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Ein königlicher Verführer

Ein königlicher Verführer

Titel: Ein königlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SANDRA MARTON
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sollte. Der Prinz musste übergeschnappt sein, eine andere Erklärung gab es nicht für ein derart absurdes Verhalten.
    „Verträge sind dazu da, gebrochen zu werden!“
    Alex hob die dunklen Brauen. „Darf ich dich auf Paragraph drei aufmerksam machen?“
    Maria seufzte. Warum konnte er nicht einfach akzeptieren, dass er hoch gepokert und verloren hatte. Widerwillig griff sie nach dem Dokument und suchte die erwähnte Passage: Nichter füllung der gestellten Bedingungen im ersten Teil des abgeschlos senen Vertrages … und bezüglich der angehängten Klausel, hat zu Folge, das der Unterzeichnete regresspflichtig gemacht wird und alle entstandenen Kosten …
    Grundgütiger! Das konnte doch unmöglich rechtskräftig sein? „Das ist krank!“, stellte Maria mit Entschiedenheit fest. „Lies weiter“, forderte Alex sie sanft auf.
    … alle entstandenen Kosten, die gestellten Waren und bereits geleisteten Dienste betreffend, in voller Höhe zu erstatten.
    „Was für Waren und Dienste?“
    „Hast du schon vergessen, dass wir gleich zusammen nach Aristo fliegen? Und dann natürlich die Werkzeuge und Einrichtung für dein neues Schmuck-Atelier …“ Er redete weiter und weiter, und am Schluss stand eine Summe, die Maria derart schockierte, dass sie in ein hysterisches Kichern ausbrach.
    „Das kein Witz, Maria!“
    „Dir muss doch bewusst sein, dass ich einen Betrag in dieser Höhe in meinem ganzen Leben nicht aufbringen könnte.“
    „Dann würde ich an deiner Stelle peinlichst darauf achten, den unterschriebenen Vertrag Punkt für Punkt zu erfüllen.“ Gespannt auf ihre Reaktion, ließ Alex sie keine Sekunde aus den Augen, doch Maria schien ihm gar nicht zuzuhören.
    „Ich würde alles verlieren …“, sagte sie mehr zu sich selbst. „Das Loft. Meine Kunden. Und Joaquin, der vom Start an …“
    „Das Wohlergehen deines Geliebten ist nicht mein Problem.“
    „Joaquin ist nicht mein Geliebter!“, fauchte Maria und warf ihm den Vertrag vor die Füße. „Er arbeitet für mich.“
    Alex bückte sich und hob das Dokument auf. „Wie auch immer, das Einzige, was mich interessiert, ist der Vertrag. Wirst du ihn nun erfüllen oder nicht?“
    Maria verschränkte trotzig die Arme vor der Brust und starrte ihn wütend an. Sie wusste nicht, wen sie mehr hasste, ihn oder sich. Wie hatte sie sich nur auf diesen Mann einlassen können?
    „Kennst du eigentlich gar keine Skrupel?“
    Alex lachte. „Das fragst ausgerechnet du mich? Komm schon, agapi mou , was ist ein Monat? So schlecht hat es dir in meinem Bett doch gar nicht gefallen, wenn du ehrlich bist.“
    „Nur um eines klarzustellen, Eure Hoheit “, versuchte sie, wenigstens den letzten kläglichen Rest ihres verletzten Stolzes zu retten. „In Ihr Bett zu kommen, ist eine Sache, aber aktiv an dem teilzunehmen, was dort passiert, eine ganz andere.“
    Ein spontanes Lächeln überzog sein Gesicht. „Soll das eine Herausforderung sein?“
    „Eine Feststellung!“
    „Herausforderung akzeptiert“, erklärte er grinsend, beugte sich vor und küsste sie auf den Mund.
    Ich fühle gar nichts!, versuchte Maria, sich einzureden und wünschte sehnlichst, es wäre so.
    Was, um Himmels willen, sammelte diese Frau da nur zusammen? Wollte sie etwa ihre gesamte Habe mitnehmen? Berge von Jeans, T-Shirts, Sweatshirts, Sneakers, Sandalen und … zur Hölle, noch eine weitere Jeans!
    Alex schaute auf seine Uhr, klopfte mit dem Finger aufs Zifferblatt und fluchte leise. Funktionierte das verflixte Ding überhaupt? War es tatsächlich erst fünf Minuten her, dass Maria auf dem Absatz kehrtgemacht und den Koffer aus irgendeiner Ecke des Lofts hervorgezaubert hatte, um zu packen?
    Das Loft. Ihr Loft! Unwillkürlich verzog Alex die Lippen. Er hatte schon andere Lofts in Manhattan gesehen. Hohe Decken, riesige Fensterfronten, raue Ziegelwände und auf Hochglanz polierte Holzböden. Interieur aus Skandinavien, um die Großzügigkeit und Weite des Raumes mit Minimalismus zu unterstreichen.
    In Marias Behausung war sogar noch zu erkennen, was für Maschinen hier einst standen. Raw Space nannten die New Yorker so etwas und ließen es klingen, als sei das eine Auszeichnung. Wahrscheinlich, um zu implizieren, dass man aus dem Vorhandenen etwas Spektakuläres machen könne.
    Davon schien Maria noch nie etwas gehört zu haben. Die rohen Wände waren einfach nur schlecht verputzte Mauern, die Fenster offensichtlich nicht isoliert, der dunkle fleckige Holzboden eine Zumutung und die Decken …

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