Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
bist doch nicht so verlogen, wie ich angenommen hatte. Komm doch gleich mit, sonst entwischen uns die meisten davon. Du weißt doch, Menschen sind ziemlich ängstlich gegenüber einem Drachen. Außerdem siehst du auch ziemlich hungrig aus.“ Im Gedanken an Menschen fing der Drache schon zu sabbern an.
Der Lindwurm begleitete den Drachen ins Dorf, auch wenn er an den Menschen nicht wirklich interessiert war. Zwar fraß er gelegentlich schon mal einen, doch wirklich lecker fand er sie nicht. Drachen schmeckten einfach viel besser, dachte er sich. „Ich glaube, hier leben genug Menschen für uns beide. Selbst wenn ein paar entkommen ist das auch nicht so schlimm.“
Slykur hatte wirklich Spaß daran die wehrlosen Menschen zu jagen und zu fressen. Es war für Menschen fast unmöglich, dem Drachen zu entkommen. Da Slykur schon seit einigen Tagen nichts mehr gefressen hatte, fiel er gierig über alles her, was sich bewegte. Manche Menschen verschlang er einfach. Andere zerkaute er genüsslich mit seinen Zähnen. Kaum einen ließ er entkommen. „Wurde auch Zeit das ich was zu Fressen bekomme." Als er so ziemlich alle erwischt und den Rest verjagt oder getötet hatte, fing er an befriedigt zu grinsen. „Das hat Spaß gemacht. Aber jetzt habe ich erst mal genug. Aber eine Frage hätte ich noch Lindwurm."
Der Lindwurm schaute geduldig dabei zu, wie der Drache in dem Menschendorf herumtobte. Es störte ihn gar nicht, dass der Drache kaum einen Menschen für ihn übrig ließ, denn wenn der Lindwurm erst den Drachen verschlungen hatte, würde er, zumindest indirekt gleichzeitig auch die Menschen bekommen. „Was für eine Frage, Kleiner?" Um nicht aufzufallen schnappte sich auch der Lindwurm einen der Menschen, doch er spielte nur ein bisschen mit ihm, ohne ihn zu fressen.
Wegen dem gefüllten Magen verschwand auch gleich Slykurs schlechte Laune und das Misstrauen gegenüber dem Lindwurm sank auch. „Ha, du spielst auch gerne mit deiner Beute, gleich wie ich. Wir würden ein gutes Team abgeben.“ Slykur begann zu schmunzeln. „Aber was ich dich eigentlich fragen wollte... steht dein Angebot noch... du weißt schon die Massage wegen meinem verletzten Flügel. Das würde mir wahrscheinlich sehr helfen.“
Der Lindwurm lächelte. „Klar, ich bin gut im Massieren. Das könnte ich gerne tun, wenn du nichts dagegen hast. Aber dazu muss ich mich ein wenig um deinen Körper schlingen. Ich hoffe, das macht dir nichts aus, Kleiner.“
„Hm, ich weiß ja nicht ob das wirklich so eine gute Idee war, danach zu fragen“, murmelte Slykur leise vor sich hin. „Muss das wirklich sein? Ich mag das nämlich nicht besonders wenn sich etwas um mich schlingt. Du bist fast wie eine Schlange. Vielleicht willst du mich nur umschlingen um mich zu erwürgen. Ich weiß einfach nicht, ob ich dir schon genug vertrauen kann, um mich einfach von dir umschlingen zu lassen."
„Keine Sorge, Kleiner. Es ist doch nur zum Massieren. Es wird dir gefallen. Außerdem erwürgen Lindwürmer ihre Opfer normalerweise nicht. Obwohl wir durchaus stark genug wären, um es tun zu können", erklärte der Lindwurm lächelnd. Der Drache wusste anscheinend nicht wirklich gut, über Lindwürmer bescheid, denn sonst hätte er sicher nicht nach so etwas gefragt, dachte der Lindwurm. So eine Massage würde dem Lindwurm beste Chancen geben, den Drachen endgültig zu bezwingen. Aber wollte der Lindwurm das überhaupt noch? Er wusste selbst nicht mehr so genau, was er wollte. Den Menschen, den der Lindwurm noch immer festhielt, ließ er jetzt einfach laufen. Obwohl der Lindwurm den Menschen ziemlich fest umschlungen hatte, schien dieser nicht verletzt zu sein und er rannte auch sofort davon, als der Lindwurm ihn losließ.
Momentan schwirrten einige Fragen in Slykurs Kopf herum. Es fiel ihm richtig schwer, sich zu konzentrieren. Der Drache wurde etwas nervös, da er es sich gerade anders überlegt hatte. Im Gedanken an das erste Treffen mit dem Lindwurm, will er sich nicht wirklich von ihm umschlingen lassen. Wie sage ich ihm das am Besten, ohne dass er ausrastet? dachte sich der Drache.
„Ähm... also... also, das funktioniert doch auch sicher ohne dass du mich umschlingen musst, oder?" Slykur fing leicht zu schwitzen an, da er sich nun doch ein wenig Sorgen machte.
„Du wirst doch nicht etwa nervös, kleiner Drache? Du musst dir keine Sorgen machen. Ich kann ganz sanft sein, auch wenn mir das keiner zutraut", erwiderte der Lindwurm und streichelte den Drachen
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