Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein koestliches Spiel

Titel: Ein koestliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
Vom Netzwerk:
Charity.“ Gideon ließ sich wieder auf seinen Platz fallen. Die Erleichterung war beinahe überwältigend. Es verstrichen ein paar Augenblicke, bis ihm die Tragweite von Edwards Erklärung bewusst wurde. „Charity? Das kannst du nicht ernst meinen. Nicht... ihre Schwester!“
    Edward nickte. „Ja, die Klatschtanten werden ein Festmahl halten. Die Geschichte wiederholt sich. Wir werden keinen Moment Ruhe haben, sobald das bekannt wird.“ Er seufzte kummervoll. „Und du weißt ja, wie sehr ich so ein Theater hasse! “

11. Kapitel
    Wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit.
    1, Johannes 3,18
    „Das“, erklärte Hope, als die Kutsche vor dem Haus ihres Großonkels vorfuhr und stehen blieb, „war das Aufregendste, was ich je gesehen habe. Die Musik, die Vorführung, die Kunstreiterinnen - und wie der Mann kerzengerade auf dem Pferderücken stehend geritten ist! Wie sehr wünschte ich mir, das auch einmal zu versuchen!“
    „Und er hat noch nicht einmal die Zügel festgehalten“, stimmte ihr ihre Zwillingsschwester zu. „Und er sah auch gut aus, auf eine derbe, barbarische Art und Weise, meinst du nicht?“
    Die Kutschentür öffnete sich. Gideon stieg aus und fing an, den Damen herauszuhelfen. Die Zwillingsschwestern waren als Erste an der Reihe, gefolgt von Prudence. Sie nahm seine Hand, weigerte sich aber, ihm in die Augen zu sehen. Gideon nahm an, dass sie das nicht konnte. Er hatte den vagen Verdacht, dass sein kleiner Falke völlig durcheinander wegen ihrer Kühnheit war, ihn auf dem Ball zu küssen. Wenn er auch nur ein klein wenig von weiblichem Verhalten verstand, dann war es ihr entsetzlich peinlich; und zwar etwa in gleichen Maßen ihre Erwiderung seines Kusses als auch ihr so gar nicht zu ihr passendes Benehmen. Und daher tat sie einfach so, als wäre gar nichts geschehen. Seit dem Kuss war sie ihm stets reserviert und sehr förmlich begegnet. Sie gab sich, dachte Gideon mit einem inneren Schmunzeln, größte Mühe, so zu tun, als hätten sie sich nie getroffen.
    Aber wenn sie glaubte, strenge Förmlichkeit würde ihn dazu bringen, Abstand zu halten, stand ihr eine herbe Enttäuschung bevor. Sie war einfach bezaubernd wie eine unnahbare kleine Witwe. Wenn sie ihn mit noch mehr Nichtachtung strafte, würde er sie wieder küssen müssen.
    Gideon hielt ihre Hand ein oder zwei Augenblicke länger als nötig, während sie dastand und wartete, dass er sie losließ, ohne ihn anzusehen. Schließlich hob sie doch ihren Blick, starrte ihn ungeduldig an und versuchte vergebens, ihre Hand freizubekommen. Doch er zog sie an seine Lippen, drehte sie um, schob den schwarzen Handschuh zurück und küsste sie auf die freigelegte nackte Haut. Und die ganze Zeit schaute er ihr halb fragend, halb spöttisch in die Augen.
    Feurige Röte breitete sich auf ihren Wangen aus, sie riss die Hand zurück und entfernte sich von ihm. Einen Moment später kam ein Dienstmädchen aus dem Haus auf den nassen Gehsteig gelaufen und drückte ihr einen Zettel in die Hand.
    Gideon drehte sich um, um dem nächsten Mädchen aus der Kutsche zu helfen, aber sein Cousin kam ihm zuvor.
    „Miss Charity“, murmelte Edward ehrerbietig.
    Charity legte ihre behandschuhte Hand auf Edwards und stieg aus.
    „Hat Ihnen die Vorführung gefallen?“, erkundigte sich der Duke ernst und ohne ihre Hand loszulassen, obwohl sie die Kutsche sicher verlassen hatte. Gideon lächelte in sich hinein. Die Pflastersteine waren schließlich ein bisschen uneben.
    Charitys Gesicht strahlte vor Freude auf. „Die Pferde waren ja so klug, sie wussten genau, was sie tun mussten, ohne dass es ihnen jemand sagen musste. Wenn mir vorher jemand erzählt hätte, dass Pferde tanzen können, genau im Takt, hätte ich das nicht geglaubt. Und man denke nur, ich habe jetzt sogar ein Pferdeballett gesehen. Danke, Euer Gnaden, dass Sie uns mitgenommen haben. Es war eine Wirklich wunderbare Erfahrung.“ Sie lächelte, und plötzlich konnte Gideon ihre Ähnlichkeit mit Prudence erkennen. Jetzt war für ihn offenkundig, warum sein Cousin Charity für einen Diamanten reinsten Wassers hielt. Ihr Lächeln war wie das von Prudence.
    „Das Vergnügen lag ganz auf meiner Seite“, erklärte der Duke und errötete. Gideon beobachtete seinen Cousin mitleidsvoll, bemerkte den glasigen Blick, die Hilflosigkeit - wie ein Fisch auf dem Trockenen - und die Ergebenheit. Ja, sie zappelten beide eindeutig am Haken.
    Gideon drehte sich um, um Grace zu helfen, aber

Weitere Kostenlose Bücher