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Ein Leben als Geist (Romeo & Julian) (German Edition)

Ein Leben als Geist (Romeo & Julian) (German Edition)

Titel: Ein Leben als Geist (Romeo & Julian) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Marlowe
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könnte man sich besser kennenlernen, als bei einem gemeinsamen Abend auf dem Sofa während man Filme guckt und Bier trinkt?“
    „Ich trinke kein Bier.“
    „Na dann schlage ich vor, du fängst damit an. Und ich hoffe, du magst den Sportkanal.“
    Romeo blinzelte. „Den Sportkanal?“
    „Ja.“
    Romeo rollte seufzend die Augen, aber Julian entging nicht, dass einer seiner Mundwinkel zu seinem typischen, leicht verschlagenen Lächeln verzogen war. Anscheinend wusste sein weltgewandter, gebildeter Berater also durchaus die einfachen Freuden des Lebens zu schätzen.
     

Kapitel 6
     
    Julian erwachte mit dem seltsamsten Gefühl von D éjà Vu das er je gehabt hatte. Das Telefon klingelte und er wollte Romeo anstupsen und ihm sagen, dass er rangehen solle doch der Platz neben ihm war leer. Er strich mit der Hand über das zerwühlte Laken. Es war kalt und noch immer ein wenig feucht vom Schweiß oder vielleicht auch von einem Gemisch aus Schweiß und anderen Körperflüssigkeiten. Julian verzog das Gesicht, froh darüber, nicht derjenige zu sein, der in dem nassen Fleck hatte schlafen müssen.
    Gähnend rieb er sich die Augen. Es war schon wieder mitten in der Nacht und Romeo war nicht da. Also nichts Neues.
    Julian warf einen Blick auf die Uhr und stand auf. Es war kurz vor sechs und somit schon fast Zeit zum Aufstehen. Er ging ins Bad und dann in die Küche, wo er Kaffee machte. Die Tasse in der Hand, drehte er sich um. Sein Blick fiel auf die Tür zur Dachterrasse. Sie war angelehnt, also war Romeo anscheinend sehr wohl da, nur halt eben draußen. Julian trat über die Türschwelle. Es war ein weiterer klarer, kalter Morgen, und er war bereit, den Tag in Angriff zu nehmen. Er überquerte die freie Fläche und schaute hinter den Windschutz, der die Liegestühle verbarg. Dann blieb er stehen. Die Dachterrasse war verlassen. Er war alleine.
    Irgendwo im Inneren von Romeos Apartment klingelte das Telefon.
    Ein kalter Schauer lief Julians Rücken hinunter, ein Gefühl der Vorahnung, das nichts damit zu tun hatte, dass sein Handy ebenfalls begonnen hatte, zu vibrieren.
    „Harris“, bellte er sobald er den Anruf angenommen hatte, mit kaum genügend Zeit dazwischen um das Telefon ans Ohr zu drücken.
    „Agent Harris.“ Chief Baxters Stimme zu hören war keinesfalls eine Überraschung. Das besorgte Zittern, das sich in ihren üblichen sachlichen Tonfall geschlichen hatte, schon.
    „Chief?“ fragte Julian in ihre Pause hinein.
    „Ist er bei Ihnen?“
    „Romeo, meinen Sie?“ Er war zu besorgt, um professionell zu bleiben und Chief Baxter schien auf Etikette auch keinen Wert zu legen.
    „Ja.“
    „Ich fürchte, nein.“ Julian ging zurück ins Haus. Er überprüfte das Schlafzimmer, nur um sicher zu gehen, doch die Wahrscheinlichkeit, dass Romeo in der Zwischenzeit zurückgekehrt war, war mehr als gering. Der Schlafbereich war genau so verlassen wie der Rest der Wohnung.
    „Er ist nicht hier“, wiederholte Julian. Er konnte den dumpfen Klang sorgsam verhohlener Panik in seiner Stimme hören. „Wo haben Sie ihn hingeschickt?“
    „Ich…“ Chief Baxter seufzte. „Er sagte, er folge einer Spur, oder genauer, er wolle einem Verdacht nachgehen, den er hatte, doch er hat sich geweigert, mir Details zu erzählen. Anscheinend dachte er, er hätte herausgefunden wer unser Maulwurf ist, wollte es mir aber nicht sagen , falls er sich irrte.“
    „Er weiß es? Er hat herausgefunden, wer der Mistkerl ist, aber wollte es Ihnen nicht sagen? Warum haben Sie es ihm nicht einfach befohlen?“ Julian war kurz davor, zu brüllen. Er balancierte das Telefon zwischen Schulter und Kinn während er eine Jeans anzog.
    „Langsam, Agent Harris“, tadelte Baxter. „Sie vergessen, dass er streng genommen nicht meinem Be fehl unterstellt ist. Und nach allem, was Sie von ihm wissen, glauben Sie doch nicht wirklich, dass irgendjemand ihn dazu bringen könnte, etwas zu sagen wenn er das nicht will?“
    „Nein“, bestätigte Julian resigniert. Er konnte sein Hemd nicht anziehen solange er sein Handy so eingeklemmt hielt, also musste er das wohl auf dem Weg nach unten machen. „Nein, das glaube ich in der Tat nicht. Ich wünschte nur, ich wüsste, was hier los ist. Was kann ich tun, um…“ Er verstummte. Um was genau zu tun? Zu Romeos Rettung eilen? Das hatte er sagen wollen, aber er wusste ja noch nicht mal, ob Romeo Rettung brauchte. Vielleicht hatte er einfach keine Gelegenheit gefunden, anzurufen und ein Statusupdate

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