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Ein Kuss und Schluss

Ein Kuss und Schluss

Titel: Ein Kuss und Schluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Graves
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sich von ihm und starrte ihn an. »Was für eine dumme Frage! Natürlich liebe ich dich!«
    »Renee mag mich nicht. Ich fürchte, dass du eines Tages auf sie hören könntest.«
    »Sie kennt dich einfach nicht so gut wie ich. Das ist alles.«
    »Aber du weißt nicht alles über mich«, sagte er mit einem seltsamen Gesichtsausdruck, als würde er in weite Fernen schauen. »Vielleicht liebst du mich nicht mehr, wenn du es weißt.«
    »Ganz gleich, was du tust, es gibt nichts, das etwas an meinen Gefühlen für dich ändern würde.«
    »Ich weiß, dass du inzwischen so denkst, aber ...« Tom atmete nervös aus. »Da ist etwas, von dem ich dir erzählen muss.«
    Trotz all seiner Liebesbeteuerung hatte Paula plötzlich ein ungutes Gefühl. Jetzt war es so weit. Daran gab es keinen Zweifel. Jetzt kam der Augenblick, wo er sagen würde: Es war schön mit dir; aber jetzt ist es vorbei. Du hast doch nicht etwa gedacht, dass es für immer sein würde, oder?
    »Tom«, sagte sie. »Sag mir die Wahrheit. Bitte. Du triffst dich doch nicht mit einer anderen Frau, oder?«
    »Natürlich nicht!« Er nahm ihr Gesicht in die Hände und blickte ihr tief in die Augen. »Renee täuscht sich in mir. Ich schwöre es dir. Außer dir gibt es niemanden, Paula. Niemanden.«
    »Was ist es dann?«, fragte Paula.
    Er starrte sie eine ganze Weile an, und seine grünen Augen übten mehr Macht über sie aus als das Pendel eines Hypnotiseurs.
    »Vergiss es«, sagte er schließlich. »Es ist nicht wichtig.«
    Er küsste sie. Es war ein süßer, zärtlicher Kuss, der bald tiefer und intimer wurde. Sie schlang die Arme um seinen Hals, während er sie aufs Sofa drückte. Es erstaunte sie, dass seine Berührung nach all den Monaten immer noch genauso aufregend wie zu Anfang war.
    Ja, er hatte sich ziemlich viel Geld von ihr geliehen, aber er hatte versprochen, alles zurückzuzahlen. Renee sagte ständig, dass er sie nur ausnutzte, doch Paula wusste, dass es nicht so war. Und wenn sie jemals so denken würde, wäre daran nur ihre eigene Unsicherheit schuld. Tom würde ihr niemals etwas Böses antun.
    Niemals.
    Als John auf den Parkplatz der Klinik von Winslow fuhr, staunte er, wie ein so kleines Gebäude das Selbstbewusstsein aufbrachte, sich als Krankenhaus zu bezeichnen. Eine solche Einrichtung konnte sich nur auf Grippeanfälle und verstauchte Fußknöchel spezialisiert haben. Für Leandro war es möglicherweise ein Glücksfall, da seine gebrochene Nase bestimmt genau die Herausforderung war, auf die man hier seit langem wartete.
    John steuerte sofort das Münztelefon in der Eingangshalle an. Während er in der Hosentasche nach Kleingeld kramte, beobachtete er, wie Leandro sich dem Empfang näherte. Die Frau hinter dem Fenster blickte auf und erwartete zweifellos, ein Kind mit laufender Nase oder einen Mann mit Bierbauch und Schmerzen in der Brust zu sehen. Offenbar hatte sie nicht mit einem kahlköpfigen, fast zwei Meter großen Monstrum gerechnet, vor dessen Gesicht selbst der Teufel erschrocken wäre.
    Leandro schob das Fenster auf, beugte sich hinein und sagte etwas zu der Frau. Ihr Unterkiefer klappte herunter, und sie riss die Augen weit auf. Wahrscheinlich hatte er ausgemalt, was ihr geschehen würde, falls sie beabsichtigte, ihn für längere Zeit in irgendein Wartezimmer abzuschieben.
    Sie drehte sich um und rief etwas in ein Zimmer hinter dem Empfangsbereich. Eine Frau um die vierzig kam heraus. Sie hatte den abgestumpften Gesichtsausdruck älterer Mediziner, die neben einem amputierten Bein ihr Mittagessen verzehren konnten und niemals auf den Nachtisch verzichten würden. Doch als ihr Blick auf Leandros Visage fiel, zeigte sie tatsächlich so etwas wie eine betroffene Reaktion.
    John warf ein paar Vierteldollar ins Münztelefon und sah zu, wie Leandro unverzüglich in einen Untersuchungsraum geführt wurde. Interessanterweise schien niemand von den Leuten im Wartezimmer die Neigung zu verspüren, sich beim Personal wegen der vorgezogenen Behandlung dieses Patienten zu beschweren.
    John begann zu wählen, dann fiel ihm etwas ein. Es wäre ein Schuss ins Blaue, aber vielleicht war es möglich, Renee ausfindig zu machen, ohne sich mit der örtlichen Polizei herumärgern zu müssen. Es war zumindest einen Versuch wert.
    Er wählte die Nummer seines Handys, das sich in seinem Wagen befand.
    Es klingelte einmal. Zweimal. Dreimal. Nein, Renee wäre niemals so dumm ...
    Klick.
    »Hallo?«
    Er konnte es nicht fassen. Sie war tatsächlich ans Telefon

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