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Ein Leben lang

Ein Leben lang

Titel: Ein Leben lang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Faye Dyer
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ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte.
    Das Stück war schnell, und nachdem es zu Ende war, war Rebecca ganz außer Atem. Dennoch blieben sie, beide immer noch lachend, auf der Tanzfläche stehen.
    „Das hat wirklich Spaß gemacht. Aber es tut mir so Leid, dass ich Ihnen auf die Zehen getreten bin.“
    „Halb so schlimm.“ Er schaute auf ihre Füße. „Wenn Sie mir mit diesen Absätzen draufgetreten wären, wäre es wahrscheinlich etwas anderes.“ Rebecca schaute ebenfalls auf ihre Füße, die in den hochhackigen Sandaletten klein und zierlich wirkten, und dann auf seine viel größeren in den schwarzen Cowboystiefeln.
    „Ja, sie können tödlich sein.“ Sie hob ihren Kopf und begegnete genau in dem Moment, in dem die Band einen Walzer zu spielen begann, seinem Blick.
    Jackson lauschte einen Moment mit geneigtem Kopf, dann sagte er lächelnd:
    „Ah, ein Walzer! Da man Ihnen das in der Tanzstunde beigebracht hat, nehme ich an, dass meine Zehen sicher sind.“
    Bevor Rebecca protestieren konnte, legte er ihr seinen Arm um die Taille und nahm ihre Hand.
    Obwohl sie in der Tanzstunde Walzer gelernt hatte, war sie nicht darauf vorbereitet, mit einem Mann wie Jackson Walzer zu tanzen. Er hielt sie nicht schicklich ein paar Zentimeter von sich ab, sondern zog sie so eng an sich, dass ihre Körper jede Drehung dicht aneinander geschmiegt vollführten, und sein Oberschenkel rieb sich beständig an ihrem. Die langsamere Musik lockte noch mehr Paare auf die Tanzfläche, so dass man sich kaum mehr bewegen konnte.
    Er schlang seine Arme noch fester um sie, seine Wange berührte ihre Schläfe.
    Rebecca schloss die Augen und drehte ihr Gesicht so, dass sie die kräftige warme Säule seines Halses direkt vor sich hatte. Dabei nahm sie mit jedem Atemzug den schwachen Duft von After Shave, Seife und etwas Undefinierbarem, das ganz allein ihm gehörte, in sich auf.
    Er legte sich ihre Hand auf die Schulter und schlang seinen freien Arm um ihre Taille. Rebecca war ganz atemlos, als sie unter einer Lawine sinnlicher Reize begraben wurde, und verspürte nichts als Erleichterung, als er sie mit beiden Armen noch enger an sich zog. Ihre Hand legte sich in seinen Nacken, wo ihre Finger das seidenweiche Haar dicht oberhalb seines Hemdkragens fanden. So mit dem ganzen Körper an ihn gepresst, spürte Rebecca, wie ihre Brustspitzen hart wurden und ihr Herz schneller klopfte. Sie war so in Anspruch genommen von dem, was mit ihr passierte, dass sie gar nicht bemerkte, wie das Stück endete.
    Erst als Jackson aufhörte, sich zu bewegen und widerstrebend etwas Abstand zwischen sie beide brachte, erwachte sie aus ihrer Versunkenheit.
    In Gedanken immer noch weit weg, legte sie ihren Kopf in den Nacken und suchte seinen Blick. Erst als sie in seinen Augen unverhülltes Begehren las, kehrte sie in die Wirklichkeit zurück. Fast abrupt löste sie sich von ihm und trat einen Schritt zurück.
    „Ich glaube, wir sollten jetzt besser gehen.“ Das Verlangen, das in ihren Adern pochte, machte ihre Stimme heiser.
    Jackson nickte. Er wartete, bis sie ihre Tasche geholt hatte, dann gingen sie zusammen zur Tür. Diesmal verzichtete er darauf, ihre Hand zu nehmen, sondern wahrte sorgfältig Abstand, während sie sich zwischen den Tischen hindurch ihren Weg bahnten. Kurz bevor sie an der Tür angelangt waren, wurden sie von einer Stimme aufgehalten.
    „Jackson! He, Jackson.“
    Als Rebecca sich umdrehte, sah sie Mick, der sich zwischen den Leuten durchdrängte und auf sie zukam.
    „Mick.“ Jackson gelang es nur mit Mühe, sich seine Verärgerung nicht anmerken zu lassen.
    „Hi, Boss.“ Er grinste Rebecca an. „Hallo, Rebecca. Fahrt ihr jetzt zurück?“
    „Ja.“
    „Kann ich mitfahren? Hank ist schon weg, und der Bursche, der mich eigentlich mitnehmen wollte, hat sich klammheimlich mit seinem Mädchen verdrückt.“
    „Klar. Kein Problem.“
    Mick schien das Knistern, das in der Luft lag, nicht zu spüren, und Rebecca war froh, dass sie so der Notwendigkeit enthoben war, mit Jackson Konversation zu machen. Mick und Jackson unterhielten sich über Arbeiten, die in nächster Zeit anstanden, und so fiel es nicht weiter auf, dass sie kaum etwas zur Unterhaltung beisteuerte.
    Sie war auf der Sitzbank des Pickups zwischen Jackson und Mick eingeklemmt, wobei die beiden breitschultrigen Männer den größten Teil des Platzes für sich beanspruchten. So eng an Jackson gepresst, hatte sie das Gefühl, von seinem Körper versengt zu werden. Während der

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