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Ein Liebhaber wie Tony

Ein Liebhaber wie Tony

Titel: Ein Liebhaber wie Tony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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jetzt ins Bett. Gute Nacht.«
    Â»Gute Nacht«, erwiderte Tony aus Höflichkeit, ohne den Blick von seinen Entwürfen für das nächste Bauprojekt zu wenden.
    Bevor sie vom Tisch aufstand, verspürte Sharon ein kindliches Verlangen, ihren Kaffee über Tonys Pläne zu schütten.
    Auf der Mitte der Treppe drehte Sharon sich um und sah, dass Tony sie beobachtete. Für einen Moment war sie wie erstarrt von den zärtlichen Gefühlen, die sie durchfluteten. Es ging aber sofort vorüber, als Tony den Kopf wieder über die Arbeit neigte.
    Sharon ging ins Badezimmer, duschte kurz, putzte sich die Zähne und zog ein Baumwollnachthemd an. Wenig später schlüpfte sie in das breite Bett im großen Schlafzimmer. Sie starrte an die schrägen Wände, bemühte sich, die Tränen zu unterdrücken. Schließlich kroch sie noch tiefer unter die Decke und versuchte zu schlafen.
    Aber unwillkürlich ließ sie die Geschehnisse des Abends noch einmal Revue passieren und fragte sich, warum sie mit Tony nicht mehr reden konnte. Jeder Versuch endete damit, dass sie ihn erst reizte und dann unsichtbare Türen zwischen ihnen zumachte oder einfach weglief.
    Schmerzlich wurde Sharon seine Nähe bewusst. Nach all den Monaten der Trennung brauchte sie ihn noch immer. Sie legte eine Hand auf den Mund, um nicht seinen Namen auszusprechen.
    Von unten hörte sie leise Klänge vertrauter Musik. Es hatte eine Zeit gegeben, in der diese süßen Klänge ihr Herz erhellt hatten.
    Sie ließen sie in schwindelnden Höhen schweben, wenn sie in Tonys Armen lag und die Leidenschaft sie überwältigte.
    Sharon zog sich die Decke übers Gesicht, und Ewigkeiten später schlief sie ein.
    Als Sharon erwachte, war das Zimmer sonnendurchflutet, und es roch nach frischem Kaffee.
    Sie streckte sich genüsslich und öffnete die Augen. Im selben Augenblick erblickte sie ein sonnengebräuntes Gesicht neben sich und fühlte ein muskulöses Bein an ihrem Oberschenkel.
    Â»Ach du Schreck«, flüsterte sie. »Wir haben uns geliebt, und ich habe es verschlafen.«
    Tony brach in schallendes Gelächter aus. »Leider nicht. Wir haben uns nicht geliebt.«
    Sharon setzte sich auf und hielt sich die Decke vor die Brust, obwohl sie ein bis oben geschlossenes Nachthemd trug. Sie erinnerte sich noch, es angezogen zu haben. Als sie unter die Decke schaute, stellte sie fest, dass das Nachthemd noch in tadellosem Zustand war.
    Â»Was bildest du dir eigentlich ein, Tony Morelli?«, rief sie wütend.
    Tony rollte sich auf die Seite, ohne auch nur die Augen zu öffnen. Gleichzeitig zog er die Decke übers Gesicht und brummte irgendetwas Unverständliches.
    Â»Ihr habt euch also wieder vertragen?« Brian war im Türrahmen erschienen und strahlte. In der Hand hielt sie ein Tablett, auf dem zwei Tassen Kaffee standen.
    Â»Nein, haben wir nicht«, antwortete Sharon.
    Â»Nicht gerade eine diplomatische Antwort«, bemerkte Tony unter der Decke. »Jetzt wird sie bestimmt fragen …«
    Â»Wieso liegt ihr dann zusammen im Bett?«, wollte Brian prompt wissen.
    Â»Siehst du?«, brummelte Tony.
    Sharon stieß ihm den Ellenbogen in die Seite und wurde puterrot.
    Â»Ich weiß es nicht«, sagte sie aus ehrlicher Überzeugung. »Ich hab’ wirklich keine Ahnung.«
    Brian stellte das Tablett mit den Tassen auf Sharons Nachttisch, wobei sie ein bisschen Kaffee verschüttete. Tränen standen plötzlich in ihren großen Augen.
    Â»Da hast du es«, zischte Sharon, als ob Brian es nicht hören könne. »Erklär es ihr, aber sofort.«
    Stöhnend kam Tony unter den Decken hervor und setzte sich auf.
    Â»Es gibt nur ein Bett hier«, sagte er sachlich, fuhr sich mit der Hand durch das zerzauste Haar und gähnte. »Das Sofa ist zu kurz für mich, also bin ich zu deiner Mom gegangen.«
    Â»Ach so«, murmelte Brian unwirsch und ging aus dem Zimmer.
    Â»Sie hat es nicht verstanden«, klagte Sharon.
    Tony fasste vor ihr her und nahm sich eine Tasse Kaffee.
    Â»Kinder müssen nicht immer alles verstehen«, erwiderte er.
    Hätte er nicht die heiße, dampfende Tasse in der Hand gehabt, Sharon hätte ihn geschlagen. So aber nahm sie sich nur selber einen Kaffee.
    Nach einer Weile stand Tony auf und ging ins angrenzende Badezimmer. Sharon sah erst gar nicht hin, ob er einen Pyjama trug oder nicht. Ein paar Minuten später

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