Ein koestliches Spiel
Prudences Hand und legte sie sich in die Armbeuge, während er Phillip mit allen Anzeichen von Faszination betrachtete.
Phillip schaute auf die Hand, runzelte wieder die Stirn und sah zur Tür. „Miss Merridew, es wird Zeit, dass Sie gehen. Die Gesellschaft ist...“, er warf einen vielsagenden Blick auf Lord Carradice, „... unpassend.“
„Mr. Otterbury“, erläuterte Prudence, „wünscht, dass ich nach Hause gehe, Lord Carradice. Er fürchtet, meine Anwesenheit hier heute Abend mit Ihnen und Ihrer Tante könnte ein schlechtes Licht auf ihn werfen.“
Lord Carradice betrachtete Phillip mit milder Überraschung. „Auf Sie?“
„Meine ... meine Gastgeberin ist eine Verwandte Lady Gosforths“, antwortete Phillip steif, „und ich mache mir Sorgen, Ihre Ladyschaft könnte ... “ Aus dem Konzept gebracht von dem Ausdruck in Lord Carradices Augen, brach er ab. „Lady Gosforth ist die Tante eines Dukes, wissen Sie“, beendete er seine Ausführungen lahm.
„Ja, das weiß ich. Sie und Tante Gussie sind seit vielen Jahren befreundet“, erklärte Gideon freundlich. „Und Tante Gussie ist auch die Tante eines Dukes. Früher war sie sogar mal die Schwägerin von einem.“
„Ah“, brachte Phillip erstickt heraus.
„Mr. Otterbury vermutet, der Duke of Dinstable sei ein Hochstapler“, unterrichtete Prudence Lord Carradice hilfreich.
Phillip machte einen halbherzigen Versuch, alles abzustreiten.
„Nein! Wirklich? Ein Hochstapler!“ Lord Carradice war sichtlich fasziniert. „Das werde ich sogleich Lady Gosforth berichten. Sie ist seine Patentante, wissen Sie. Wie aufregend!“
Dunkelrot vor Verlegenheit, fuhr sich Phillip mit dem Finger unter den Hemdkragen. „Ich muss falsch informiert worden sein. Ich hoffe, Sie sind nicht gekränkt, Mylord.“
„Oh nein, überhaupt nicht, Ottershanks. Jeder Freund von Miss Merridew ist auch mein Freund. Sie ist die Schwägerin eines Dukes, müssen Sie wissen.“
„Otterbury“, krächzte Phillip schwach.
„Und ich bin der Cousin eines Dukes und war früher der Neffe eines Dukes, ehe er gestorben ist. Zählen tote Dukes auch?“ Phillip murmelte etwas Unverständliches und verneigte sich wieder. Prudence beugte sich über ihren Champagner.
„Da seid ihr ja, Prudence, Carradice“, ertönte hinter ihnen die Stimme von Großonkel Oswald. „Hab mich schon gewundert, wo ihr steckt. Die Zwillinge scheinen sich blendend zu amüsieren. Es gibt in einem hinteren Salon eine Tanzfläche, Prudence. Wenn du und Carradice Lust habt, passe ich solange auf die Mädchen auf.“ Er bemerkte Phillip, der sich unauffällig zu entfernen suchte. „Guten Abend, mein Herr.“
Phillip verneigte sich rasch und wandte sich zum Gehen, daher rief Prudence ihn mit Genuss zurück und stellte ihn als einen Gentleman vor, der gerade aus Indien heimgekehrt war.
„Indien, ja? Habe da auch ein paar Interessen. Und was haben Sie in Indien getan, junger Otterbury? Ach Maudie, Gussie, schön, dass ihr kommt“, sagte Großonkel Oswald. „Prudence und Carradice gehen tanzen.“
„Dann sollte ich wohl mit ihnen gehen“, erwiderte Lady Augusta.
„Nicht nötig“, hielt Großonkel Oswald sie zurück. „Ein verlobtes Paar braucht auf einer kleinen Privatgesellschaft keine Anstandsdame.“
„Ein verlobtes Paar!“, rief Lady Gosforth. „Carradice ist verlobt?“
„Ha! Damit habe ich dich überrascht, was? Dachtest, du wüsstest immer alles zuerst, nicht wahr?“
„Verlobt!“, entfuhr es Phillip schockiert.
„Nein, nein“, widersprach Prudence. „Das ist ein Irrtum. Ich bin nicht mit Lord Carradice verlobt!“
„Doch, das bist du“, entgegnete Großonkel Oswald fest.
„Nein! Ich habe dir doch gesagt, dass sie aufgelöst ist.“ Prudence sandte Lord Carradice einen schuldbewussten Blick. „Es tut mir leid.“
„Unsinn“, erklärte Großonkel Oswald. „Ein kleiner Streit, das ist alles. Ihr beide habt den ganzen Weg hierher nach April und Mai geduftet.“
„Nein, haben wir nicht! “, erwiderte Prudence verzweifelt. „Ehrlich nicht.“
„Eigentlich dachte ich, dass du nach Gardenien riechst“, bemerkte Lord Carradice. „Und ich verwende ein Cologne, das schwach mit Sandelholz parfümiert ist. Es mag allerdings verflogen sein, denn es ist sehr unaufdringlich. Aber du hast eindeutig nach Gardenien geduftet. Und Mondschein.“
Sie sandte ihm einen erbosten Blick, den er mit einem unschuldigen Lächeln erwiderte. Prudence hätte ihn am liebsten geschüttelt. Sie
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