Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
Bewusstsein zu bleiben. Langsam formte sich aus dem ewigen Weiß wieder die reale Umgebung, obwohl das Bild vor den Augen noch ein wenig verschwommen war. „W... was hast du gemacht? Hast du den Verstand verloren?“
Als der Lindwurm sah, dass es noch nicht genug war, wiederholte er es gleich noch einmal. Er war fest entschlossen, dem Drachen jetzt keine Chance mehr zu lassen. „Ich unterziehe dich nur einer kleinen... Elektroschocktherapie“, erwiderte der Lindwurm grinsend und zog gleichzeitig seine Umschlingung deutlich enger, damit sich der Drache nicht so leicht befreien konnte.
Und noch mal der gleiche Schmerz der durch Slykurs Körper zuckte. Der Drache brüllte kurz auf. "H... hör auf... da... damit...“ Slykur biss so fest er konnte in den Lindwurm. „Was tust du da?“, fragte Slykur noch, bevor er verzweifelt zu schnaufen begann.
Doch der Lindwurm war in einer viel besseren Position und so hatte Slykur kaum eine Chance, sich zu verteidigen. Der Lindwurm begann zu lachen, als er spürte, wie Slykur langsam die Kraft ausging und sein Widerstand immer schwächer wurde. Diesen Kampf würde er gewinnen, da war sich der Lindwurm sicher.
„Bitte... hör auf. Habe ich das wirklich verdient, dass du mich hier so quälst?“ Slykur biss wieder um sich um Widerstand zu leisten. Der Schmerz ließ zwar nach, aber hinterließ seine Spuren. Mit Mühe versuchte er, sich aus dem Griff des Lindwurms zu befreien.
Doch der Lindwurm war nicht dumm und er hatte schon einige Erfahrungen im Kampf gegen Drachen gesammelt und er war mittlerweile so geschickt darin, dass Slykur es sehr schwer haben würde, wenn er sich aus eigener Kraft befreien wollte. „Ich will dich gar nicht quälen, mein Lieber. Aber ich muss verhindern, dass du mir entkommst. Und das geht eben nur, indem ich dich kampfunfähig mache.“
Slykur löste seinen zweiten Biss. Auch wenn die Wunden schmerzhaft aussahen, ließ sich der Lindwurm nichts anmerken. „A... aber, der Drache vorher", stammelte er vor sich hin. Slykur begann nun in seiner Verzweiflung herumzustrampeln. „Das kann doch nicht sein“, stotterte Slykur, da ihm das Sprechen schon relativ schwer fiel. „Komm schon... lass mich frei.“
„Hahaha. Der Drache vorher war nur eines meiner früheren Opfer. Ich habe nur seine Gestalt angenommen. Und sobald ich dich gefressen habe, werde ich auch deine Gestalt annehmen können, Kleiner. Ich würde dich ja gerne freilassen, aber wenn ich alle Drachen immer freilassen würde, die ich so erbeute, dann wäre ich längst verhungert.“
Slykur war geschockt. „Der Drache vorher, der fast genauso groß war wie ich... einfach von dir gefressen?" Ihm fehlten die Worte, für ihn fühlte es sich an wie ein Alptraum. „Nein, meine Gestalt wirst du nie annehmen können.“ Verzweifelt kratzte und biss er was seine Krallen und Zähne nur so hergaben. Doch er wurde schwächer und lange würde er sicher keinen Widerstand mehr leisten können.
„Schluss damit, Kleiner. Hör auf dich zu wehren, sonst wird es nur noch unangenehmer für dich. Hast du schon vergessen, wie sich so ein Stromschlag anfühlt? Das war nur ein Vorgeschmack. Ich könnte es noch weit unangenehmer für dich werden lassen. Du wirst mir nie entkommen können, also gib endlich auf.“
Slykur dachte sich, dass er lieber vorher schon aufgegeben hätte, bevor er gewusst hatte, dass der Lindwurm seine Gestalt annehmen würde können, wenn er ihn tatsächlich erfolgreich erbeuten würde. Aber er konnte und wollte nicht zulasen das sich irgendwer als sich selbst ausgab und dann vielleicht seine Freunde oder gar seinen Bruder fraß. Slykurs kleiner Bruder war zwar weit weg von hier, doch wer wusste schon, ob er nicht doch vielleicht irgendwann mal hierher kommen könnte. „Niemals, ihr verdammten Lindwürmer. Wir werden euch alle töten." Slykur versuchte erneut sich zu befreien. Er hatte noch immer einen Funken Hoffnung, dass ihm das auch gelingen konnte.
„Leise fauchend öffnete der Lindwurm sein Maul und drückte seine Zähne in den Nacken des Drachen. Er biss allerdings nicht zu, sondern ritzte nur ganz leicht Slykurs Hautschuppen ein. "Akzeptiere dein Schicksal, Slykur. Du wirst mein Futter sein. Egal, was du tust, du wirst mir niemals entkommen können. Ich werde hinterher auch nicht versuchen, deine Gestalt anzunehmen, Kleiner.“
Slykur wusste, dass der Lindwurm recht hatte, doch er hatte Angst es selber zuzugeben. Mit diesen Worten des Lindwurms war auch der letzte
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