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Ein kleines Stück vom Himmel nur

Ein kleines Stück vom Himmel nur

Titel: Ein kleines Stück vom Himmel nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Carr
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können, konnte er keine Suchaktion durchführen. Schließlich hatte er nicht die leiseste Idee, wo er suchen sollte. Innerhalb der Reichweite, die die Spit mit ihrem Treibstoffvorrat zurücklegen konnte, gab es Hunderte Quadratkilometer offenes Land. Es wäre die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
    Frustration machte sich in Mac breit, begleitet von Sorge und Schuldgefühlen. Irgendwo da draußen war Nancy. Er wusste nicht, ob sie noch lebte oder tot war, schwer verletzt oder einfach nur verängstigt, ausgekühlt und allein. Und das nagte an ihm und ging ihm viel mehr unter die Haut als die rein berufliche Sorge um einen seiner Piloten.
    Das war schließlich nicht irgendein Pilot. Das war Nancy. Und er hatte sie im Stich gelassen, genau wie er Judy im Stich gelassen hatte. Er hatte es nicht geschafft, das Rücklicht an Judys Fahrrad zu reparieren, und sie lag im Koma. Er hatte Nancy nicht vom Fliegen abgehalten, obwohl ihm klar gewesen war, dass sie besser nicht fliegen sollte, und nun war sie verschollen. Was für ein Mann war er bloß?
    Mac donnerte mit der Faust gegen einen Aktenschrank aus Metall, und das Krachen hallte durch den gesamten Raum.
    Â»Blöd und unverantwortlich!«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, und obwohl die anderen dachten, er fluche auf Nancy, meinte er sich selbst.
    Das Telefon klingelte. Paddy, der Einsatzleiter, riss den Hörer von der Gabel. Mac, der sich immer noch die schmerzenden Fingerknöchel rieb, erstarrte und sah, wie sich Paddys Augen verengten und sein Mund sich zu einem grimmigen Strich verzog.
    Â»Ja … ja … Wo?« Seine gebellten Antworten verrieten Mac nichts – und gleichzeitig alles. Sein Magen zog sich zusammen. Paddy legte den Hörer wieder auf und blieb einen Moment lang mit geneigtem Kopf, die Hand auf dem Hörer, sitzen.
    Â»Was?«, fragte Mac.
    Paddy blickte ihn ernst an. »Keine guten Nachrichten, Mac. Ein Bauer auf der Ebene von Salisbury hat gemeldet, dass auf seinem Feld ein Flugzeug abgestürzt ist. Er hat ein Leuchten am Himmel gesehen und ist mit seinem Traktor losgefahren, um sich die Sache näher anzuschauen. Er glaubt, es sei eine Spit.«
    Â»Er glaubt?«
    Â»Sie ist ausgebrannt. Er kam nicht dicht genug heran, um ganz sicherzugehen.«
    Feuer. Das Schlimmste, was er sich vorstellen konnte. Mac wurde übel.
    Â»Und die Pilotin?«
    Â»Darüber wussten sie nichts. Aber der Bauer hat niemanden gesehen.« Er bemerkte Macs gepeinigten Gesichtsausdruck und fügte hinzu: »Es ist möglich, dass sie ausgestiegen ist, Mac. Sie könnte überall sein.«
    Das stimmte, sie könnte ausgestiegen sein. Aber irgendwie konnte er sich nicht vorstellen, dass Nancy von ihrem Fallschirm Gebrauch gemacht hatte. Sie war der Typ, der bis zum bitteren Ende durchhielt und nach einem Ausweg suchte, sich aus dem Schlamassel zu befreien, in den sie sich selbst gebracht hatte. Obwohl er vor Schrecken und Sorge wie benommen war, entsprach es Macs Art, sofort zu handeln. Wenigstens wussten sie jetzt, wo sie mit der Suche anfangen konnten. Falls Nancy lebend rausgekommen war.
    Â»Ich muss dahin.«
    Â»Wir können nicht fliegen Mac, das weißt du doch.«
    Â»Es gibt doch immer noch diese Kisten auf vier Rädern, oder?«
    Â»Ja, sicher … Aber wäre es nicht besser, die Suche den Leuten vor Ort zu überlassen? Es sind immerhin vierzig Meilen bis dahin – und bei diesem Wetter …«
    Â»Mein Gott! Leihst du mir jetzt ein Fahrzeug oder nicht?«
    Â»Okay.« Paddy hob ergeben die Arme. »Draußen steht ein Kleinlaster. Oder wenn du willst, kannst du auch mein Auto haben.«
    Â»Ist mir vollkommen egal, was. Hauptsache, es fährt.« Mac schlüpfte schon in seinen Uniformmantel. »Hör mal, ich werde unterwegs schon eine Telefonzelle finden. Dann rufe ich euch an und höre, ob ihr irgendwelche Neuigkeiten habt. Aber ich warte nicht hier ab und drehe Däumchen, bis wir erfahren, ob die Pilotin heil herausgekommen ist oder nicht. Wenn sie es geschafft hat, ist sie irgendwo da draußen in der Einöde. Und wir müssen sie finden – und zwar schnell!«
    Paddy zog die Autoschlüssel seines Hillman aus der Tasche und schob sie Mac über den Tisch zu. »Ich stehe direkt vor dem Gebäude. Halte uns auf dem Laufenden, okay? Und viel Glück!«
    Mac nickte knapp. Die

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