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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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jemals dort war. Frau Bauer hat den Vorfall, den Sie als Mordversuch geschildert haben, als unbedeutenden Zwischenfall abgetan.«
    Leuchtenberg nahm die Auskunft ohne erkennbare Regung zur Kenntnis. »Ich möchte mich selbst anzeigen.«
    »Wie meinen Sie das?« Ecki stieß sich von der Wand ab, an die er sich gelehnt hatte, und setzte sich. Mit einer erwartungsvollen Geste schlug er sein Notizbuch auf, das auf dem Schreibtisch lag.
    »Sie müssen zuerst wissen, dass Carina unschuldig ist. Das dürfen Sie nicht vergessen.«
    Frank sah kurz zu Ecki. »Sind Sie sich dessen sicher, was Sie da gerade tun?«
    »Völlig.« Leuchtenberg steckte das Tuch in seine Brusttasche zurück.
    »Gut. Also: Worum geht es?« Frank konnte sich nicht vorstellen, dass Leuchtenberg gekommen war, um die Morde zu gestehen.
    »Sie ermitteln seit einigen Wochen im Mordfall Büschgens und im Fall der beiden Prostituierten sowie in Sachen Wackerzapp.« Der Anwalt räusperte sich. Er musste behutsam vorgehen, damit seine Argumente verstanden wurden.
    Frank und Ecki nickten.
    »Dabei ist Frau Bauer in Ihr Blickfeld geraten.«
    Die beiden nickten erneut.
    »Meine Herren, ich möchte nicht grundsätzlich Zweifel an Ihrer Arbeit anmelden, nur liegt in diesem Fall die Sache ein wenig anders, als Sie denken.«
    Frank und Ecki schwiegen.
    »Frau Bauer hat mit all dem nicht das Geringste zu tun. Sie ist gänzlich unverschuldet in Ihr Fadenkreuz geraten.«
    »Das sagten Sie bereits. Wir sind gespannt auf etwas Neues.« Frank gab keinen Cent auf Leuchtenbergs Vorbemerkung.
    »Es stimmt, dass sie Wackerzapp kannte. Aber das war nur eine, ähm, Bettgeschichte. Wie gesagt, Carina steht nun mal auf Männer, die ein wenig, wie soll ich sagen, animalische Züge haben. Sie verliert dann gerne einmal die Kontrolle. Aber das geht nicht so weit, dass sie sich in ein Verbrechen hineinziehen lassen würde.«
    Frank sah, dass Leuchtenberg bereits wieder ein Schweißfilm auf der Stirn stand.
    »Wackerzapp hat sie für seine, zugegeben, bizarren Sexspielchen benutzt. Ebenso wie die beiden Prostituierten. Sie hat einen Fehler gemacht, als sie dazu ihre Wohnung zur Verfügung gestellt hat. Sie hat für diesen Fehler bezahlen müssen. Wackerzapp hat immer mehr von ihr gewollt, immer ausgefallenere Rollenspiele. Sie hat sich nicht von ihm lösen können. Er hat sie verfolgt und bedroht, hat dazu auch Bongarts benutzt. Dieser Bongarts ist in Wackerzapps Händen ein willfähriger Laufbursche gewesen. Für Carina waren die vergangenen Wochen die Hölle.«
    »Und da hat sie Wackerzapp getötet, um ihn loszuwerden.« Ecki nickte.
    »Auf keinen Fall. Carina ist unschuldig. Ich vermute, dass Bongarts durchgeknallt ist und von Wackerzapps Geschäften nicht genug bekommen hat.«
    »Geschäften?«
    »Wackerzapp hat mit gestohlenen Motorrädern gehandelt. Europaweit. Vor allem BMW s. Er hatte die besten Beziehungen, überallhin. Seine Kunden haben ihm vertraut. In dieser Hinsicht war er ein zuverlässiger Partner. Zuverlässig, aber eben brutal und rücksichtslos, wenn es um Frauen ging.«
    »Und das sollen wir Ihnen glauben?« Frank zog die Stirn in Falten. Die Geschichte wurde immer bunter. Sie hatten bisher keinen Hinweis darauf, dass Wackerzapp ein Hehler war. Das Ganze war die alte Leier: die eigenen Verfehlungen und Taten einem Toten anlasten, der sich nicht mehr wehren konnte. Er hätte nicht gedacht, dass Leuchtenberg eine dermaßen billige Nummer versuchen würde.
    »Aber so war es. Carina hat mir davon erzählt.«
    »Und wer hat dann die Prostituierten getötet?«
    »Bongarts. Der Handlanger. Dumm wie Bohnenstroh, einer, der für Geld alles macht. Einer, der Anerkennung sucht. Selbst wenn er dafür töten muss. Jedenfalls kommt er mir nach Wackerzapps Schilderungen so vor.«
    »Beweise für Bongarts’ Täterschaft?«
    »Es gibt Fotos.«
    »Und wo sind die?«
    »Auf Carinas Rechner. Wie bereits gesagt.«
    »Lächerlich.« Auch Ecki wurde die Geschichte zu bunt.
    »Ich habe lange mit Carina darüber gesprochen. Sie wollte zunächst die Fotos löschen. Und die ganze Sache vergessen. Aber ich habe ihr so lange zugeredet, bis sie eingesehen hat, dass diese Fotos eine Lebensversicherung für sie sind. Und dann hat Bongarts offenbar Wind davon bekommen und ist ihr seither auf den Fersen.« Leuchtenberg wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Ich habe ihr mit meinem Rat nur helfen wollen! Hätte sie die Fotos doch nur vernichtet! Ich habe sie in Gefahr gebracht! Mein Fehler kann

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