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Ein Liebhaber wie Tony

Ein Liebhaber wie Tony

Titel: Ein Liebhaber wie Tony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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auf. Solch sentimentale Ausbrüche in der Öffentlichkeit fand er peinlich.
    Â»Bussi, Bussi«, stichelte Brian nun, um nicht zurückzustehen.
    Â»Was haltet ihr beiden von einem Schweizer Internat?«, fragte Tony, ohne eine Miene zu verziehen. »Ich denke da an einen Ort hoch oben in den Alpen, wo jedes Kind von fünf Nonnen umsorgt wird.«
    Brian und Marc kicherten, und Sharon verspürte einen Stich im Herzen, weil Tony so locker mit den Kindern umgehen konnte. Welch guter Vater er war! Sie war müde, hungrig und mehr als verwundbar. Schnell rief sie sich die Kartons mit den Bauplänen ins Gedächtnis zurück, um wieder einen Grund zu haben, böse auf Tony zu sein.
    Dieser Mann tat keinen Schritt, ohne irgendwelche Unterlagen der Morelli-Baufirma bei sich zu haben. Und gerade er konnte nicht verstehen, warum das »Traumland« ihr so viel bedeutete!
    Immer tiefer steigerte Sharon sich in ihren Groll hinein, und als die Cheeseburger, Pommes frites und Milchshakes kamen, war sie mehr als sauer. Tony sah sie forschend an, sagte aber nichts.
    Der Strom war wieder da, als die vier Morellis ins Haus zurückkamen. Sharon brachte die Kinder nach oben ins Bett, und Tony holte ein paar Werkzeuge, einen Wassersauger und Ventilatoren aus dem Auto.
    Während Sharon dann mit dem Gerät literweise das Wasser aus dem Teppich saugte, reparierte Tony das gebrochene Rohr im Badezimmer. Anschließend nahm er teilweise den Teppich hoch und platzierte die Ventilatoren, damit der Boden trocknen konnte.
    Sharon hatte frischen Kaffee gebrüht und goss Tony einen Becher voll ein. Sie war entschlossen, sich nicht mehr so wie im Restaurant zu benehmen, sondern wie eine moderne, aufgeschlossene Exehefrau. Was immer das auch sein mochte.
    Â»Ich weiß zu schätzen, was du hier alles getan hast«, sagte sie mit einem steifen Lächeln und reichte ihm den Kaffee hinüber.
    Tony, der inzwischen am Esstisch saß und ausgerollte Entwürfe vor sich hatte, sah sie ironisch an.
    Â»Das tust du nicht«, meinte er, nahm ihr den Kaffee aus der Hand und brummte: »Danke.«
    Sharon zog einen Stuhl heran und setzte sich ebenfalls.
    Â»Einen Moment mal«, sagt sie rasch, bevor Tony sich wieder seinen Entwürfen widmen konnte. »Jetzt hör mir bitte verdammt noch mal eine Sekunde lang zu!«
    Â»Ich warte. Was willst du mir mitteilen?«
    Â»Ich finde es wirklich gut, dass du hergekommen bist.«
    Tony sah sie nur an. In seinen Augen spiegelten sich Ungläubigkeit und Ärger.
    Sharon atmete tief durch.
    Â»Also gut, du hast die Nachricht gehört, die ich dir auf den Anrufbeantworter gesprochen habe, stimmt’s?«, mutmaßte sie und konnte ein leichtes Zittern in ihrer Stimme nicht vermeiden.
    Â»Sehr richtig«, antwortete er, und die Worte kamen wie ein Donnerschlag.
    Â»Ich habe es nicht so gemeint, als ich sagte, du seist ein übereifriger, anmaßender …« Ihre Stimme versagte. »… chauvinistischer Kerl«, ergänzte Tony. Sharon biss sich auf die Unterlippe.
    Â»Vielleicht hätte ich es auch etwas anders ausdrücken können«, gab sie dann zu. »Aber ich war so wütend, weil ich nie wissen werde, ob ich mit einer Krise allein fertig werde, wenn du schon bei der kleinsten Kleinigkeit als Retter daherkommst.«
    Â»Warum hast du so schreckliche Angst davor, mich zu brauchen?« Tony war jetzt richtig böse.
    Sharon stand auf, ging in die Küche und holte sich auch einen Kaffee. Als sie zurückkam, war sie fest entschlossen, sich keinesfalls wieder aufzuregen. Sie wechselte das Thema. »Ich habe an die Zeiten gedacht, als deine Baufirma noch nicht so groß war und ich das ‚Traumland‘ noch nicht hatte.«
    Tony stöhnte auf. »Du weichst schon wieder mal aus, das weißt du sehr genau.«
    Sharon sah ins Feuer und dachte an die Nächte, die von Musik und Liebe erfüllt gewesen waren. Es gab ihr einen Stich ins Herz.
    Â»Ich weiß nicht, was du meinst«, antwortete sie.
    Â»Du lügst«, gab er mit schonungsloser Offenheit zurück und widmete sich wieder seiner Arbeit.
    Â»Wo schläfst du heute Nacht?« Diese Frage sollte desinteressiert und unbekümmert klingen. So als hätte sie, Sharon, andere Sachen zu tun, als sich mit Betten und Scheidungen auseinanderzusetzen.
    Tony blickte nicht auf. Seine einzige Antwort war ein Achselzucken.
    Sharon gähnte. »Ich glaube, ich gehe

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