Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein königlicher Verführer

Ein königlicher Verführer

Titel: Ein königlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
Vom Netzwerk:
und wir haben nicht mehr viel Zeit.“
    „Nein, ich meinte: Wie fühlst du dich?“ Sein Blick glitt über ihren Bauch, und sie verstand plötzlich, was er wissen wollte.
    „Oh, das.“ Sie legte eine Hand auf den Bauch. „Es ist noch zu früh, um irgendetwas zu spüren.“
    „Willst du mich immer noch heiraten?“
    Lächelnd nickte sie.
    Er erwiderte ihr Lächeln. „Gut, denn ich habe da was für dich.“ Er nahm etwas aus einer Schublade und kam um den Tisch herum. Als sie sah, dass er eine kleine Samtschachtel in den Händen hielt, schlug ihr das Herz vor Aufregung bis zum Hals. Ihr war bisher noch gar nicht aufgefallen, dass er ihr keinen Verlobungsring geschenkt hatte.
    „Meine Mutter hat ihn mir gegeben, nachdem wir ihr die Neuigkeiten erzählt haben. Es war der Ring meiner Großmutter mütterlicherseits. Sie würde sich geehrt fühlen, wenn du ihn trägst.“ Er öffnete die Schachtel, und in dunkelrote Seide gebettet lag der schönste Ring, den Melissa je gesehen hatte. In der Mitte des breiten Goldrings saß ein lupenreiner Diamant, eingefasst von kleinen funkelnden Saphiren.
    „Oh!“, hauchte sie und war den Tränen nahe. „Der ist ja wunderschön.“
    „Er ist nicht besonders groß. Wenn du einen hochkarätigeren Stein willst …“, meinte Chris.
    „Mir ist es egal, wie groß er ist. Der hier ist etwas Besonderes, denn er gehört zu deiner Familiengeschichte.“ Eine Familie, die jetzt die ihre sein würde.
    Er nahm das Schmuckstück aus der Schachtel, und sie hielt ihm ihre Hand hin. Vorsichtig streifte er ihr den Ring über den Finger, und er saß perfekt.
    „Woher wusstest du meine Größe?“, fragte Melissa verwirrt.
    „Ich wusste sie nicht“, antwortete er und schien ebenso überrascht. „Ich habe ihn noch nicht umändern lassen. Du musst dieselbe Ringgröße wie meine Großmutter haben.“
    Das musste doch etwas zu bedeuten haben, oder? Der Ring passte, weil es ihr Schicksal war, Chris zu heiraten. Sie bewegte ihre Hand im Licht der Sonne, die durch das Fenster ins Büro schien, und bewunderte die funkelnden Steine. Niemand hatte ihr jemals zuvor so ein besonderes und bedeutungsvolles Geschenk gemacht.
    Sie warf sich Chris an den Hals und umarmte ihn. „Ich werde ihn in Ehren halten.“
    „Wenn du Königin bist, bekommst du den Ring meiner Mutter“, erklärte er.
    Sie würde bis in alle Ewigkeit die glücklichste Frau der Welt sein, selbst wenn sie nur diesen Ring trug. Sie konnte sich nur schwer vorstellen, eines Tages Königin dieses Landes zu werden, immerhin hatte sie sich ja kaum an den Gedanken gewöhnt, Prinzessin zu sein. Aber solange sie mit Chris zusammen war und sie eine Familie hatten, war es ihr egal, ob sie reich oder bettelarm, angesehen oder geächtet waren. Heute begann ihr neues Leben, und sie würde es von nun an in vollen Zügen genießen.
    Erschöpft von all der Aufregung, ging Melissa früh zu Bett, und Chris rief seine Geschwister zu einem Treffen zusammen.
    Obwohl sie sich alle darüber hätten freuen sollen, dass die Dinge so gut liefen, war die Stimmung eher gedämpft. Als Chris sie nach ihrer Meinung fragte, konnte Anne sich nicht zurückhalten.
    „Ich finde es furchtbar“, sagte sie und verschränkte abwehrend die Arme.
    „Aber das war der Plan“, erinnerte Chris sie. „Das ist das Beste für unser Land.“
    „Aber wenn du jemanden heiratest, dann solltest du sie auch lieben“, warf Louisa ein.
    „Den Luxus kann ich mir nicht leisten“, erwiderte Chris. „Ich muss tun, was unserem Land guttut. Und ihr könnt nicht leugnen, dass die Verbindung ideal ist.“
    „Macht es dir denn gar nichts aus, dass sie nur davon profitieren will?“, fragte Anne. „Dass sie nur darauf wartet, dass unsere Eltern sterben und sie Königin wird?“
    „Du redest ja über sie, als wäre sie berechnend und herzlos“, warf Aaron ein.
    Anne zuckte mit den Schultern. „Stimmt aber.“
    „Vergesst bitte nicht“, erklärte Chris, „dass diese Vereinbarung beiden Seiten Nutzen bringt. Wir wissen, was wir tun, und keiner tut es aus Liebe.“
    „Das ist nicht richtig“, bemerkte Louisa stirnrunzelnd.
    Chris war ehrlich gesagt auch nicht besonders glücklich über die Entwicklung. Wäre es nach ihm gegangen, dann hätte er niemals geheiratet. Aber diese Entscheidungsfreiheit war ihm als Thronanwärter nicht vergönnt. Und wenn er seinen Vater schon verlieren musste, hoffte er zumindest, ihm vorher noch einen Enkel zu schenken.
    „Falls es euch interessiert“, sagte

Weitere Kostenlose Bücher