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Ein Kuss für die Ewigkeit

Ein Kuss für die Ewigkeit

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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kann Euch versichern, Mylady, dass hier gesetzlose Banden ihr Unwesen treiben, zu denen auch Frauen gehören. Es gibt keine Gewissheit, dass diese Leute Euch auch nur einen Deut besser behandeln werden als Wimarcs Männer.“
    „Ich danke Euch für Eure Hilfe, aber Keldra ist mit ihren Kräften am Ende, und mir geht es nicht viel besser. Wir können nicht in dieser Geschwindigkeit weitermarschieren, und es ist durchaus anzunehmen, dass diese Leute uns genauso helfen werden wie die Nonnen in diesem Kloster – dessen Namen Ihr im Übrigen bis jetzt nicht erwähnt habt“, fügte sie hinzu.
    „ St. Mary’s-in-the-Meadow “, entgegnete er knapp. „Und ich habe nicht mein Leben aufs Spiel gesetzt, nur damit Ihr Euch und Eure Dienerin abermals in Gefahr bringt.“
    Offenbar hatte sie ihn in seinem Stolz tief verletzt und seine Ehre in Abrede gestellt. Aber das ließ sich nun mal nicht ändern. „Das halte ich nicht für sehr wahrscheinlich. Wenn Ihr also nicht entdeckt werden wollt, solltet Ihr Euch jetzt besser verstecken.“
    „Ach, nun werde ich also von Euch beschützt? Wie großzügig von Euch, Mylady“, erwiderte er und verbeugte sich spöttisch vor ihr.
    „Wollt Ihr lieber bleiben und gefasst werden?“, fragte sie ihn. Die Sorge um seine Sicherheit wog dabei deutlich schwerer als die Verärgerung über seinen herablassenden Ton. „Es wäre bedauernswert für Euch, wenn das geschehen würde.“
    Sie würde ihn nie wiedersehen. Was konnte es da schaden, wenn sie mehr sagte und ihn damit überzeugen konnte, sie allein zu lassen? „Wenn ich ehrlich sein soll, ich würde es sehr bedauern, wenn Ihr leiden müsstest, nur weil Ihr mir geholfen habt.“
    Er erwiderte nichts, sondern blickte sie nur wieder so eindringlich an wie schon zuvor.
    „Was wird aus Eurem Bruder, wenn Ihr in Gefangenschaft geratet?“,erinnerte sie ihn an sein Vorhaben, Ryder zu retten. Sie war fest entschlossen, ihren Kopf durchzusetzen und die Festnahme des Iren zu verhindern.
    Offenbar hatte sie mit ihren Worten ins Schwarze getroffen, denn er machte tatsächlich auf dem Absatz kehrt.
    Sie war erleichtert darüber. Sie musste einfach erleichtert sein.
    „Geht mit Gott“, rief sie ihm nach, während er sich mit Garreth tiefer in den Wald zurückzog. „Und vielen Dank.“
    Finn drehte sich nicht einmal nach ihr um.

6. KAPITEL
    Lizette wartete mit der zitternden Keldra am Straßenrand und versuchte sich einzureden, dass sie das Richtige tat.
    Immerhin konnte sie ja nicht mit Sicherheit sagen, ob Finn und Garreth ihnen tatsächlich halfen. Es war ebenso denkbar, dass Finn sie zu Wimarc brachte oder auch an einen anderen Ort, an dem er sie festhalten konnte, um ein Lösegeld zu erpressen. Immerhin wusste er, wer sie war und mit wem sie verwandt war. Es war bestimmt das Beste gewesen, sich von ihm verabschiedet zu haben.
    Sie fuhr sich mit der Hand durch das zerzauste Haar, wobei ihr klar wurde, dass sie mit ihrer verschmutzten Kleidung mehr nach einer Bäuerin als einer Adligen aussehen musste. Hoffentlich würden ihr Akzent und ihr Verhalten erkennen lassen, dass sie wahrhaftig eine Adlige war. Eilig strich sie ihre Röcke glatt und zog den Mantel enger um sich.
    Zwei Soldaten erschienen nun hinter der Wegbiegung, richtige Soldaten, keine Söldner in zusammengewürfelter und vermutlich gestohlener Rüstung. Die Helme glänzten im morgendlichen Sonnenschein, die Kettenhemden wiesen keinen Flecken Rost auf, und sie trugen einheitliche Surcots in Scharlachrot und Grün. Diese Farbkombination und auch die Farben der Banner, die an den mitgeführten Piken im Wind flatterten, kamen ihr vertraut vor.
    Bevor ihr einfallen wollte, wessen Soldaten das waren, ritt ein Ritter in glänzender Rüstung auf einem prachtvollen Streitross um die Wegbiegung, bei ihm eine Frau in einem grünen Wollmantel, der mit einem Fuchspelz abgesetzt war. Der Mann trug keinen Helm und hatte seine Kappe nach hinten geschoben, sodass sein blondes Haar im Sonnenschein leuchtete, das nach Art der Normannen geschnitten und frisiert war.
    Sie erkannte die Frisur, und sie erkannte auch das Gesicht, bei dessen Anblick ihr einfiel, wessen Standarte die Männer trugen: Lord Gilbert of Fairbourne, der einmal in Averette seine Aufwartung gemacht hatte, weil er um Adelaides Hand anhalten wollte. Oder um Gillians, falls Adelaide ihn abwies. Oder notfalls um Lizettes, wenn er ganz verzweifelt gewesen wäre – auch wenn er es nicht so formuliert hatte, als er sie auf der Treppe in

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