Ein Koenigreich fuer die Liebe
Mittlerweile sah alles ganz anders aus.
Vielleicht war es doch nicht so verrückt gewesen, sich wieder Hoffnungen zu machen.
„Ich kann es problemlos einschrieben”, erklärte sie. „Ich bin ziemlich sicher, dass ich keine Termine habe, die ich nicht verschieben könnte.”
„Perfekt. Dann ist es also abgemacht.” Damiano trank einen Schluck Kaffee. „Du fliegst nach Hause und kommst in ein paar Tagen nach. So kannst du noch ein bisschen Zeit mit Alessandro verbringen. Bestimmt vermisst er dich schon.”
Sofia schnitt ein Gesicht. „Ich vermisse ihn auch - obwohl ich jeden Tag mit ihm telefoniere.”
„Mir geht es genauso.” Seine Augen hatten einen zärtlichen Ausdruck angenommen. „Ich wollte dir schon vorschlagen, dass du ihn in die Schweiz mitnimmst, aber Urlaub zu dritt können wir im Sommer noch machen.” Er nahm ihre Hand in seine. „Erst einmal ist es wichtiger, dass wir eine Weile allein sind. Nur wir beide. Findest du nicht?”
Sie nickte und versuchte zu ignorieren, dass ihr Herz schneller klopfte. Als er sich dann zu ihr herüberbeugte, um sie sanft zu küssen, war sie überglücklich.
Sie würden Zeit für sich haben, und später würden sie zu dritt Urlaub machen. Ihr Mann begehrte sie und war nett und zärtlich zu ihr. Damals waren es Träume gewesen - sogar mehr als das, verrückte Phantasien. Nun jedoch lag das alles vor ihr, und es schien so, als müsste sie nur zugreifen.
Einen Moment hielt Sofia unwillkürlich den Atem an, weil das Glücksgefühl, das sie verspürte, ihr beinah angst machte. Und sie betete insgeheim, dass es zwische n Damiano und ihr immer so sein würde.
Der letzte Tag in London war einfach herrlich. Der Besuch in Windsor Castle war sehr interessant, das Mittagessen im Kensington Palace köstlich, und das Abendessen zu Ehren von Königin Elizabeth und Prinz Philip erwie s sich als voller Erfolg. Als Sofia danach aus dem Schlafzimmerfenster auf die Stadt blickte, wusste sie, dass sie London immer in guter Erinnerung behalten würde. Dort hatte sie ihren Ehemann zurückgewonnen, und dafür würde sie immer dankbar sein.
Als sie in der Nacht miteinander schliefen, schmiegte Sofia sich eng an Damiano. „Ich bin so glücklich”, flüsterte sie. „Noch nie im Leben bin ich so glücklich gewesen.”
Damiano gab ihr einen Kuss. „Das bin ich auch. Und ich bin sicher, dass wir noch sehr lange so glücklich sein werden.” Einen Moment hielt er sie eng umschlungen. „Allmählich wird mir klar, dass du eine ganz besondere Frau bist.”
Sie wusste, dass sie ihn vermissen würde, wenn er in der Schweiz war, und bedauerte es, dass sie einige Tage von ihm getrennt sein würde. Auf dieser neugewonnenen Nähe konnten sie nur aufbauen, wenn sie so oft wie möglich zusammen waren. Doch die Tage würden schnell vorübergehen, und in der Zwischenzeit konnte sie, Sofia, bei Alessandro sein, den sie manchmal schrecklich vermisst hatte. Und danach würde sie Damiano ganz für sich allein haben!
Der Gedanke daran versetzte sie in eine Art Hochstimmung. Es war, als würde ein Traum wahr werden.
Als sie am nächsten Morgen in Heathrow abflogen, war Sofia daher zuversichtlich und gelassen. Das Flugzeug machte eine Zwischenlandung in Genf, wo Damiano mit seinem Gefolge von Bord ging. Sie war zwar ein bisschen traurig, als sie ihn zum Abschied küsste, aber das Glücksgefühl überwog.
„Wir sehen uns bald”, tröstete er sie. „Ich rufe dich an, damit ich weiß, wann du kommst.”
„Viel Spaß. Arbeite nicht zu hart.” Liebevoll sah sie ihn an. „Ich werde dich vermissen”, fügte sie hinzu, nachdem sie ihn noch einmal geküsst hatte.
„Ich dich auch. Grüß Alessandro von mir.” Schließlich wandte er sich ab.
Sofia hatte eigentlich nicht vorgehabt, während des kurzen Rückflugs nach San Rinaldo Zeitung zu lesen. Es hätte ihr genügt, einfach nur dazusitzen und die glücklichen drei Tage, die sie in London verlebt hatte, noch einmal im Geiste Revue passieren zu lassen. Eine der Stewardessen hatte jedoch in Genf eine Zeitung an Bord mitgebracht und diese auf dem Tisch neben Sofia liegenlassen. Als irgendwann ihr Blick darauf fiel, nahm Sofia sie in die Hand.
Es handelte sich um die Morgenausgabe einer Lokalzeitung. Sie wollte sie gerade durchblättern, als ihr ein Foto auf der Titelseite ins Auge fiel. Gerade indem Moment hob das Flugzeug ab, und ihr war, als würde der Himmel über ihr einstürzen.
Das Foto zeigte Lady Fiona im Genfer Flughafen, und in der
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