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Ein koestliches Spiel

Titel: Ein koestliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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Nach der Hand ihrer Schwester greifend, eilte Prudence weiter.
    Gideon starrte ihr verblüfft hinterher. „Was, zum ...“ Er schaute ihren Lakai an und wurde mit einem Blick so voller Verachtung belohnt, dass er ratlos war. „Was habe ich denn gesagt?“, wollte er wissen.
    Aber der Lakai schüttelte nur den Kopf und folgte dann den beiden Mädchen.

8. Kapitel
    Einem Mann von Stand steht nichts schlechter zu Gesicht, als zu lachen; es ist ein so vulgärer Ausdruck von Leidenschaft.
    William Congreve
    „Alles, was ich ihr angeboten habe, war, mich als ihr Verlobter auszugeben, damit ihre vermaledeiten Schwestern in die Gesellschaft eingeführt werden.“ Gideon hatte an diesem Abend den Speisesalon betreten und seinen Cousin bereits am Tisch sitzend vorgefunden, wo er geistesabwesend eine silberne Schüssel mit Obst betrachtete, die in der Mitte stand. „Und sie hat mich abgewiesen und ist beleidigt davongestürmt.“ Sie war mehr als beleidigt gewesen. Was, verdammt noch einmal, hatte er nur gesagt, das sie so verstört hatte?
    „Überaus beunruhigend“, antwortete Edward. „Soll ich den ersten Gang bringen lassen?“
    Gideon runzelte die Stirn. Edward schien leicht abgelenkt. Vielleicht fand er das unruhige Leben in London ein bisschen überwältigend. Aber er hatte keine Zeit, sich um seinen Cousin Sorgen zu machen. Seine letzten Worte hatten Prudence aufgebracht, und er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, weshalb. Er war ihre Unterhaltung im Geiste bestimmt ein Dutzend Mal durchgegangen, und trotzdem war er nicht klüger.
    Er sollte nicht weiter daran denken. So machte er es gewöhnlich. Frauen waren merkwürdige Geschöpfe und manchmal wegen der merkwürdigsten Sachen verärgert. Aber aus irgendeinem Grund konnte er es sich nicht einfach aus dem Kopf schlagen. Daher beschloss er, seinen Cousin um Rat zu fragen.
    „Ich dachte, das sei, was sie wollte, aber sie hat sich benommen, als hätte ich sie tödlich beleidigt.“ Er schüttelte seine Serviette aus und schaute den Duke besorgt an. „Sogar ihr Lakai hatte nur einen verächtlichen Blick für mich. Bin ich so verrufen?“
    Edward schüttelte den Kopf. „Ich würde dich nicht als verrufen bezeichnen. Ein übler Schwerenöter, vielleicht; manchmal ein bisschen zu freizügig im Umgang mit den Frauen anderer Männer - allerdings muss man zugeben, dass die Frauen meist auf dich zugehen -, aber verrufen? Nein. Was genau hast du zu ihr gesagt?“ Gideon machte eine verzweifelte Handbewegung. „Ich habe ihr bloß versichert, dass ihre Schwestern keinen Einfluss auf ihre Ehetauglichkeit hätten, dass Schönheit immer Verehrer finden wird. Und wenn es ein Haar in der Suppe gäbe, Sir Oswald die bittere Pille mit einer fetten Mitgift versüßen würde. Und sie hat sich aufgeführt, als hätte ich sie beleidigt!“ Er schüttelte den Kopf und bediente sich aus der nächsten Schüssel. „Es tut mir übrigens leid, dass ich dir die Schwestern heute Nachmittag angehängt habe, aber ich wollte Prudence für mich allein haben.“
    Der Duke sah auf und lächelte, ein Lächeln von befremdlicher Süße. „Oh ja. Das macht nichts. Gar nichts.“ Er seufzte und tat sich eine Portion Butterkrabben mit Fischchen auf.
    Mit gerunzelter Stirn füllte Gideon seinen Teller. „Nun sag mir, was ist mit ihnen nicht in Ordnung?“
    Der Duke zog seine Brauen zusammen. „Nicht in Ordnung? Die Krabben sind ausgezeichnet!“
    „Nicht doch die Krabben! Die Schwestern meine ich. Die Haa-re in der Suppe“, erklärte Gideon ungeduldig. „Was ist mit ihnen nicht in Ordnung?“
    Edward blinzelte. „Da ist nichts nicht in Ordnung mit ihnen, Gideon.“
    „Kein Schielen? Keine Blödheit? Kein offensichtlicher Wahnsinn?“
    Edward starrte ihn an. „Nein, sie sind ganz und gar perfekt.“ Gideon zuckte die Achseln. „Dann neigen sie zu Anfällen.“ „Warum, um Himmels willen, glaubst du so etwas?“
    „Offenbar hat sich Sir Oswald zu der Ansicht verstiegen, dass die anderen Schwestern Prudences Chancen auf eine Ehe ruinieren würden - er weiß ja nichts von Otterbury -, daher besteht er darauf, dass Prudence erst einmal allein und ohne ihre Schwestern ihr Debüt macht. Unter seiner geckenhaften Schale ist er gerissen, also muss da etwas sein. Wenn er sagt, die Schwestern könnten ihre Chancen ruinieren, dann muss etwas mit ihnen nicht in Ordnung sein.“
    „Nein, ich nehme an, es wird ihr Aussehen sein, weswegen er diese Sorge hat.“
    Gideon hob seine Brauen. „Ach,

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