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Ein kleines Stück vom Himmel nur

Ein kleines Stück vom Himmel nur

Titel: Ein kleines Stück vom Himmel nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Carr
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telefonierte. Das Gesicht des Soldaten war ganz verhärmt von der Kälte, und an seiner geröteten Nasenspitze hing ein Tropfen. Aus irgendeinem unerfindlichen Grunde verstärkte dieser Tropfen Macs Verärgerung über den Jungen noch zusätzlich.
    Â»Alles klar, Sir, Sie dürfen passieren.« Der Junge öffnete die Schranke.
    Â»Das will ich wohl meinen. Und putzen Sie sich endlich mal die Nase!«, fuhr Mac ihn an.
    Als er die Offiziersgebäude erreicht hatte, erwartete ihn der Kommandant höchstpersönlich schon vor dem Gebäude. Er stampfte mit den Füßen, um die Kälte zu vertreiben. Mac wurde das Herz schwer, es sah nicht gut aus. Er ließ sich vom Kommandanten ins Gebäude führen und folgte ihm einen schmalen, hell erleuchteten Korridor entlang in ein Büro, das mit Tabakdunst und dem Paraffingeruch aus einem kleinen Ofen gefüllt war, den man zusätzlich zur Heizung ins Zimmer geschoben hatte.
    Â»Eine schlimme Geschichte.« Group Captain Reg Brock schob seine Pfeife von einem Mundwinkel in den anderen. Er war von schmächtiger Gestalt und stand stets leicht gebeugt, als trage er die Last der ganzen Welt auf den Schultern.
    Mac wappnete sich für das Schlimmste. »Ich nehme an, dass es sich bei dem abgestürzten Flugzeug um unsere Spit handelt.«
    Â»Sieht so aus, ja.«
    Â»Und die Pilotin?« Er presste die Kiefer zusammen.
    Â»Bisher keine Spur von ihr.«
    Einen Augenblick lang glaubte Mac, er habe sich verhört. Er war darauf gefasst gewesen – sofern man in diesem Zusammenhang überhaupt von »gefasst« sprechen konnte –, von Nancys Tod zu hören. Eine Woge der Erleichterung ging durch seinen Körper, trotzdem konnte er die Nachricht kaum glauben.
    Â»Sie war nicht beim Flugzeug?«
    Â»Nein. Wir haben Suchtrupps losgeschickt, und auch die Armee hilft, aber bei diesem Wetter …«
    Â»Geben Sie mir eine Wegbeschreibung. Ich fahre da raus und helfe mit.«
    Â»Herrgott, Mann, sie könnte überall sein. Wenn sie mit dem Fallschirm abgesprungen ist …«
    Â»Das hätte sie nicht getan.«
    Â»Die Spit hat gebrannt.«
    Â»Irgendwie muss sie rausgekommen sein. Sie ist mit Sicherheit irgendwo in der Nähe des Flugzeugs. Wir müssen sie finden. Da draußen ist es eisig.«
    Reg Brock schüttelte den Kopf. »Die Suche ist doch sinnlos. Sie wird irgendwo mit dem Fallschirm abgesprungen sein.«
    Â»Sie ist nicht abgesprungen!«, erwiderte Mac zornig. Er wusste selbst nicht, weshalb er sich seiner Sache so sicher war, aber er war davon überzeugt. »Sie müssen sich auf die Umgebung des Absturzortes konzentrieren.«
    Â»Wenn Sie Recht haben, ist sie wahrscheinlich in irgendeinen Graben gekrochen.« Um zu sterben . Das sagte Brock zwar nicht, aber Mac wusste genau, was er dachte.
    Â»Das ist mir egal. Beschreiben Sie mir einfach den Weg dahin!«
    Â»Ganz, wie Sie wollen.« Brock grub die Zähne in den Stiel seiner Pfeife und seufzte. Dieser Mann war wie besessen, man konnte mit ihm nicht vernünftig reden. Er konnte ihn zwar verstehen, denn niemand verlor gern einen Piloten, aber trotzdem durfte man sich keine persönliche Betroffenheit erlauben. Während er den Weg beschrieb, hörte Mac mit zusammengekniffenen Augen zu und prägte sich die Details mit der Konzentration und Genauigkeit ein, die ihn zu dem guten Piloten machten, der er war. Er nahm sich kaum Zeit, dem Kommandanten zu danken, und eilte zur Tür.
    Gerade hatte er den Hillman angelassen und war noch mal ausgestiegen, um den Schnee von der Windschutzscheibe zu wischen, der sich in der Zwischenzeit angesammelt hatte, als die Silhouette des Kommandanten in der offenen Tür des Gebäudes auftauchte.
    Â»Halt, warten Sie!«
    Mac wandte den Kopf, während er weiterhin den Schnee mit seinen Handschuhen wegwischte. »Was ist los?«
    Â»Man hat sie gefunden. Sie hatten Recht. Sie muss bis zum Schluss im Flugzeug geblieben sein«, berichtete der Kommandant ungläubig.
    Â»Man hat sie gefunden?« Vor Erleichterung blieb Mac fast die Luft weg. Mit knirschenden Schritten ging er über den Schnee zurück zum Bürogebäude. »Wo? Wo ist sie jetzt? Geht es ihr gut?«
    Â»Einzelheiten weiß ich noch nicht. Aber der Wirt des Traveller’s Rest hat gerade angerufen. Anscheinend ist sie dort aufgetaucht.«
    Â»Im Traveller’s Rest?«
    Â»Ja, das ist

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