Ein Liebestraum auf den Bahamas
so tief unter die Haut ging?
Nach Atem ringend, wich sie zurück, sah aus dem Fenster und lächelte Brandon dann an. „Möchtest du einen Spaziergang am Strand machen, bevor es zu dunkel wird?“
„Sehr gern sogar“, erwiderte er heiser.
„Ich hole nur ganz schnell noch einen Schal. Du kannst auf der Terrasse auf mich warten, wenn du möchtest.“
„Gut.“
Als sie an ihm vorbeigehen wollte, hielt er sie einem Impuls folgend am Arm fest. Sachte strich Brandon ihr eine Strähne aus der Stirn und spürte, wie Cassie erschauerte, als er ihr einen flüchtigen Kuss auf die Lippen gab. „Ich werde warten“, flüsterte er.
Wenige Minuten später kam Cassie auf die Terrasse und sah Brandon. Den Rücken ihr zugewandt, stand er da. Er hatte die Hände in die Hosentaschen gesteckt und blickte auf das Meer hinaus. Er sah so sexy, so männlich aus, dass es eigentlich verboten sein müsste.
Offenbar war er tief in Gedanken versunken. Cassie fragte sich, was in ihm vorging. Hatte das Gespräch über seine Exverlobte alte Wunden aufgerissen? Es war nicht leicht, darüber hinwegzukommen, dass ausgerechnet der Mensch einen betrog, den man liebte oder zu lieben geglaubt hatte. Das hatte Cassie bei Jason feststellen müssen.
„Ich bin so weit.“
Beim Klang ihrer Stimme drehte er sich um und ließ den Blick anerkennend über ihre Figur gleiten. Erstaunt zog Brandon die Augenbrauen hoch, als er ihre nackten Füße betrachtete.
Sie musste lachen. „Sieh mich nicht so verblüfft an. Man geht nie mit Schuhen am Strand spazieren. Das ist ein ungeschriebenes Inselgesetz. Also zieh deine Schuhe auch aus.“
Lächelnd setzte er sich in einen der Rattansessel und zog, ohne zu zögern, Schuhe und Socken aus. Cassie fand seine Füße genauso sexy wie alles an ihm. Schließlich stand er auf. „Zufrieden?“
„Oh ja, sehr sogar. Jetzt können wir Fußspuren im Sand hinterlassen.“ Sie streckte die Hand aus. „Komm.“
Er umfasste ihre Rechte, und gemeinsam gingen sie die Stufen hinunter zu dem kleinen Privatstrand hinter Cassies Haus.
„Erzähl mir von deinem Leben in Orlando.“
Ohne es zu wissen, rief sie ihm die Lügen ins Gedächtnis, die er ihr bereits aufgetischt hatte. Und weitere würden notgedrungen folgen, wenn er nicht ertappt werden wollte. „Was möchtest du denn wissen?“, fragte er, um Zeit zu gewinnen.
Sie zögerte einen Moment, bevor sie sanft lächelte. „Gib es jemand Besonderes in deinem Leben, der auf deine Rückkehr wartet?“
„Nein“, antwortete er sofort. „Ich gehe ab und zu mit ein paar Frauen aus, die ich kenne. Aber keine von ihnen bedeutet mir mehr als meine Freunde.“
Da sie nichts darauf erwiderte, fügte er nach einer Weile hinzu: „Es liegt nicht daran, dass ich jetzt allen Frauen misstraue, weil meine Ex mich betrogen hat. Darüber bin ich schon längst hinweg. Nach der Trennung habe ich zwar mehr gearbeitet als davor. Aber ich hatte vorher so viel Zeit wie möglich mit meiner Verlobten verbracht, weil ich dachte, dass sie es brauchte.“
„Und dann hast du herausgefunden, wie es tatsächlich war.“
„Ja. Jamie hatte Minderwertigkeitsgefühle. Ich wollte sie nicht vernachlässigen und damit ihre Unsicherheit noch verstärken. Aber das genügte ihr nicht. Sie musste sich doppelt sicher fühlen, indem sie außer mir noch jemand anderen an sich band.“
„Hat sie nicht daran gedacht, wie du reagieren würdest, wenn du es herausfindest?“
Er zuckte die Achseln. „Sie hat wohl gedacht, dass ich nie dahinterkomme. Am Ende hat sie sogar zugegeben, dass sie ihren Geliebten nicht einmal nach unserer Hochzeit aufgegeben hätte.“
„Sie muss ganz schön schamlos sein.“
Ihn wunderte, dass ihm genau das nicht sehr viel früher aufgefallen war. „Ja, das ist sie wohl“, erwiderte er nüchtern.
Kurz vor dem Wasser blieben sie stehen und sahen auf das Meer hinaus. Brandon spürte die Wärme, die von Cassie ausging, und nahm ihr Parfum wahr. Ein Gefühl tiefer Zufriedenheit ergriff ihn. Es war einfach schön, mit Cassie zusammen zu sein.
In diesem Moment drehte sie sich zu ihm um und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „Der Sonnenuntergang ist wunderschön, nicht wahr?“
„Ja. Genau wie du.“
Sie hielt den Atem an und lachte verlegen. „Bist du immer so ein Schmeichler?“
„Nein, nicht immer.“
„Dann sollte ich mich wohl wie eine besondere Frau fühlen?“
Er nickte. „Weil du etwas Besonderes bist.“
Als wäre es das Selbstverständlichste von der
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