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Ein Leben lang

Ein Leben lang

Titel: Ein Leben lang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Faye Dyer
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vielleicht nicht unbedingt feindselig, aber auch nicht freundlich. Die angespannte Atmosphäre, die zwischen den beiden Männern herrschte, war nicht zu übersehen.
    „Hallo, Jackson.“ Victoria begrüßte ihn mit einem Lächeln. Rebecca entging nicht, dass sie dabei gleichzeitig ihrem Ehemann einen unauffälligen Rippenstoß versetzte.
    „Guten Abend, Victoria.“ Es klang höflich distanziert. Jacksons Gesicht gab nichts von seinen Gefühlen preis, als er sich Rebecca zuwandte und fragte: „Wollen wir tanzen?“
    „Ja, gern.“ Sie stand auf und legte ihre Hand in seine. Als sich seine Hand besitzergreifend um ihre schloss, erschauerte sie, dann ließ sie sich von ihm zur Tanzfläche führen.

6. KAPITEL
    „Was hatte das denn zu bedeuten?“ fragte Rebecca, als sie anfingen, sich im Takt der Musik zu drehen.
    „Was?“ Jackson legte seinen Arm ein wenig fester um ihre Taille.
    „Na, das mit Quinn eben. Das sah nicht so aus, als würden Sie sich besonders mögen.“
    „Das täuscht“, gab Jackson ruhig zurück. „Mit Quinn hatte ich noch nie Meinungsverschiedenheiten, was ich von seinem Bruder allerdings nicht behaupten kann.“
    „Ach ja?“ Sie musterte ihn forschend. „Warum haben Sie gestritten?“
    „Es als Streit zu bezeichnen, wäre übertrieben. Meine Ranch grenzt auf einer Seite an seine, und es kam immer mal wieder vor, dass ein paar meiner Rinder bei ihm drüben gegrast haben. Das hat ihm nicht gepasst.“
    „Aha.“ Rebecca hatte den Verdacht, dass das nur die halbe Wahrheit war, da er nicht gewillt schien, noch mehr dazu zu sagen, fragte sie: „Haben Sie Ihre Liste abgearbeitet?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, aber das geht auch gar nicht. So langsam bekomme ich das Gefühl, dass ich nie fertig werde.“
    „Und haben Sie im Festzelt etwas zu essen abbekommen?“ Er grinste sie an. „Jawohl, Ma’am. Es war in der Tat köstlich. Nur Schokobrownies gab es leider keine, deshalb musste ich mit Erdbeerkuchen vorlieb nehmen.“
    „Lassen Sie mich raten. Sie und Hank haben eine ausgeprägte Schwäche für Schokolade, stimmt’s?“
    „So könnte man es ausdrücken. Oder vielleicht hat mich Hank ja auch einfach nur angesteckt.“
    Das Stück endete und ein neues begann, diesmal ein langsameres. Jackson legte fest seinen Arm um sie, sein Kinn war ganz dicht neben ihrer Schläfe, die kräftige Säule seines Halses nur einen Atemzug von ihren Lippen entfernt. Genau wie beim letzten Mal, als sie miteinander getanzt hatten, wurde Rebecca auch dieses Mal wieder von heftigem Verlangen überschwemmt.
    „Jackson…“ Der Rest ihres Satzes blieb in der Luft hängen. Sie hätte gern offen ausgesprochen, was sie bewegte, aber sie war sich nicht sicher, wie viel sie sagen sollte.
    „Ja?“
    Das Wort war nur ein heiseres Brummen, das ihr verriet, dass sie hier nicht die Einzige war, die Probleme hatte.
    „Ich bin mir nicht sicher, ob wir wirklich…“ Sie unterbrach sich und räusperte sich.
    Er wandte den Kopf und schaute sie an. „Ob wir was? Tanzen sollten?“
    „Ja.“ Das gedämpfte Licht auf der Tanzfläche machte es schwierig, in seinen Augen zu lesen, obwohl sein Gesicht nur ein paar Zentimeter von ihrem entfernt war. Doch da er seine Arme um sie gelegt hatte und sich ihre Brüste gegen seinen Brustkorb pressten, konnte sie spüren, dass seine Muskeln vor Anspannung vibrierten.
    Eine ganze Weile hüllte er sich in Schweigen. Als er schließlich sprach, klang sein Ton mild, was in einem starken Gegensatz zur eindeutigen Reaktion seines Körpers stand. „Und warum?“
    „Weil ich verlobt bin.“
    Jackson starrte sie einen langen Moment aus zusammengekniffenen Augen an.
    Gleich darauf blieb er abrupt stehen und zog sie von der Tanzfläche.
    Um nicht die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zu lenken, blieb Rebecca nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Er bahnte sich seinen Weg durch die Menge und führte sie durch einen Hinterausgang nach draußen in die Nacht. Als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, wurde es um sie herum still und dunkel.
    Bevor Rebecca protestierten konnte, hatte Jackson sie auch schon gegen die Hauswand gedrängt, an der er sich mit beiden Händen abstützte, während sein Mund auf ihren zukam.
    Sobald sich dann ihre Lippen begegneten, erkannte Rebecca blitzartig, dass sie sich genau danach die ganze Zeit über gesehnt hatte. Dass sie nachts nicht ruhig hatte schlafen können, weil sie wissen musste, wie es sich anfühlte, Jacksons Mund auf ihrem zu

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