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Ein Kuss für die Ewigkeit

Ein Kuss für die Ewigkeit

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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dabei aus den Augen lassen zu müssen.
    Finn verlagerte sein Gewicht auf ein Bein, verschränkte die Arme und schaute Lizette mit seinen braunen Augen eindringlich an. „Ryder und ich hatten die gleiche verbitterte Mutter, aber verschiedene Väter. Die letzten zehn Jahre verbrachte Ryder in einem Kloster im Norden, wo er eigentlich zum Priester ausgebildet werden sollte. Erst vor Kurzem entschied er sich dagegen, offenbar war das Zölibat doch nicht nach seinem Geschmack.“
    Wenn Ryder seinem Bruder auch nur entfernt ähnlich sah, überlegte Lizette, dann wäre das Zölibat Vergeudung gewesen.
    Der Gedanke berührte sie so peinlich, dass sie sofort den Kopf senkte, damit Finn nicht bemerkte, wie sie errötete. Gleichzeitig versuchte sie, ihre ausschweifende Fantasie in den Griff zu kriegen, die ein Bild vor ihrem inneren Auge davon erscheinen ließ, wie Finn in einem Bett lag, lächelte und wartete … auf eine Frau wartete.
    „Also verließ Ryder das Kloster und machte sich auf die Suche nach mir. Er dachte, als Gesetzloser führt man ein aufregendes Leben. Wie durch ein Wunder machte er mich tatsächlich ausfindig, und dann musste er auch gleich erfahren, wie töricht sein Gedanke gewesen war. Das Leben eines Gesetzlosen ist nicht abenteuerlich, und es ist auch nicht gemütlich. Man muss schlafen und essen, wo und wann sich gerade eine Gelegenheit dazu bietet, man muss sich stets verstecken, man ist immer unterwegs, nirgendwo zu Hause, man hat nie seine Ruhe, und jeden Tag fragt man sich, wie lange es noch dauert, bis das Glück einen verlässt und man gefasst und gehängt wird.“
    Zwar war ein abenteuerliches Leben immer Lizettes Wunschtraum gewesen, aber wenigstens hatte sie ein Zuhause – einen Ort, an dem sie sicher schlafen konnte, an dem es etwas zu essen gab und an dem sie mit einer gewissen Achtung behandelt wurde, auch wenn sie dort nicht unbedingt glücklich gewesen war. „Mich wundert nicht, dass Ihr für Euren Bruder etwas anderes wolltet. Aber sicherlich hätte man doch noch andere Möglichkeiten in Betracht ziehen können – nicht nur Priester oder Dieb.“
    „Gewiss, und das habe ich ihm auch gesagt“, erwiderte Finn. „Aber er ist jung, so wie Garrett, und er wollte nicht auf meinen Ratschlag hören. Genauso verstand er nicht, warum ich mich weigerte, ihm zu einer Gelegenheit zu verhelfen, sich als Dieb zu bewähren. Er suchte Zuflucht im Alkohol und in Schlägereien, nur um zu beweisen, dass er sich gegen andere behaupten kann und dass er ein so zäher Bursche ist wie sein Bruder. Eines Abends legte er sich mit einigen von Wimarcs Leuten an – mit zu vielen, wie jeder vernünftige Mensch hätte erkennen können. Aber Ryder war zu betrunken, und ich war bei einer Frau.“
    Lizette schluckte bemüht und starrte auf ihre Stiefelspitzen. Natürlich verbrachte er Zeit mit Frauen. Er hatte ein schönes Gesicht und einen prachtvollen Körper, und ihn umgab der romantische Hauch des Gesetzlosen, weshalb er vermutlich von so vielen Frauen begehrt wurde, dass er sie mit einem Stock abwehren musste. Sie sollte ihm das nicht zum Vorwurf machen, denn er war sehr männlich, und Männer hatten nun einmal ihre Bedürfnisse …
    „Seid Ihr jetzt entsetzt?“
    Entsetzt? Nein. Er hatte sie neidisch gemacht auf jene Frauen, die sich an seiner nächtlichen Gesellschaft erfreuen durften – auch wenn Lizette ihm das nicht anvertrauen würde. „Es ist ein wenig irritierend, wenn ein Mann frei davon redet, dass er mit einer Frau zusammen war.“
    „Ich bin kein Priester“, meinte er, während sein Blick noch eindringlicher zu werden schien. „Woher wollt Ihr wissen, dass ich nicht von meiner Ehefrau sprach?“
    Ehefrau?, wunderte sich Lizette verblüfft. „Ich dachte nicht, dass Gesetzlose verheiratet sind.“
    „O doch, das kommt vor.“ Er lächelte, als würde ihn ihr Unbehagen amüsieren. „Nicht, dass das auf mich zutreffen würde …“
    „Aber Ihr habt gesagt …“
    „Meine Worte waren: ‚Woher wollt Ihr wissen, dass ich nicht von meiner Ehefrau sprach?‘ Ihr wart davon ausgegangen, dass ich bei einer Hure war, stimmt’s?“
    Damit lag er genau richtig, also erwiderte sie nichts darauf.
    „Ich bin zwar nicht verheiratet, aber trotzdem besuche ich keine Huren. Ich bin mir nur zu sehr darüber im Klaren, was dieses Leben meiner Mutter angetan hat.“
    Offenbar hatte er unter der Art und Weise, mit der seine Mutter ihren Lebensunterhalt verdiente, zu leiden gehabt. „Und trotzdem teilt Ihr

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