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Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Titel: Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Volpert
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konnte. Eifrig arbeitete er sich immer weiter vor und fraß so ziemlich alles, dass ihm unterkam. Natürlich musste er seine Beute zerkleinern. Die Fähigkeit große Beute im Ganzen zu verschlingen, hatte ihn der Lindwurm nie beigebracht, und der Wolf war sich auch ziemlich sicher, dass er so was niemals lernen könnte.
    Der Lindwurm streifte währenddessen ein wenig ziellos in der Gegend herum. Er wollte sich nur etwas umsehen, da die Gegend auch für ihn noch unbekannt war. Nach einiger Zeit kam er zufällig bei Velyne an. Um nicht gleich gesehen zu werden, versteckte er sich hinter einem Baum und schaute Velyne zu. An den Kaninchen war er nicht interessiert. Velyne war so mit seiner Beute beschäftigt, dass er gar nicht merkte, wie der Lindwurm bei ihm ankam.
    Velyne kroch immer weiter hinein und überraschenderweise konnte er seinen Rumpf durch den Eingang zwängen, sodass nur noch sein Schweif und die Hinterläufe rausragten. Es dauerte nicht lange bis er die ganze Hasenfamilie intus hatte und dabei sozusagen ein kleines Massaker angerichtet hatte. Schnurrend und zufrieden wollte er wieder rückwärts rauskriechen, steckte aber zu seinem Unglück fest.
    Der Lindwurm lachte, als er sah, dass Velyne feststeckte. „Weißt du, Velyne, wenn man irgendwo reinkriecht, sollte man sich auch sicher sein, dass man es auch aus eigener Kraft wieder raus schafft.“ Der Lindwurm konnte nur Velyne Schweif sehen. Er hätte den Wolf sicher daran rausziehen können, aber er wollte Velyne noch etwas zappeln lassen.
    Velyne ärgerte es, dass der Lindwurm genau jetzt hier auftauchte. Er fragte sich wie er ihn finden konnte und warum ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt. „Ähm... ich stecke gar nicht fest... ich... ich raste nur weil ich mich überfressen habe. Habe es mir von dir abgeguckt und wollte es selbst auch mal versuchen“, sagte der Wolf frech und grinste, was der Lindwurm nicht sehen konnte.
    „So, du steckst also nicht fest. Sieht aber so aus. Aber wenn du nicht feststeckst, dann brauche ich dir ja nicht zu helfen. Ich hoffe, du hast da drin wenigstens ein paar Leckerbissen gefunden. Aber jetzt kannst du ruhig wieder rauskommen.“ Der Lindwurm hatte große Mühe, nicht zu lachen. Er wusste, wie das ist, wenn man feststeckt, denn ihm selbst war das als junger Lindwurm auch schon ein paar Mal passiert.
    „Na gut, dann will ich dir einmal beweisen, dass ich nicht feststecke.“ Zappelnd versuchte der Wolf, sich rauszudrücken. Die Krallen schliffen am Boden und sein Fell wurde immer dreckiger je mehr er sich abrackerte. Aber dass er auch nur einen Zentimeter weiter raus kam, davon konnte man nichts erkennen. „Ich strecke mich nur...“
    „Hm verstehe“, meinte der Lindwurm und amüsierte sich über Velyne. „Also ich glaube, du könntest dich hier draußen bei mir viel besser strecken, als in dem engen Kaninchenbau. Ist es da drinnen nicht etwas eng und ungemütlich?“, fragte der Lindwurm, um Velyne noch ein bisschen zu ärgern.
    „Hm... du hast ja Recht, aber es ist auch nicht das erste Mal, dass ich wo bin wo es eng ist.", meinte er lachend. „Nur war es dort weitaus nicht so schmutzig wie hier.“ Nach ein paar weiteren Fehlschlägen gab er auf. „Okay... ich stecke fest. Ich war einfach zu gierig...“
    „Hehehe. Ich wusste es doch. Aber mach dir nichts draus. Das ist mir auch schon passiert. In ein paar Tagen wirst du sicher schlank genug sein, um wieder durch den engen Ausgang zu passen. Hihihi“, sagte der Lindwurm lachend. Natürlich würde er Velyne nicht so lange in dem Kaninchenbau stecken lassen, aber es machte ihm Spaß, Velyne zu ärgern.
    „Ein paar Tage? Aber... aber... ich kann doch nicht ein paar Tage hier stecken bleiben. Was wenn ein Ungeheuer kommt und meinen Hintern frisst? Oder... was wenn du Heißhunger auf Wölfe bekommst und vergisst, dass ich der Wolf im Kaninchenbau bin und dann einfach zuschlägst?“, fragte er etwas dümmlich aber schien dabei selbst zu lachen auch wenn es nicht allzu erfreut klang.
    „Ich kann ja hier aufpassen, damit kein Ungeheuer kommt. Und so vergesslich bin ich nicht, dass ich dich mit anderen Wölfen verwechseln könnte. Hihihi. Aber wenn du willst, könnte ich dir natürlich auch helfen. Auch wenn ich von dir nur deinen Schweif erreichen kann. Aber vielleicht kann ich dich ja trotzdem irgendwie rausziehen.
    „Ich schäme mich... ich habe mich überfressen. Das ist mir so peinlich“, gestand Velyne und wedelte mit dem Schweif. Er war im Kaninchenbau

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