen, als er begann, ihr ins Fleisch zu schneiden. Sie begegnete meinem Blick.
    Â»Wenn du es schon für nötig hältst, mir diese Frage zu stellen, kann die Antwort eigentlich nur nein lauten.«
    Â»Auch wenn es meine letzte Chance ist?«
    Da war es wieder, dieses sanfte Lächeln, das die Falten glättete, die das Leben ihr ins Gesicht geschrieben hatte.
    Â»Sarah, Liebchen, sechsunddreißig ist doch heutzutage nicht alt. Zu meiner Zeit war man schon mit vierundzwanzig eine alte Jungfer – aber heute …«
    Â»Du denkst also, es gibt noch Hoffnung für mich?«
    Â»Es gibt immer Hoffnung.«
    Ich musste an Monica denken, die am Flugplatz hinter ihrem Schreibtisch saß und sich mit Krispy Kreme Doughnuts tröstete.
    Â»Erzähl das mal Monica!«
    Nancy schnalzte missbilligend. »Monica ist verrückt nach Ritchie – ziemlich dumm für sie. Deshalb war sie blind gegenüber allen möglichen anderen Gelegenheiten – genau wie du, als du dich auf diesen verheirateten Mann versteift hattest. Wie hieß er noch gleich?«
    Â»Mark.«
    Â»Und jetzt machst du wieder den gleichen Fehler. Du lässt zu, dass jemand anders dir den Weg verstellt und dich daran hindert, weiter nach dem richtigen Mann zu suchen.«
    Â»Nein, das tue ich nicht.«
    Â»Natürlich tust du das. Öffne dich, Sarah, mach dich frei! Aber sei nicht allzu verzweifelt bemüht. Nichts schreckt einen

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