Ein königlicher Verführer
gefühlt.“
„Willst du das wirklich tun?“, fragte er mit besorgtem Blick nach. Sie wusste, dass er sich lediglich Gedanken um ihr Wohlergehen machte.
„Ja, bin ich.“ Um ehrlich zu sein, sie glaubte sogar, es tun zu müssen, denn Thomas Isle war jetzt ihr neues Zuhause. New Orleans hingegen war nur ein weiterer Ort, an dem sie mal gelebt hatte, und sie glaubte nicht, dass sie jemals wieder dorthin zurückkehren würde. „Warum brauche ich ein Haus in den USA, wenn mein Zuhause und meine Familie hier sind?“, fragte sie lächelnd.
„Guter Einwand“, gab er zu und erwiderte ihr Lächeln. „Und was ist mit all deinen Sachen?“
„Alles, was ich zurückgelassen habe, hat meiner Tante und meinem Onkel gehört.“ Es würde sie nur ständig an die unglücklichen Zeiten in ihrem Leben erinnern, die sie hinter sich lassen wollte, um neu zu beginnen. Sie wusste auch schon, wie. „Ich richte eine Auktion aus, und wenn du einverstanden bist, geht der Erlös an die Herzforschung.“
„Natürlich bin ich das.“ Er griff über den Tisch nach ihrer Hand. „Es wäre eine Ehre für mich.“
An der Traurigkeit, die sich in seinen Augen widerspiegelte, sah sie, dass er sich sehr um die Gesundheit des Königs sorgte, obwohl sie selten darüber sprachen.
Sie drückte sacht seine Hand. „Die Herzpumpe wird ihm helfen, und er wird uns alle noch überleben.“
„Ich hoffe, du hast recht.“ Er sah auf ihre ineinander verschränkten Hände und streichelte mit dem Daumen ihre Handfläche. „Das ist … ein gutes Gefühl.“
„Ja“, stimmte sie zu, „das ist es.“
Vier Tage vor ihrer Hochzeit flog Melissa zurück nach Morgan Isle, um ihre Sachen zu packen. Ihre Familie bereitete ihr einen warmherzigen Empfang, und Melissa war gerührt, als Sophie und Hannah sie mit einer Brautparty überraschten. Daran nahmen ihre Halbschwester, ihre Schwägerin Victoria und einige Freundinnen der Familie teil, die Melissa nur kurz bei der letzten königlichen Benefizveranstaltung getroffen hatte. Es war eine kleine vergnügte Runde, und zu Melissas Überraschung hatten sie sehr viel Spaß.
„Wir wollten eigentlich einen Stripper engagieren“, erzählte Sophie ihr. „Aber Phillip hat Wind von der Sache und fast einen Wutanfall bekommen.“
Melissa zuckte mit den Schultern. „Der Gedanke zählt, oder?“
„Ja, aber nichts geht über einen knackigen Männerpo, der nur ein paar Zentimeter vor deiner Nase herumwackelt“, meinte Sophie.
Hannah warf ihr einen neugierigen Blick zu. „Habe ich neulich Nacht nicht Musik aus eurem Schlafzimmer gehört? Alex hat wohl ein paar verborgene Talente, von denen ich nichts weiß.“
Sophie lächelte. „Oh, du hast ja keine Ahnung …“
„Das muss in der Familie liegen“, bemerkte Victoria mit verschwörerischer Stimme, und alle lachten.
Es war seltsam, aber zum ersten Mal, seitdem Melissa auf Morgan Isle war, fühlte sie sich so, als gehörte sie dazu. Endlich war sie eine von ihnen geworden, und sie vermutete, dass ihre bevorstehende Hochzeit der Grund dafür war.
Die folgenden Tage verbrachte Melissa damit, ihre Sachen zu ordnen und zu entscheiden, was sie mitnahm und was eingelagert werden sollte. Am Abend vor ihrer Hochzeit rief Phillip sie in sein Büro.
„Schließ bitte die Tür“, bat er, als sie den Raum betrat.
„Stimmt irgendwas nicht?“
„Nein.“ Er deutete auf den leeren Stuhl neben seinem Schreibtisch. „Setz dich. Möchtest du einen Drink?“
Sie widerstand der Versuchung zu fragen, ob sie denn einen benötigte und setzte sich stattdessen. „Nein, vielen Dank. Was hast du auf dem Herzen?“
„Ich wollte nur mal mit dir reden.“
„Worüber?“
„Du weißt, dass du nicht verpflichtet bist, das zu tun?“
Sie runzelte die Stirn. „Was zu tun?“
„Prinz Christian zu heiraten.“
Warum in aller Welt dachte er, dass sie sich dazu verpflichtet fühlte? Klar, die Verbindung würde einige Vorteile für beide Länder mit sich bringen, aber darum ging es nicht. Sie liebte Chris, auch wenn sie es ihm immer noch nicht gesagt hatte. Sie beschloss, das für die Hochzeitsnacht aufzuheben, um sie ganz besonders zu machen. Und wenn alles nach Plan verlief, würde sie aus den Flitterwochen schwanger zurückkehren.
„Ich will ihn heiraten“, erklärte sie.
Die Erleichterung war ihm anzusehen. „Ich bin froh, das zu hören.“
Früh am nächsten Morgen ging die Königsfamilie an Bord ihres Privatjets und flog nach Thomas Isle. Dort wurden sie von einer
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