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Ein kleines Stück vom Himmel nur

Ein kleines Stück vom Himmel nur

Titel: Ein kleines Stück vom Himmel nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Carr
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antwortete. »Er heißt – oder hieß – James Mackenzie. Er muss inzwischen über achtzig sein. Er war während des Krieges Spitfire-Pilot; so wie ich verstanden habe, war er Staffelführer, und er hat früher in Cleverley gewohnt.«
    Â»Tut mir leid, da kann ich Ihnen nicht weiterhelfen. Ich bin erst seit fünf Jahren hier.« Der Wirt nahm die Münzen von der Theke, sortierte sie in die Kasse und nickte in Richtung der Männergruppe auf den Barhockern. »Die da drüben sollten Sie fragen. Hey, Bill, kennst du vielleicht jemanden, der Mackenzie heißt und früher in Cleverley gewohnt hat?«
    Â»Mac Mackenzie. Den Namen habe ich ja schon ewig nicht mehr gehört!« Offensichtlich hatten die Männer genau zugehört, worüber wir uns unterhalten hatten. Einer von ihnen, ein großer, grobknochiger Mann mit dünnem grauem Haar und dem wettergegerbten Gesicht eines Menschen, der den Großteil seines Lebens an der frischen Luft verbracht hat, wischte sich den Bierschaum vom Mund und drehte sich um, um mich genau zu betrachten, und die anderen taten es ihm nach.
    Â»Mac Mackenzie?«
    Â»Ja, an den musst du dich doch erinnern. Hat im Apple Tree Cottage gewohnt, als wir noch kleine Bengel waren. Hat ’n mächtig feines Motorrad besessen, damit ist er immer den Berg hochgefahren und hat ordentlich Gas gegeben. Hatte auch ’ne sehr hübsche Frau – leider ist die gestorben. Ist während der Verdunkelung angefahren worden, auf dem Fahrrad, wenn ich mich recht erinnere. An den musst du dich doch erinnern!«
    Â»Ach ja, der! Der Staffelführer. An den hab ich schon Jahre nicht mehr gedacht. Der ist dann weggezogen, oder?«
    Â»Ja, natürlich ist der weggezogen, sonst wär er doch noch hier. Ich glaube, Gerry Cootes und seine Frau leben jetzt auch schon seit zwanzig Jahren im Apple Tree Cottage, und davor hat dort dieser Mann aus der Ölfirma gewohnt. Aus dem Ausland kam der, Bahrain, glaube ich, aber der ist auch nicht lange hiergeblieben …«
    Â»Lass doch jetzt den von der Ölfirma! Die junge Dame fragt nach Mac Mackenzie. Warum suchen Sie den denn, meine Liebe?«
    Â»Meine Großeltern haben ihn während des Krieges gekannt.« »Großmutter« wollte ich nicht sagen, das hätte zu viel verraten. »Ich habe ihnen versprochen herauszufinden, was mit ihm geschehen ist.«
    Â»Ich glaube, er ist nach London gezogen.« Die Männer lebten jetzt richtig auf.
    Â»Haben die nicht immer hier die Ferien verbracht, er und eine andere Frau? Mir ist so, als könnt ich mich daran erinnern.«
    Â»Ja, ja, hast Recht. Aber das Motorrad hat er da nicht mehr gehabt.«
    Â»Hatten die nicht ein Haus drüben in Minchinhampton gemietet?«
    Â»Ach, ja, Mac Mackenzie …«
    Langsam fing ich an zu verzweifeln. Es schien, als sei ich an einer Mauer angelangt, über die ich nicht hinauskam.
    Â»Entschuldigen Sie.« Ein paar junge Frauen waren hereingekommen und standen hinter mir an der Bar. Die eine, die gesprochen hatte, war etwa in meinem Alter, mit frischer Gesichtsfarbe und drallem Busen. »Hab ich richtig gehört, dass Sie nach jemandem suchen, der Mackenzie heißt?«
    Â»Ja.«
    Â»Wir haben ihr schon gesagt, dass er seit Jahren nicht mehr hier lebt, Lisa.«
    Â»Wahrscheinlich ist er inzwischen gestorben.«
    Â»Aber keiner von uns weiß genau, wo er eigentlich hingezogen ist.«
    Â»Versuchen Sie’s mal bei Dr. Mackenzie in Monkshaven.«
    Ich drehte mich um. »Dr. Mackenzie?«
    Â»Ja. Er kann Ihnen bestimmt weiterhelfen.« Sie lächelte. »Wenn er es nicht kann, dann kann’s niemand. Der James Mackenzie, nach dem Sie suchen, ist sein Vater, soviel ich weiß.«
    Zu sagen, dass ich überrascht war, wäre noch untertrieben. Ich hatte die Hoffnung schon beinahe aufgegeben, und plötzlich tauchte jemand auf, der behauptete, Macs Sohn zu kennen. Es war geradezu surreal. Und ich hatte den Eindruck, dass die Männer, mit denen ich gesprochen hatte, ebenso überrascht waren wie ich.
    Â»Macs Sohn?«, fragte einer von ihnen verwundert. »Wie kommen Sie denn darauf, Lisa?«
    Â»Freda Parker hat’s mir erzählt, als ich ihr neulich das Bein frisch verbunden habe. Ihre Tochter Penny wohnt in Monkshaven, und er ist ihr Arzt. Freda war zu Besuch bei Penny, als ihr Magengeschwür aufbrach, und sie ist zu Dr. Mackenzie in

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