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Ein letzter Brief von dir (German Edition)

Ein letzter Brief von dir (German Edition)

Titel: Ein letzter Brief von dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Ashton
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hängen, der ein aufgeregtes Kribbeln ihre Wirbelsäule hinaufsandte. Er war zwei Jahre alt, befand sich auf einer Seite über Inneneinrichtung und handelte von Antheas Haus.
    «Orla?» Cal stand vor ihr. «Es hat vor einer halben Ewigkeit geläutet.»
    Stop’n Grow hatte auch nicht geholfen. Orla knabberte an ihren Fingernägeln.

Sims Tagebuch
    1 . November 2011
     
    Am Set angespannte Stimmung. Hat die Crew etwas bemerkt? Sollten wir nicht einfach drauf scheißen und es publik machen, zusammen durchbrennen? Mum würde STERBEN . Dad … Da gibt es nichts zu beschönigen: Dad würde nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Er hätte keine Wahl. Die irische Presse würde sich auf den Senatorensohn und seine «unpassende» Affäre nur so stürzen.
    Maude – Maude würde es vielleicht verstehen.

Kapitel einundzwanzig
    G ib es zu, alte Frau», sagte Bogna. «Du findest George sexy.»
    «Hey!» Das konnte Orla nicht durchgehen lassen. «Wir nennen Maude nicht
alte Frau

    «Pfff.» Bogna war es offenbar überdrüssig, auf eine politisch korrekte Ausdrucksweise zu achten. «Okay. Gib es zu,
ältere Dame

    Bogna war jetzt nicht mehr Orlas besserwisserische, mürrische Studentin, die bei jedem Wetter Minirock trug, sie war jetzt die kleine Schwester ihres Freundes. Marek war jetzt offiziell Orlas Freund. Dieser Rubikon war überschritten. Bevor sie die Valentinskarte gelesen hatte, war der Begriff überfrachtet gewesen, und sie hatte sich gefragt, ob sie jemals wieder einen Mann als «ihren Freund» bezeichnen würde. Inzwischen war es die auf der Hand liegende, im Grunde die
einzige
Bezeichnung für den Mann, der sie bekochte, sie regelmäßig und berauschend liebte und ihr SMS schickte, die mit den Worten begannen «Guten Morgen, meine Schöne».
    «Aber ich bin doch alt», sagte Maude sanft. «Hast du meine französischen Klassiker schon erfasst, Bogna?»
    «Ich hasse Flaubert», sagte Bogna. «Und von Zola krieg ich Pickel.»
    «Versuche das nicht zu erwähnen, wenn Kunden im Laden sind.» Maude schnaubte, denn diese Zurechtweisung schien überflüssig. Auf der Straße draußen wimmelte es vor Menschen, aber keiner von ihnen setzte einen Fuß in das Geschäft. «Und ich hatte es für verdammt augenfällig gehalten, dass ich George sehr gern mag.» Sie machte ein saures Gesicht, als sich ihre beiden streitbaren Helferinnen erstaunt zu ihr umdrehten. «Ich mag zwar alt sein, aber ich bin noch nicht vertrocknet. George ist gut gekleidet, höflich, aufgeräumt, und seine Augen sind von einem besonderen Grau, das ich schon immer geliebt habe. Wie Kiesel», sagte sie und blickte an Bogna und Orla vorbei. «Wie Kiesel auf dem Grund einer Quelle.»
    «Wow!», sagte Bogna laut und langsam.
    «Ich beabsichtige jedoch nicht, meinen Gefühlen Taten folgen zu lassen.»
    «Warum nicht?» Bogna war empört. Sie ließ ihren romantischen Gefühlen stets im Handumdrehen Taten folgen. «Maude, wir haben einundzwanzigstes Jahrhundert!»
    «Das ist mir bewusst, Liebes. Ich bin glücklich mit meinem Leben.»
    «Niemand ist glücklich allein», raunzte Bogna, und Orla erkannte in ihrer Stimme Mareks Halsstarrigkeit.
    «Glücklicherweise sind wir alle verschieden», sagte Maude. «Wenn wir alle Pistazieneis lieben würden, wäre davon auf der Welt nicht genug vorhanden. Zum Glück bevorzugen einige von uns Stracciatella.»
    Die Türglocke bimmelte, und alle drei drehten sich um, damit sie die Kundschaft begrüßen konnten. «Ich bin’s nur!», strahlte Sheraz und schwankte unter einem großen Karton. «Ich habe keine WC -Enten mehr.»
    «Wir werden’s überleben», murmelte Maude.
     
    «Orla? Hier ist Ma. Kannst du sprechen?»
    «Wie geht’s, Ma? Schon wieder Mittwoch!»
    «Schon wieder
Dezember

    «Ja.»
    «Die Jahre werden immer kürzer. Schrecklich, oder?»
    «Stimmt schon.»
    «Und jetzt haben wir wieder Dezember. Ja, ja.»
    «Ja, ja, so schnell geht das.»
    «Tu nicht so, als wüsstest du nicht, worauf ich hinauswill, du freche Göre!»
    «Ma! Aus dem Alter bin ich nun wirklich raus.»
    «Orla Cassidy, kommst du Weihnachten nach Hause oder nicht?»
    «Nein, Ma, ich komme nicht.»
    «Großartig. Toll. In Ordnung. Ich bestelle den Truthahn ab. Ich verbringe den Tag im Bett. Ganz allein.»
    «Ma, du wirst wie üblich ein volles Haus haben.»
    «Es könnte mein letztes Weihnachten auf dieser Erde sein.»
    «Das sagst du seit 1990 , Ma. Dir geht es gut. Oder? Sonst würdest du mir das doch sagen, oder, Ma?»
    «Ja, mir geht

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