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Ein königlicher Skandal

Ein königlicher Skandal

Titel: Ein königlicher Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROBYN DONALD
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läuft es besser, als du jetzt glaubst.“
    Missmutig schüttelte er den Kopf. „Sieht so aus, als hätte ich dich völlig umsonst so weit reisen lassen.“
    Wieder kränkte seine direkte Art Rosa. „Ich bezweifle“, entgegnete sie, „dass du das Mittel bekommen hättest, wenn niemand aus meinem Forschungsteam den Einsatz überwachen würde.“
    Er musterte sie sekundenlang. „Wirklich?“
    „Wirklich“, betonte sie. „Mit Pflanzenschutzmitteln wird viel Geld verdient. Unser oberster Chef hätte diese Mengen nicht freigegeben, wäre niemand dabei, dem er vertraut. Außerdem muss jemand den Fachleuten hier genau erklären, wie die Weinstöcke kontrolliert werden, worauf zu achten ist und wie man die Testergebnisse aufzeichnet und auswertet. Mein Chef verlangt ausführliche Berichte über alles. Sobald das hier richtig angelaufen ist, fliege ich nach Hause“, fügte sie stolz hinzu.
    „Nach Hause?“, wiederholte er. „Betrachtest du Neuseeland etwa als dein Zuhause?“
    Überrascht schwieg Rosa, ehe sie antwortete: „Ja … zumindest derzeit. Es gefällt mir dort, und ich bin überzeugt, dass ich gute Arbeit leiste. Vielleicht mache ich in Neuseeland sogar meinen Doktor.“
    Über ihnen gurrte eine Taube, die im Wilden Wein nistete. Max sah zu dem Vogel hoch und sagte ungewohnt sanft: „Entschuldige bitte, Rosa. Ich habe meine Wut an dir ausgelassen, aber das ist nicht okay. Du hast unsere Fachleute angespornt. Der Institutsleiter hat mich angerufen. Seine Assistenten forschen mit Feuereifer in die Richtung, die du vorgeschlagen hast.“
    „Das freut mich“, entgegnete sie schlicht und zögerte vor der nächsten Frage. „Soll ich den Winzern erklären, was getan werden muss? Ich muss schließlich nicht hier leben“, erklärte sie hastig, bevor er antworten konnte. „Darum ist es vielleicht besser, wenn die schlechte Nachricht von mir kommt.“
    In seine Augen trat ein weicher Ausdruck, während er ihre Lippen betrachtete. Im nächsten Moment traf Rosa ein heißer Blick. Augenblicklich wurde sie rot.
    Mit einem Mal von tiefer Sehnsucht erfasst, schluckte sie schwer.
    Als könnte er ihren Anblick nicht länger ertragen, drehte Max sich um. „Danke für das Angebot. Aber ich bin es den Leuten schuldig, dass ich selbst mit ihnen spreche.“
    Obwohl er sie mit der schroffen Abfuhr verletzte, konnte er nicht anders handeln. Ihr unschuldiger Blick forderte ihn heraus, gleichzeitig wollte Max sie beschützen. Rosa ahnte nicht einmal, wie sehr sie ihn in Versuchung führte. Er wollte nichts anderes, als sie zu küssen, damit sie alle Sorgen vergaß. Und er malte sich aus, wie sie voll Verlangen den Kuss erwiderte. Dann würde er sie zu einem Liegestuhl tragen und auf jede nur erdenkliche Art und Weise lieben.
    Letzte Nacht hatte er sich stundenlang schlaflos im Bett herumgewälzt und versucht, Rosa aus seinen Gedanken zu verbannen. Als ihm das endlich gelungen war, hatte er von ihr geträumt, von ihrem einladenden Blick und diesem geheimnisvollen Mund, der ihm süße Versprechungen zuflüsterte.
    Aber sie war seine Cousine und daher für ihn tabu.
    Er war aller Wahrscheinlichkeit der nächste König von San Rinaldi. Max liebte seinen Großvater trotz aller Fehler und Schwächen. König Giorgio lebte in ständiger Sorge um sein Land. Außer Max gab es niemanden mehr, der König Giorgios Nachfolge antreten konnte.
    Es trifft mich, dachte Max. Bis jetzt hatte er in der Thronfolge so weit hinten gestanden. Nicht im Traum hatte er daran gedacht, eines Tages diese Bürde übernehmen zu müssen. Inzwischen akzeptierte er die Situation jedoch und freute sich in gewisser Weise sogar schon darauf. Sein Großvater regierte selbstherrlich, das Parlament war nicht mehr als sein Sprachrohr. Max war bereit, Privatleben und Freiheiten für San Rinaldi zu opfern, damit er auf der Insel die Demokratie einführen konnte.
    Verdammt, dachte er. Er war sich seiner Sache zu sicher gewesen. Dass Rosa so verbotene Wünsche in ihm weckte, konnte ihm durchaus einen Strich durch die Pläne machen. Max durfte seinen Gefühlen nicht nachgeben.
    Auf seine Selbstbeherrschung war er schon immer stolz gewesen. Und trotzdem, ein sinnlicher Blick aus Rosas Augen könnte alles zunichtemachen. Nur diese Frau hatte solche Macht über ihn.
    „Ich wünschte, ich könnte mehr tun“, erklärte sie energisch. „Am liebsten würde ich mit dem Gegenmittel auf die Weingüter fahren und loslegen.“
    Max war dankbar für die Ablenkung. „Es ist sehr

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