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Ein Kuss von dir

Ein Kuss von dir

Titel: Ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Ungezwungenheit an den Tag, die sie nicht verspürte, und holte ihren Morgenmantel. Remington den Rücken zukehrend, schlüpfte sie in die Ärmel. »Also deshalb wolltest du Madeline. Du wolltest die Tochter des Duke of Magnus in dein Bett zwingen. Du wolltest ihr Vermögen kontrollieren, um dich für die Deportation deines Vaters zu rächen.«
    »Und für den Mord an Lady Pricilla. Ja, du hast Recht. Mein Plan hat mehr bezweckt, als mir den Triumph zu verschaffen, eine de Lacy im Bett zu haben. Obwohl es mir ein besonderes Vergnügen war.« Er verbeugte sich, und aus seiner Miene zu schließen, hatte er ihre Nacktheit zu schätzen gewusst.
    Es war ihr egal, und in ihrer Stimme schwang eine Spur von Hohn. »Soll ich mich etwa geehrt fühlen, weil du dich dazu herabgelassen hast?« Sie zog mit einem heftigen Ruck den Knoten des Bindegürtels fest. »Erzähl mir den Rest der Geschichte. Erzähl mir alles. Ich verstehe nicht, wie eine junge Dame von adeliger Herkunft, wie meine Tante Pricilla es war, auf einen Bürgerlichen wie George Marchant treffen konnte.«
    Remington tätschelte geistesabwesend den Hund und betrachtete Eleanor mit wollüstigem Blick. »Das ist schnell erklärt. Vor fünfundvierzig Jahren stand dein Großvater kurz davor, alles zu verlieren. Seine Schulden waren gigantisch, und die Einkünfte aus seinen Besitzungen reichten kaum für die Zinsen. George Marchant ist zu ihm gegangen und hat ihm ein Geschäft vorgeschlagen. Er hatte vor, Seiner Majestät Marine mit Verpflegung zu beliefern, aber er kannte nicht die richtigen Leute, die dafür sorgen konnten, dass er den Auftrag bekam. George wollte dem alten Duke die Hälfte des Gewinns abtreten, falls der seinen Einfluss bei Hofe nutzte und ihm den Auftrag verschaffte. Magnus hat eingewilligt und innerhalb eines Jahres genug vom hart erarbeiteten Geld meines Vaters bekommen, um seine Schulden abzutragen. In weniger als fünf Jahren hatte er ein Vermögen gemacht, und was das Beste von allem war, keiner wusste, dass er sich mit schnödem Kommerz die Finger schmutzig gemacht hatte.« In Remingtons Stimme schwang der Sarkasmus. »Dein Großvater war über jeden geschäftlichen Schritt im Bilde, aber mein Vater hat die verrufenen Handelsgeschäfte alleine getätigt, und der Ruf deines Großvaters als nutzloser Aristokrat blieb gewahrt.«
    Eleanor saß auf einem Stuhl am Kamin. Die Asche war kalt, genau wie sie. »Du hast nicht erzählt, wie Lady Pricilla deinen Vater kennen lernen konnte.«
    Er ging auf sie zu, baute sich vor ihr auf und betrachtete sie nachdenklich. »Die beiden Männer wurden Freunde. Mein Vater war ein gebildeter Mann, Magnus war ein Gelehrter, also war George ein häufiger Gast auf den Herrenhäusern des Duke. Dort hat er Lady Pricilla kennen gelernt. Er hat mir oft von ihr vorgeschwärmt. Schön, gütig, intelligent …« Lizzie sprang aus dem Bett und trottete zu Remington hinüber, beschnüffelte die glänzenden Stiefel und sah hingerissen zu ihm auf.
    Dummer Hund. Ihn anzusehen, als ginge die Sonne auf … Eleanor konnte nur hoffen, dass sie ihn nie so ansehen würde.
    Remington fuhr fort: »Ich weiß nicht, wie viel davon bloße Verliebtheit war und wie viel wahr. Aber er liebte sie, und sie erwiderte seine Liebe heftig genug, um sich seinetwegen gegen ihren Vater aufzulehnen. Als der alte Duke darauf bestand, dass sie Fanthorpe heiratete, hat sie sich mit Vater verabredet und im Garten auf ihn gewartet. Sie wollten in jener Nacht durchbrennen, doch als mein Vater sie holen kam, war sie tot – erstochen, über und über mit Blut bedeckt.«
    Remingtons Stimme war harsch geworden, so harsch, dass es schien, der Raum habe sich verdüstert. Lizzie scheute vor ihm zurück, lief zu Eleanor und kauerte sich neben ihre Füße. »Er hat ihren kälter werdenden Körper in den Armen gehalten und seinen Kummer zum Himmel geschrien – und so haben sie ihn dann vorgefunden.«
    Remingtons lebensnahe Schilderung verursachte Eleanor eine Gänsehaut. Sie konnte den durchbohrten Körper förmlich sehen, den verzweifelten Geliebten und das Entsetzen, das die Zeugen empfunden haben mussten, als sie Marchant blutbefleckt dort aufgefunden hatten. Sie rutschte von ihrem Stuhl, ging neben Lizzie in die Knie und grub die Finger ins Nackenhaar der Hündin, als ob Lizzie, die glückliche, unwissende Lizzie, das Ganze hätte gutmachen können.
    »Als die gekauften Killer mein Zuhause und das Geschäftshaus meines Vaters in Boston niedergebrannt haben, ist

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