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Ein königlicher Skandal

Ein königlicher Skandal

Titel: Ein königlicher Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROBYN DONALD
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entscheidend, dass unser Labor mit eurem in Kontakt bleibt. In Zukunft wird das vielleicht sogar noch wichtiger.“ Weil es ihm sicherer erschien, nicht mit Rosa allein zu sein, schlug er spontan vor: „Was hältst du davon, wenn wir heute Abend nach Porto di Castellante fliegen und dort essen?“
    „Finde ich prima, das wäre schön“, erwiderte sie und unterdrückte die aufkeimende Freude. „Ich habe Großvater noch gar nicht gesehen. Könntest du das für mich arrangieren – vorausgesetzt natürlich, dass er sich gut genug fühlt.“
    „Ich erkundige mich bei den Ärzten“, versprach Max.
    Am Abend suchte Rosa das einzige Kleid heraus, das für einen Restaurantbesuch in der Hauptstadt geeignet war. Aus schwarzer mit weißen kleinen Punkten bedruckter Seide, schmiegte es sich perfekt an. Der Ausschnitt war so tief, dass man den Ansatz der Brüste sah. Ob Rosa damit zu viel Haut zeigte?
    Unbekümmert zuckte sie die Schultern. In Neuseeland angekommen, hatte Kates Eleganz Rosa sofort beeindruckt. Deshalb hatte sie ihre Mitbewohnerin gebeten, ihr eine Make-up-Expertin zu empfehlen. Die Kosmetikerin hatte ihr nicht nur gezeigt, wie sie Augen und Wangenknochen vorteilhaft betonen konnte. Sie hatte ihr auch Komplimente über ihre gute Figur gemacht.
    „Mit Ihren fantastischen Maßen könnten Sie als Model arbeiten, sofern Sie sich gerader halten. Und Ihre Oberweite ist ehrlich beneidenswert, nicht zu groß und nicht zu klein. Ganz sicher können Sie tiefer ausgeschnittene Sachen tragen. Aber zeigen Sie trotzdem nicht zu viel Haut. Ein offensives Outfit passt nicht so gut zu Ihnen, finde ich. Ihr Teint ist übrigens herrlich.“
    Rosa war von diesem Urteil zwar völlig überrascht, ließ sich jedoch von der Expertin überzeugen. „Ich habe mir überlegt, die Haare kürzer schneiden zu lassen“, erzählte sie zurückhaltend.
    „Wagen Sie das ja nicht!“, rief die Frau betroffen. „Die langen Haare sind perfekt bei Ihrer Größe. Und werfen Sie bloß diese Schuhe mit den flachen Absätzen weg.“
    „Aber dann bin ich so gut wie einen Kopf größer als alle anderen“, wandte Rosa ein.
    „Wen stört das schon? Doch nur kleine Männer mit Minderwertigkeitskomplexen. Warum wollen Sie auf die Rücksicht nehmen? Sie haben wunderbar lange Beine. Betonen Sie sie und zeigen Sie der Welt, dass Sie sich selbst gefallen. Ach, und noch ein Tipp. Damit Sie mit geradem Rücken gehen, üben Sie täglich zwanzig Minuten mit einem Buch auf dem Kopf.“
    Rosa nahm sich die Ratschläge zu Herzen. Schließlich wollte sie endlich als Frau wahrgenommen werden. Kate empfahl ihr ein gutes Fitness-Studio. Außerdem half sie ihr bei der Auswahl passender Kleider. In den letzten Jahren hatte Rosa schließlich einen eigenen Stil gefunden, der zu ihrem exotischen Aussehen passte.
    Für Max, dachte sie und griff nach den schwarzen Sandaletten, die hohe Absätze und raffinierte Riemchen hatten. Das alles hatte sie für Max getan.
    Einerseits fand sie sich damals damit ab, ihn vielleicht nie wiederzusehen. Andererseits hatte sie sich nur für ihn verändert.
    „Was bist du für ein Dummkopf“, hielt sie ihrem Spiegelbild vor. Wenn sie den gesunden Menschenverstand einsetzte, bestand kein Zweifel: Rosa musste verrückt sein. Anstatt sich für Max hübsch zu machen, sollte sie lieber in der Burg bleiben und an einem Mittel gegen Mehltau arbeiten.
    Zum Teufel mit dem gesunden Menschenverstand! Möglicherweise bekam sie nie wieder die Gelegenheit, mit Max auszugehen. Ein unbekümmertes Lächeln auf den Lippen, eilte Rosa nach unten.
    Während der Hubschrauber auf dem Landeplatz des Königspalastes aufsetzte, sah Rosa sich neugierig um. Die Fahne mit dem Familienwappen auf blauem Untergrund, der für das Meer rings um San Rinaldi stand, flatterte an einem Mast. Ein unauffällig aussehender Wagen stand bereit.
    „Kann ich Großvater heute Abend sehen?“, fragte sie, nachdem sie in den Wagen gestiegen waren.
    „Leider nicht“, antwortete Max. „Er ist noch immer sehr erschöpft. Die Ärzte bestehen darauf, dass er zwei Tage das Bett hütet und keinen Besuch empfängt. Ich glaube, der Jachtunfall war ein schwerer Schlag für ihn, von dem er sich nie ganz erholt hat.“
    „Er war für uns alle ein schwerer Schlag“, murmelte Rosa.
    „Ja, für uns alle“, bestätigte er, drückte kurz ihre Rechte und zog die Hand sofort wieder zurück. Lautlos fuhr der Wagen über die Wege. Nach kurzer Zeit hatten sie das Palastgelände hinter sich

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